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Vier Gründe für Barrierefreiheit in E-Learning-Kursen

Vier Gründe für Barrierefreiheit in E-Learning-Kursen
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Manch ein angehender Instruktionsdesigner fragt sich angesichts des Gewichts, das dem Thema Barrierefreiheit in der Branche gegeben wird, vielleicht: „Wieso ist das so wichtig?“ oder „Wie viele Lernende betrifft das tatsächlich?“ Und solchen Fragen liegt nicht unbedingt Skepsis zugrunde, sondern oft einfach schlichte Neugier. Tatsächlich ist es so, dass Unternehmen und E-Learning-Designer sich tagtäglich Gedanken über dieses Thema machen müssen.

Für alle, die mit dem Begriff Barrierefreiheit noch nicht so vertraut sind, noch kurz eine Definition zum besseren Verständnis: Barrierefreiheit im E-Learning-Kontext bedeutet, dass die Kurse so gestaltet sind, dass Menschen mit Beeinträchtigungen (in der Bewegung, im Hören oder Sehen) genauso gut teilnehmen können wie alle anderen Menschen auch.

In diesem Artikel wollen wir vier Gründe beleuchten, warum Barrierefreiheit im E-Learning so wichtig ist.

1. Gesetzlich vorgeschrieben

In vielen Ländern gibt es gesetzliche Vorgaben zur Barrierefreiheit. In Deutschland z. B. ist seit 2002 das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) in Kraft. Darin ist festgelegt, in welchen Bereichen (z. B. bei öffentlichen Stellen) welche Anforderungen an Barrierefreiheit von Materialien wie Online-Schulungen gelten. Die Erfüllung der Vorgaben aus dem BGG mag vielleicht kein positiver Motivator sein, aber es ist definitiv ein Grund, weshalb Sie sich ggf. mit dem Thema auseinandersetzen sollten.

2. Wirtschaftlich sinnvoll

Wussten Sie, dass in Deutschland über 10 Millionen Menschen mit Behinderung leben? Das sind etwa 12 Prozent der Bevölkerung. Das bedeutet für Sie, dass wenn Sie z. B. Online-Händler sind und Ihre Website nicht barrierefrei gestaltet ist, etwa jeder achte Besucher Ihrer Website sie nicht erfolgreich navigieren kann und Ihnen diese potenziellen Käufer verlorengehen.

Aber lassen Sie es uns aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wenn Schulungen und Weiterbildungen nicht barrierefrei gestaltet sind, entsteht ein Ungleichgewicht im Wissensstand zwischen Menschen mit und ohne Behinderung – und das lässt sich direkt als Humankapitalkosten umrechnen. Wie viel effizienter könnte eine Belegschaft arbeiten, wenn sämtliche Schulungsmaterialien vollständig barrierefrei wären? Ignorieren Sie nicht diesen, wenn auch kleinen, Teil Ihrer Mitarbeiter. Sonst suchen Sie sich vielleicht einen angenehmeren Arbeitsplatz bei der Konkurrenz.

3. Zufriedenere Mitarbeiter

Moralische Argumente haben bei Budgetentscheidungen nicht immer die größte Überzeugungskraft, aber in der Regel wissen es Mitarbeiter zu schätzen, wenn ein Unternehmen sich so um die Gesamtheit der Belegschaft kümmert, dass Vorschriften zur Barrierefreiheit der Materialien nicht nur verfasst, sondern auch durchgesetzt werden.

4. Bessere Usability für alle Lernenden

Nicht selten kommen Vorgaben zur Barrierefreiheit letztlich allen Kursteilnehmern zugute, erhöhen barrierefreie Elemente doch die Usability des Kurses insgesamt. Denn übersichtliche Navigation und konsistente Formatierung machen nicht nur Kursteilnehmern mit Screenreadern das Leben leichter, sondern auch denen, die sich ganz normal durch den Kurs klicken. Untertitel und Skripte für Audio- und Videoinhalte helfen nicht nur hörgeschädigten Teilnehmern, sondern auch solchen, die in Lauten Umgebungen oder Großraumbüros am Kurs teilnehmen und keine Kopfhörer haben. Starke Kontraste erleichtern Menschen mit eingeschränkter Sehkraft die Teilnahme am Kurs, aber auch Lernenden, die den Kurs auf einem Mobilgerät in sehr heller Umgebung konsumieren. Und das sind nur einige Beispiele dafür, dass barrierefreie Funktionen allen Kursteilnehmern zugutekommen.

Fazit

Egal ob Sie gesetzlich dazu verpflichtet sind oder es einfach für richtig halten: Ihre Kurse barrierefrei zu gestalten, kann sich positiv auf die Usability der Kurse und auf die Mitarbeiterzufriedenheit insgesamt auswirken.

Und vergessen Sie nicht, wir haben mit diesem Artikel nur an der Oberfläche gekratzt. Es lassen sich noch viel mehr sinnvolle Überlegungen zum Thema Barrierefreiheit anstellen. Und das haben wir auf diesem Blog und auf dem englischsprachigen Schwesterblog E-Learning Heroes auch schon vielfach getan. Sehen Sie selbst:

 

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