
Einer der wichtigsten, aber auch kniffligsten Aspekte im E-Learning-Design ist es, sinnvolles Feedback zu geben. Was ist Feedback, und warum ist es so wichtig? Feedback nennen wir die Rückmeldung, die die Kursteilnehmer sehen, nachdem Sie in einer Interaktion eine Entscheidung getroffen oder in einem Quiz eine Frage beantwortet haben. Gut gemachtes Feedback unterstützt die Kernaussagen eines Kurses und kann den Lerneffekt verstärken.
In diesem Artikel haben wir Ihnen fünf Tipps zusammengestellt, wie Sie didaktisch das meiste aus Ihrem E-Learning-Feedback herausholen können.
Tipp 1: Direkt reagieren
Geben Sie Ihren Lernenden so schnell wie möglich Rückmeldung. Das schafft eine direkte Verbindung zwischen der gewählten Antwort und dem Feedback, das sie zu dieser Antwort erhalten. Wenn Sie zu lange mit der Rückmeldung warten, können sich die Lernenden nicht mehr an die Frage oder ihre Antwort erinnern.
Tipp 2: Keine neuen Informationen im Feedback
Ihr Feedback sollte immer nur auf den Informationen beruhen, die die Lernenden bereits haben bzw. die Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in Ihrem Kurs behandelt haben. Das Feedback zu nutzen, um neue Informationen zu vermitteln, ist didaktisch nicht sinnvoll und kann im schlimmsten Fall die Lernenden verwirren.
Tipp 3: Diplomatisch bleiben
Schreiben Sie Ihr Feedback in einem freundlichen und diplomatischen Ton – vor allem bei einer falschen Antwort. Statt „FALSCH!“ (am besten noch in Rot und Großbuchstaben) zu schreiben, versuchen Sie neutral und sachlich zu formulieren. Betonen Sie nicht, was falsch war, sondern was richtig gewesen wäre. Das ist deutlich produktiver und reduziert das Risiko, dass sich die Lernenden dumm oder gar gemaßregelt fühlen.
Tipp 4: Reale Konsequenzen zeigen
Mit Feedback lassen sich mögliche reale Konsequenzen einer falschen Antwort gut darstellen. Sehen Sie sich dazu die zwei Beispiele in der Tabelle an. Nehmen wir an, Sie haben die Frage gestellt, welchen Sonnenschutz die Lernenden im Sommer verwenden sollten, und ein Teilnehmer hat die Antwort „Keine“ gewählt. Beispiel 1 wäre zwar sachlich passendes Feedback, das aber didaktisch wenig sinnvoll ist. Beispiel 2 nutzt die falsche Antwort, um das, was gelernt werden soll, noch einmal zu wiederholen und anhand der möglichen Konsequenzen zu verdeutlichen.
Feedback-Beispiel 1 | Feedback-Beispiel 2 |
Das war leider falsch.
Sie sollten immer mindestens zwei Formen Sonnenschutz verwenden. |
Ganz ohne Sonnenschutz können Sie sich an mehr als 50 % der Körperoberfläche Verbrennungen zweiten Grades zuziehen. Das würde eine Einweisung ins Krankenhaus bedeuten, und bis sich Ihre Haut davon erholt hat, kann schon mal eine Woche ins Land gehen.
Am besten für Ihre Haut und Ihr Wohlbefinden ist es, mindestens zwei verschiedene Arten von Sonnenschutz zu verwenden. |
Tipp 5: Kurz und prägnant formulieren
Fokussieren Sie sich auf das Verhalten, zu dem Sie Feedback geben möchten, und bringen Sie es auf den Punkt. Überfrachten Sie es nicht mit ellenlangen Erklärungen – halten Sie es so knapp wie möglich (natürlich ohne kurz angebunden zu klingen). Idealerweise ist Ihr Feedback natürlich auch praxisrelevant.
Fazit
Gutes Feedback ist eine didaktische Goldgrube, denn wenn es aussagekräftig und effektiv formuliert ist, hilft es den Lernenden, das Gelernte zu wiederholen und zu vertiefen. Wenn Sie unsere 5 Tipps beherzigen, werden Ihre Lernenden es Ihnen danken. Viel Erfolg beim Feedback-Schreiben!
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