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Mit 10 Tipps ein besserer E-Learning-Designer werden

Mit 10 Tipps ein besserer E-Learning-Designer werden

In unserer E-Learning Heroes Community gibt es immer wieder hochinteressante Diskussionen, Tipps und hilfreiche Antworten auf Fragen, wie ein bestimmtes Problem gelöst werden kann, welche Erfahrungen die Community-Mitglieder mit bestimmten Themen gesammelt haben oder wie man sich beruflich weiterentwickeln kann.

Vor kurzem wurde diskutiert, wie es gelingt, ein besserer E-Learning-Designer zu werden – die Hauptanregungen fasse ich Ihnen heute unterteilt in drei Kategorien zusammen:

Inhalte

Die Fähigkeit, prägnante, inhaltlich sinnvolle Inhalte zu schreiben, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen guten Instructional Designer ausmachen. In der Regel braucht das Zeit und Übung, aber hier sind ein paar Strategien, wie Sie Ihren Schreibstil verbessern können:

  1. Versuchen Sie es mit einem lockeren Ton. Ein informeller Schreibstil ist in Unternehmen oft verpönt. Denken Sie jedoch daran: Die meisten von uns sprechen im Alltag nicht so gestelzt, wie wir uns schriftlich ausdrücken. Wenn wir effektiv kommunizieren, geschieht das oft, weil wir klare und einfache Worte finden, so wie wir sie im direkten Dialog mit anderen verwenden würden. Wenn Sie also das nächste Mal an Ihren E-Learning-Inhalten arbeiten, stellen Sie sich vor, wie Sie mit den Lernenden sprechen würden und verwenden Sie dann eine entsprechende Sprache und einen entsprechenden Ton, um Ihre Ideen zu vermitteln.
  2. Arbeiten Sie mit Ihren SME an einfachen Erklärungen. Manchmal könnte man meinen, SME (Subject Matter Experts = Fachexperten) werden nach Worten bezahlt. Wenn Sie das nächste Mal ellenlange Texte zum Bearbeiten bekommen, bitten Sie Ihren SME, es Ihnen in seinen eigenen Worten noch mal direkt zu erklären. Eines der Community-Mitglieder verwendet die Strategie, die SME zu bitten, die Inhalte so zu erklären, als würden sie sie ihren Großeltern beschreiben. Das führt nicht nur automatisch zu Lachern, sondern auch zu sehr produktiven Gesprächen darüber, wie komplexe Inhalte ohne Bedeutungs- oder Informationsverlust vereinfacht werden können.
  3. Ersetzen Sie vage Beschreibungen mit konkreten Beispielen oder Szenarien. Wir kennen alle die typischen Marketingbroschüren von Unternehmen, in denen es nur so von Superlativen wie „Exzellenz“ und „Qualität“ wimmelt. Allerdings tragen diese Begriffe nicht unbedingt zu sinnvollen Erläuterungen bei. Statt wortreichen und vagen Definitionen verwenden Sie lieber ein Beispiel oder ein Szenario, um zu zeigen, wie diese Konzepte in Aktion aussehen.
    Ein weiterer Vorschlag: Wenn Sie neue Inhalte für Ihren E-Learning-Kurs überreicht bekommen, fragen Sie direkt: „Was sind reale Situationen, bei denen diese Inhalte angewandt werden?“ So bekommen Sie sofort Anregungen, wie Sie die Inhalte den Lernenden präsentieren und sie praktisch erfahrbarer machen können.
  4. Entfernen Sie Überflüssiges. Während Sie an Ihren Inhalten arbeiten, überlegen Sie: Gibt es eine effizientere Methode, um diese Informationen zu präsentieren? Wie zum Beispiel hier:
    Layout: Vorher und Nachher
    In diesem Beispiel sehen Sie auf der linken Seite einen Bildschirm voller Informationen über Diabetes. Aber welche davon sind die wichtigsten/relevantesten? Auf der rechten Seite ist die gleiche Kursseite, bei der die redundanten Informationen entfernt und die Informationen auf die wesentlichen reduziert wurden. Die Liste ist so viel wirkungsvoller und einfacher zu lesen.

Kommunikation

Die Kommunikation mit Lernenden ist eine Sache, aber Instructional Designer müssen auch die Kunst der Kommunikation hinter den Kulissen mit den SME, E-Learning-Entwicklern, Managern und Kollegen beherrschen. Effektive Kommunikation mit vielen Leuten mit unterschiedlichen Rollen kann an sich schon ein Vollzeitjob sein.

