Articulate Netzwerk:

Articulate

Diese Fragen sollten Sie potenziellen Arbeitgebern stellen

Diese Fragen sollten Sie potenziellen Arbeitgebern stellen
Fragen an potenzielle Arbeitgeber

Einschlägigen Stellenbörsen nach zu urteilen werden laufend Stellen in der E-Learning-Entwicklung oder im Instruktionsdesign ausgeschrieben. Und Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an erfahrenen Fachkräften in diesen Bereichen weiter steigen wird, da immer mehr Unternehmen auf digitale Schulungsangebote setzen.

Was bedeutet das für Sie? Nun, zunächst dass Ihre Auswahl an potenziellen Stellen und Arbeitgebern vermutlich steigen wird. Das sind natürlich gute Nachrichten. Das Verfassen von Lebensläufen und die Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche gehört allerdings zu niemandes Lieblingsbeschäftigungen.

Der Bewerbungsvorgang muss aber kein zermürbender, nervenaufreibender Wettkampf sein. Man kann ihn auch als eine Art geschäftliche Verkuppelung betrachten. Ihr zukünftiger Arbeitgeber möchte Sie kennen lernen, möchte wissen, welche Erfahrung Sie haben und welche Fähigkeiten Sie ins Unternehmen einbringen. Vielleicht noch wichtiger aber ist, dass ein Bewerbungsgespräch auch für Sie die Gelegenheit ist, mehr über den Arbeitgeber zu erfahren. Wie steht es um die Weiterentwicklungsperspektiven im Unternehmen? Passen Unternehmenskultur und -philosophie zu Ihren Wertvorstellungen?

Um Ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, ob die Stelle und der potenzielle Arbeitgeber gut zu Ihnen passen (und umgekehrt), haben wir in diesem Artikel einige Fragen zusammengetragen, die Sie im Bewerbungsgespräch stellen sollten.

Allgemeine Fragen

  • Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Diese Frage zielt darauf ab, zu erfahren, wie das tatsächliche Tagesgeschäft in der Praxis aussieht. Das kann sich von der theoretischen Beschreibung der Verantwortungen in der Stellenbeschreibung zum Teil erheblich unterscheiden.
  • Warum hat der/die Vorgänger*in die Stelle verlassen? Wurde er/sie befördert? Wunderbar. Hat er/sie gekündigt? Das könnte ein Warnsignal sein.
  • Was gefällt Ihnen an der Arbeit in diesem Unternehmen? Sowohl die Reaktion Ihres Gegenübers auf diese Frage als auch die Antwort selbst werden Ihnen Aufschluss darüber geben, ob Sie sich in diesem Unternehmen wohlfühlen werden.
  • Welche Aspekte Ihres Jobs rauben Ihnen bisweilen den Schlaf? Diese Frage kann Aspekte an der Stelle selbst oder am Unternehmen insgesamt aufwerfen, die das Zeug haben, zu Stressfaktoren für Sie zu werden. Wenn Ihnen im Bewerbungsgespräch Ihr/e zukünftige/r Vorgesetzte/r gegenübersitzt, kann die Antwort auf diese Frage auch Hinweise darauf geben, an welcher Stelle und in welcher Weise er/sie von Ihnen Unterstützung erwartet.
  • Welche Herausforderungen sehen Sie für diese Stelle in der nächsten Zeit? In den meisten Fällen wird die Antwort auf diese Frage entweder auf die Probleme abzielen, von denen erwartet wird, dass Sie sie beheben (eine potenzielle Chance für Sie, sich zu beweisen), oder auf einschränkende Rahmenbedingungen (kurze Fristen, mangelnde Mittel, unternehmensinterne Dynamiken usw.). In jedem Fall bekommen Sie einen besseren Eindruck davon, was Sie erwartet und was man von Ihnen erwartet.
  • Wie flexibel sind die Arbeitszeiten? Ist Heimarbeit möglich? Wenn Sie Kinder haben (aber auch wenn nicht), ist es immer ein Plus, für ein Unternehmen zu arbeiten, das bereit ist Ihnen in den Punkten Arbeitszeit und Anwesenheit im Büro entgegenzukommen, wenn Sie mal früher Schluss machen müssen, um einen Arzttermin wahrzunehmen, oder von zu Hause arbeiten müssen, weil Ihr Kind krank ist. Die Antwort auf diese Frage sagt viel über das Vertrauen aus, das der Arbeitgeber seinen Angestellten entgegenbringt.
  • Wie steht es um Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten? In dynamischen Branchen wie dem E-Learning ist kontinuierliche Fortbildung extrem wichtig. Deshalb sollten Sie sich vergewissern, dass Ihre Fortbildung für Ihren potenziellen Arbeitgeber denselben Stellenwert hat wie für Sie. Details wie die Frage, ob Fortbildungen während der Arbeitszeit möglich sind oder ob dafür Urlaub genommen werden muss, sagen viel über die Unternehmenskultur und die Einstellung des Arbeitgebers zu nachhaltiger Mitarbeiter- und Unternehmensentwicklung aus.
  • Wie steht es um Gehalt und Zusatzleistungen? Natürlich ist es wichtig, seine Arbeit zu mögen, aber wenn wir mal ehrlich sind, muss einfach auch das Geld stimmen. Diese Frage sollten Sie also auf keinen Fall auslassen, auch wenn Sie sich vielleicht noch so gerne darum drücken würden.

Fragen zum Bereich Instruktionsdesign

  • Welche Tools und Ressourcen werden mir zur Entwicklung von Kursen zur Verfügung stehen? Es ist wichtig, zu wissen, mit welcher Software Sie arbeiten werden und welche sonstigen Ressourcen (Medienbibliotheken, Medienbudget, Grafikdesigner, E-Learning-Entwickler usw.) Ihnen zur Verfügung stehen werden.
  • Gibt es einen LMS-Administrator? Diese Frage ist besonders wichtig, wenn Sie neben der eigentlichen Kurserstellung nicht auch noch das LMS verwalten wollen.
  • Wie läuft die Kurserstellung üblicherweise ab? Die Antwort auf diese Frage kann Aufschluss darüber geben, wie viel Erfahrung das Unternehmen mit der Entwicklung von E-Learning-Materialien hat. Wenn E-Learning neu für sie ist, gibt es vermutlich kaum definierte Prozesse, wenn sie hingegen alte Hasen sind, wird man Ihnen mit einiger Wahrscheinlichkeit ein gut ausgearbeitetes Prozessschema vorlegen können.
  • Wurden bereits Blended-Learning-Elemente entwickelt? Es ist immer eine gute Idee, herauszufinden, wie stark das Unternehmen seine E-Learning-Angebote mit klassischen Fortbildungselementen verzahnt hat.
  • Kann ich Beispiele fertiger E-Learning-Projekte sehen? Neben der Tatsache, dass es immer aufschlussreich ist, zu sehen, was für Arten von Kursen in der Vergangenheit erstellt wurden, kann Ihnen diese Frage unter Umständen die Gelegenheit geben, aufzuzeigen, an welchen Stellen Sie Ihre Erfahrung einfließen lassen können, um die Kurse weiter zu verbessern.

Natürlich handelt es sich hier nur um eine Auswahl von möglichen Fragen. Viele andere aufschlussreiche Fragen sind denkbar. Aber diese kleine Sammlung gibt Ihnen auf jeden Fall ein gutes Grundgerüst für die Vorbereitung auf Ihre nächste Bewerbung als E-Learning-Entwickler oder Instruktionsdesigner. Viel Erfolg!

 

Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat, abonnieren Sie doch unseren wöchentlichen Blognewsletter.