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5 kreative Ansätze für Onboarding-Kurse

5 kreative Ansätze für Onboarding-Kurse

Programme zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter sind nicht nur dazu da, ihnen die Strukturen und Abläufe des Unternehmens, sondern auch dessen Kultur und Werte zu vermitteln. Oft müssen sie das in einem engen Zeitrahmen und mit begrenztem Budget schaffen – und dabei noch den Spagat zwischen den individuellen Bedürfnissen der neuen Mitarbeitenden und denen des Unternehmens schaffen. Denn die Neuen sollen ja möglichst schnell mit dem nötigen Wissen und den passenden Tools ausgestattet werden, um produktiv mitarbeiten zu können. Ganz schön viel verlangt von einem Trainingsprogramm, oder?

Was gibt es also für clevere Ideen, um solche Onboarding-Programme so zu gestalten, dass sie all diese Anforderungen erfüllen? Genau diese Frage hatte sich Shannon Marshall gestellt, als sie noch neu in der E-Learning-Branche war. Wie so oft wurde die Community von E-Learning Heroes sofort aktiv und lieferte zahlreiche kreative Vorschläge. Die vielen Beiträge haben wir in diesem Artikel in fünf zentrale Ideen zusammengefasst.

Idee 1: Szenarien bringen mehr Interaktivität

Eine häufige Beschwerde über Onboarding-Programme ist, dass man zu viel Zeit damit verbringt, trockene Listen und Texte zu Unternehmensrichtlinien und -vorschriften zu lesen. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch nicht besonders effektiv, wenn es darum geht, die Hintergründe und Feinheiten dieser Regeln wirklich zu verstehen.

E-Learning-Experte Daniel Brigham hat da ein paar Ideen, wie man das Ganze spannender gestalten kann, und zwar als Dialog:

„Ich lasse oft zwei Figuren über ein Thema sprechen – insbesondere über Fragen oder Unsicherheiten, die sie dazu haben – und leite dann zu Inhalten über, die genau diese Fragen beantworten.

Oder man baut eine kleine Story auf, die das Thema illustriert („Klara ist eine Mitarbeiterin, die…“), und stellt dann eine Frage wie: „Was sollte Klara in dieser Situation tun?“.

Idee 2: Entdeckergeist wecken

Die meisten Menschen lernen lieber, indem sie ein Thema selbst erkunden anstatt etwas Vorgefertigtes vorgesetzt zu bekommen – aber wenn man ganz neu im Unternehmen ist, kann völlige Freiheit an diesem Punkt auch etwas einschüchternd sein. Hier kann es helfen, die Erkundung durch eine Rahmenstruktur in geordnete Bahnen zu lenken, damit die Neulinge in einem sicheren, produktiven Rahmen lernen können.

Daniel Brigham hat dazu einen Tipp: „In vielen Onboarding-Kursen gibt es eine Art ‚geografische‘ Navigation – zum Beispiel nehmen die Lernenden einen virtuellen Aufzug zu verschiedenen Etagen, die jeweils für einen bestimmten Teil des Kurses bzw. des Unternehmens stehen. Oder sie bewegen sich über eine virtuelle Landkarte und markieren ihren Fortschritt, indem sie bestimmte Wegpunkte erreichen.“

Für solche Navigationskonzepte hatt auch Community-Mitglied Alicia Blitz ein paar kreative Ideen: „Ich habe schon Onboarding-Kurse gesehen, die wie ein Abenteuer- oder Sammelspiel gestaltet waren – einmal hatte man einen Pass, in den man für jeden abgeschlossenen Abschnitt des Kurses einen Stempel bekam, ein andermal war die Navigation wie eine Kreuzfahrt gestaltet.“

Idee 3: Ergebnisorientiertes Design

Ein weiteres häufiges Problem beim Onboarding ist, dass neue Mitarbeitende sich von der Fülle an Informationen schnell überfordert fühlen. Es ist also eine gute Idee, das Lernen über einen längeren Zeitraum sinnvoll zu begleiten.

Community-Mitglied Bob S. empfiehlt, den Fokus eher auf praktische Unterstützung statt auf reine Informationsvermittlung zu legen: „Ich setze gerne auf kleine Ressourcen wie Checklisten, auf die die Mitarbeitenden auch nach dem Training zugreifen können. Erwarten Sie zum Beispiel nicht, dass sich die Neulinge sofort merken, wen sie für was kontaktieren müssen – erstellen Sie stattdessen eine handliche Liste und zeigen Sie ihnen, wo sie diese Liste finden.“

Daniel Brigham ergänzt noch: „Teilen Sie die Inhalte am besten in kleine, gut verdauliche Häppchen auf, um Überforderung zu vermeiden. Arbeitshilfen und Checklisten helfen dabei enorm. Und es schadet nicht, immer mal wieder klarzumachen: Wir erwarten nicht, dass Sie sich alles sofort merken – deshalb finden Sie die wichtigsten Infos an Ort X.“

Idee 4: Kurze Videos

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Wie viele Wörter kann dann erst ein Video ersetzen? In kaum einem Medium kommen die Kultur und Werte eines Unternehmens so gut rüber wie in einem Video. Falls der Charakter Ihrer Organisation im Onboarding noch nicht richtig spürbar ist, hat Community-Mitglied Rita Garcia einen Tipp:

„Für Themen wie die Geschichte des Unternehmens, die Mission und die Werte kann ein kurzes, gut gemachtes Video viel mehr bewirken als reiner Text oder eine PowerPoint-Präsentation. Mit Tools wie PowToon und GoAnimate lassen sich richtig coole und witzige Videos erstellen.“

Idee 5: Ein Webinar einbauen

In der heutigen Welt mit international verteilten Teams und Heimarbeit können nicht immer alle neuen Angestellten zum Onboarding ins Unternehmen kommen. Hier kann ein hybrider Ansatz mit virtuellen Interaktionen (oder gelegentlichen persönlichen Treffen) helfen, dennoch eine Beziehung aufzubauen.

Alicia Blitz erzählt, wie ihr Unternehmen dieses Problem löst: „Unser zentrales Onboarding-Programm für neue Mitarbeitende ist ein zweistündiges Webinar – das scheint gut zu funktionieren, um die wichtigsten Grundlagen zu vermitteln. Danach stellen wir weitere Ressourcen bereit und nehmen in regelmäßigen Abständen Kontakt zu den Neulingen auf. Zusätzlich haben die meisten unserer Geschäftseinheiten ihre eigenen Einarbeitungsformate, die speziell auf ihren Kontext zugeschnitten sind.“

Fazit

Das Onboarding neuer Mitarbeitender ist eine großartige Chance, von Anfang an Vertrauen und eine Beziehung aufzubauen. Ob Sie also ein neues Programm entwickeln oder einfach nach frischen Ideen suchen, wir hoffen, mit diesen 5 Ansätzen Ihre Kreativität angeregt zu haben.

 

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