Wenn die Teilnehmer Ihrer Kurse über den ganzen Globus verteilt sind, müssen Sie die Inhalte vermutlich in verschiedenen Sprachen anbieten, damit alle sie verstehen. Und wenn Sie all die Sprachen, die Sie dafür brauchen, nicht selbst beherrschen – wovon bei den meisten von uns auszugehen ist – brauchen Sie zuverlässige Partner, die Ihnen bei der Lokalisierung helfen.
In diesem Artikel möchten wir man die 3 wichtigsten Fachleute beschreiben, die Sie dazu brauchen, und besprechen, was sie zum Gelingen Ihrer mehrsprachigen E-Learning-Projekte beitragen können. Schließlich geben wir Ihnen auch noch Tipps, wie Sie diese Menschen finden und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.
1. Übersetzer
Natürlich brauchen Sie gute Übersetzer, wenn Sie einen hochwertigen mehrsprachigen E-Learning-Kurs produzieren wollen. Denn wenn die Texte nicht treffend und verständlich formuliert sind, gehen Ihre Kernaussagen verloren oder werden falsch verstanden, und dann wird es mit dem Erreichen der Lernziele schwer. Und selbst wenn inhaltlich alles stimmt, die Übersetzung aber steif, holprig oder langweilig ist, verlieren die Teilnehmer das Interesse und schalten innerlich ab.
Wenn Sie Übersetzungen in Auftrag geben möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Eine Agentur beauftragen, die die Übersetzung in alle benötigten Zielsprachen übernimmt
- Einen freiberuflichen Übersetzer für jede Sprache finden und direkt mit ihnen zusammenarbeiten.
Wie entscheiden Sie am besten, welche Option für Ihr Projekt die sinnvollere ist? Gute Frage. Viele Faktoren spielen hier rein, darunter die Anzahl der Zielsprachen, das Budget, der Zeitplan und nicht zuletzt die Qualitätsanforderungen. Eine erste Orientierung für Ihre Entscheidung gibt die folgende Tabelle:
Pro | Contra | |
Übersetzungs- Agenturen |
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Freiberufliche Übersetzer |
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Tiefer ins Detail zu den Vor- und Nachteilen von Übersetzungsagenturen und freiberuflichen Übersetzern gehen wir in unserem Artikel So finden Sie den richtigen Übersetzungsdienstleister.
2. Sprecher
Wenn Sie schon einmal einen E-Learning-Kurs mit gesprochenen Inhalten erstellt haben, wissen Sie sicher, wie schwierig es sein kann, die passenden Sprecher zu finden. Im Tonfall, Akzent, Sprechtempo, in der Aussprache, Intonation und Stimmlage gibt es eine gewaltige Bandbreite, und hier die richtige Mischung zu treffen, kann – ohne zu übertreiben – über Erfolg und Misserfolg des Kurses entscheiden. Und das gilt für alle Sprachen, in denen der Kurs später zur Verfügung stehen soll.
Aber wie um alles in der Welt sollen Sie Sprecher und Sprecherinnen in Sprachen finden, die Sie selbst nicht sprechen? Grundsätzlich haben Sie auch hier zwei Möglichkeiten:
- Eine Übersetzungs- oder Sprecheragentur beauftragen, die ein internationales Netzwerk aus Sprechern hat
- Mit einzelnen freiberuflichen Sprechern direkt zusammenarbeiten
Sie sind unsicher, welche Wahl für Sie die richtige ist? Dann werfen Sie einen Blick auf unsere kurze Pro-und-Contra-Liste:
Pro | Contra | |
Übersetzungs- oder Sprecheragentur |
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Freiberufliche Sprecher |
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Egal, wie Sie sich entscheiden, Sie sollten pro Sprache, die Sie selbst nicht sprechen, eine Person – z. B. eine Kollegin – zu Rate ziehen, die die Sprache beherrscht, um Ihnen bei der Auswahl zu helfen. Diese Person sollte die Sprache gut genug beherrschen, um regionale Akzente und andere Variationen in der Sprechart zu erkennen und zu bewerten. Sonst heuern Sie nachher eine Pariserin an, obwohl die Zielgruppe aus Frankokanadiern besteht. Das käme nicht so gut an.
3. Qualitätskontrolle (QA-Tester)
Alle Sprachversionen eines mehrsprachigen E-Learning-Projekts vor der Veröffentlichung rundum zu testen – nicht nur sprachlich Korrektur zu lesen – wird oft übergangen. Schließlich wurde ja in der Ausgangssprache schon alles getestet, und nur der Text wurde ausgetauscht, oder? Aber Übersetzer sind Menschen. Sie machen Fehler. Nicht nur sprachliche. Denn in der Regel sind sie keine Fachleute auf dem Gebiet des Kurses. Sie könnten also etwas falsch verstanden, und folglich falsch übersetzt, haben. Auch Entwicklern unterlaufen beim Import der übersetzten Texte und Audio-Clips in das Autorentool hin und wieder Fehler.
Deshalb sind zusätzliche Adleraugen, die der jeweiligen Zielsprache mächtig sind, so wichtig. Das können Mitglieder des Projektteams sein, aber auch andere Kollegen oder professionelle QA-Tester, Hauptsache, sie erfüllen die folgenden Kriterien:
- Muttersprachler oder jemand, der die Zielsprache fließend beherrscht, damit Feinheiten wie Register, regionale Färbung, Tonfall und Stil bewertet werden können.
- Souveräne Formulierung und Rechtschreibung in der Zielsprache, damit Grammatik, Rechtschreib- und andere Flüchtigkeitsfehler, erkannt werden. Nur, weil jemand eine Sprache fließend spricht, heißt das nicht, dass er ein geeigneter QA-Tester ist.
- Sehr gute Kenntnis der Ausgangssprache (der Sprache, in der Sie den Kurs ursprünglich erstellt haben), damit die beiden Sprachversionen verglichen werden können.
- Stammt aus oder lebt(e) in der Zielregion, damit auch kulturelle Aspekte beachtet werden können.
- Auge fürs Detail, damit keine Fehler durchrutschen.
- Am Gelingen des Projekts interessiert, damit die Person sich Zeit für die Prüfung nimmt, wenn Sie sie brauchen.
Weiter ins Detail zur Qualitätsprüfung gehen wir in unserem Artikel Qualitätsprüfung übersetzter E-Learning-Kurse – in 4 einfachen Schritten.
Fazit
Die richtigen Übersetzer, Sprecher und Qualitätsprüfer zu finden ist bei mehrsprachigen E-Learning-Projekten das A und O. Wir hoffen, Ihnen mit diesem Artikel bei der Suche helfen zu können.
Und wenn Sie noch mehr zum Thema Lokalisierung lesen möchten, finden Sie auf unserem Blog noch mehr spannende Artikel:
- Checkliste zur Prüfung übersetzter E-Learning-Kurse
- Die Top-10-Schreibtipps für Ihre E-Learning-Lokalisierung
- Visuelle Gestaltung von lokalisierten E-Learning-Kursen
- Qualitätsprüfung übersetzter E-Learning-Kurse – in 4 einfachen Schritten
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