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Schulung, Fortbildung, Lernen – wo ist der Unterschied?

Schulung, Fortbildung, Lernen – wo ist der Unterschied?

Saßen Sie schon mal in einem Gespräch mit einem SME, der in einem Atemzug von Schulung, Fortbildung und Lernen gesprochen hat? Die Begriffe liegen inhaltlich nah beieinander, aber es sind eben doch keine Synonyme. Um zu verhindern, dass Sie aneinander vorbei reden (oder im schlimmsten Fall einen E-Learning-Kurs an den gewünschten Zielen vorbei entwickeln), sollten Sie sich die Zeit nehmen, sicherzustellen, dass Sie und Ihre Auftraggeber dasselbe meinen.

Deshalb möchten wir diese drei Begriffe etwas näher beleuchten und in einem praktischen Kontext verdeutlichen.

Was ist eine Schulung?

Eine Schulung ist eine (meist einmalige) Veranstaltung, bei der ein konkreter Inhalt vermittelt wird, bei der die Teilnehmer also eine ganz bestimmte Information oder Tätigkeit lernen sollen.

Wenn z. B. ein Unternehmen eine neue Software zur Bearbeitung von Retouren einführt, müssen die Mitarbeiter in der Bedienung dieser Software geschult werden. Ein klassisches Beispiel für eine Schulung.

Was ist Fortbildung?

Mit einer Fortbildung beschreibt man in der Regel einen (meist längeren) Prozess, der auf die Ergänzung oder Erweiterung der Kenntnisse oder Fertigkeiten im aktuell ausgeübten Beruf gerichtet ist.

Das ist eine Schulung zwar auch, aber Fortbildung ist ein weiter gefasster Begriff. Eine Fortbildung ist nicht dazu da, eine konkrete Handlung im Arbeitsalltag zu vermitteln, sondern die Kompetenzen der Mitarbeiter in ihrem Tätigkeitsbereich zu erweitern.

In unserem Softwarebeispiel wäre es nicht sinnvoll, die Mitarbeiter für eine Vertriebsfortbildung anzumelden, wenn sie nur den Umgang mit der neuen Software zur Bearbeitung von Retouren lernen sollen.

Was ist Lernen?

Lernen ist der am weitesten gefasste Begriff in unserer Gegenüberstellung. Lernen ist, was (hoffentlich) in einer Schulung und auch in einer Fortbildung geschieht, aber auch, was im Arbeitsalltag durch Erfahrung und Austausch mit Anderen geschieht, und durch die Verknüpfung von verschiedenen Informationen und Erfahrungen.

Nicht nur lernen wir jeden Tag etwas Neues, jeder von uns lernt auch auf unterschiedliche Weise – durch gezielte Kurse, aber viel häufiger durch Erfahrung oder gemeinsame Erlebnisse mit Anderen.

Egal, wie wir lernen, indem wir Lernen, machen wir uns bereit für größere Herausforderungen und anspruchsvollere Aufgaben. Um in unserem Beispiel mit der Retouren-Bearbeitungssoftware zu bleiben, ist ein Mitarbeiter, der in einer Schulung den korrekten Umgang mit der neuen Software gelernt hat, ein Gewinn fürs Unternehmen. Ein noch größerer Gewinn jedoch ist ein Mitarbeiter, der dieses neu erworbene Wissen mit seiner Kenntnis der neuesten Bedingungen der 30-Tage-Geld-zurück-Garantie verknüpft und, auf der Grundlage seiner Kundendiensterfahrung, im konkreten Fall einer Retoure das Richtige tut und einen zufriedenen Kunden erschafft. In dieser mehrschichtigen Herangehensweise und konkreten Problembewältigungsstrategie liegt der Schnittpunkt der Konzepte Schulung, Fortbildung und Lernen.

Fazit

Wenn Sie den Eindruck haben, dass hier der Teufel im Detail steckt, liegen Sie genau richtig. Die drei Begriff sind eng miteinander verwandt, aber es lohnt sich, sie klar im Kopf zu haben und auch Anderen gegenüber differenzieren zu können, um in Projektbesprechungen mit Auftraggebern sicherzustellen, dass alle Beteiligten von derselben Sache sprechen.

 

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