Hier sind einige Tipps, um das Beste aus Ihrer Kommunikation mit Kollegen und Partnern zu machen:

  1. Konzentrieren Sie sich auf die Erwartungen der Stakeholder/SME. Normalerweise sprechen wir mit den SME zu Anfang eines Projekts über Erwartungen und Erfordernisse, aber auch Einschränkungen wie zum Beispiel: „Wir können das nicht so umsetzen, weil …“ Eine offene Diskussion über die realistischen Möglichkeiten ist sinnvoll. Genauso sollten Sie auch mit der Kommunikation während des gesamten Projekts umgehen und Erwartungen offen ansprechen.
    Sollten Sie Trainingslücken identifizieren und Empfehlungen für Änderungen haben, beziehen Sie Ihre SME mit ein und entwickeln Sie mit ihnen zusammen die optimale Lösung. So bleiben die SME engagiert und bekommen noch dazu ein Verständnis für die Prozesse und Ihre Zeit und Ressourcen, die Sie für die Entwicklung des Kurses aufwenden.
  2. Bringen Sie alle Beteiligten dazu, sich auf die Lernenden zu fokussieren. Sollten Schwierigkeiten auftreten, konzentrieren Sie die Gespräche im Team auf die Bedürfnisse der Lernenden. Die Gefahr, sich in Details zu verlieren oder persönliche Präferenzen oder Befindlichkeiten voranzustellen, sollten Sie so gut es geht vermeiden – oder, sollte es doch einmal vorkommen, sie auf eine sachliche Ebene zurückbringen.
  3. Seien Sie präzise bei Ihren Beschreibungen. Wenn Sie an Ihrem Storyboard arbeiten, beschreiben Sie für Ihre SME und Teamkollegen genau, wie beispielsweise Interaktionen aussehen und funktionieren sollen. Statt zu schreiben „Klicken Sie hier …“, erklären Sie das Verhalten der Interaktion: „Wenn der Lernende auf X klickt, verblasst Y und Z wird langsam von rechts eingeblendet …“ Bei Lernszenarien machen Sie eine genaue Skizze, wie die Verzweigungen und Entscheidungspunkte angeordnet sein sollen. Ziel ist, dass sich jeder gut vorstellen kann, wie alles nach Fertigstellung aussehen wird.

Perspektive

Letztlich liegt es an Ihnen und Ihrem Unternehmen, wie Sie „besser“ definieren und was Sie sich als berufliche Ziele gesetzt haben. Wenn Sie sich selbst oder Ihre Arbeit mit jemandem vergleichen, der bereits viel Erfahrung oder eine besondere Fachausbildung hat, verzweifeln Sie nicht.

Statt selbstzerstörerischer Gedanken:

  1. Denken Sie daran, dass Ihre Fähigkeiten mit jeder Herausforderung wachsen. Die Verbesserung Ihrer Fähigkeiten kann man mit einer Übung in Ausdauer und Durchsetzungskraft vergleichen. Seien Sie geduldig mit sich selbst. Ein Community-Mitglied stellte fest: „Unzufriedene Kunden lehren Sie die wertvollsten Lektionen. Bleiben Sie dran!“
  2. Verlassen Sie Ihre Komfortzone. Statt bewährter Lösungen oder Vorgehensweisen probieren Sie mal einen neuen Blickwinkel oder eine neue Herangehensweise. Werfen Sie einen Blick über den Tellerrand und holen Sie sich Inspirationen von der E-Learning Heroes Community, über Ihre Netzwerke oder sogar in anderen Branchen.
  3. Nutzen Sie Ihr Netzwerk. Setzen Sie sich möglicherweise mit ein paar Ihrer Kontakte zu einer persönlichen Lerngemeinschaft zusammen. Unterschiedliche Hintergründe und Level an Erfahrung sind eine große Bereicherung für ein solches Lernnetzwerk. So können Sie sich gegenseitig unterstützen, neue Fähigkeiten und Gewohnheiten zu entwickeln.

Ressourcen

Für weitere Tipps in diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen folgende Artikel meines Blogs:

Haben Sie noch weitere Tipps, die Sie anderen E-Learning-Designern gerne mit auf den Weg geben möchten? Teilen Sie Ihre Ideen mit uns über die Kommentarfunktion!

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