Web-Design ist ein faszinierendes Gebiet, und eines, das erstaunlich viele Parallelen zum E-Learning aufweist. Wer also aus dem Web-Design in die E-Learning-Entwicklung wechseln möchte, kann sich viele seiner Kenntnisse und Erfahrungen zunutze machen. In diesem Artikel wollen wir zunächst die Aspekte betrachten, an denen sich die beiden Tätigkeitsfelder überschneiden, und dann herausarbeiten, was angehende E-Learning-Designer von der Web-Design-Branche lernen können.

Layout & Bildschirmelemente

Da Websites und E-Learning-Kurse beide im Internet-Browser dargestellt werden, haben sie oft ein ähnliches  Layout und viele derselben Bildschirmelemente. Wie Webseiten müssen auch E-Learning-Kurse oft Kopf- und Fußzeilen, Menüs und Corporate-Design-Elemente einbauen. Und alles muss auf eine Seite passen, egal ob im Web- oder E-Learning-Design.

Einige Layout-Prinzipien des Web-Designs gelten genauso fürs Layout von E-Learning-Kursen. Die grundlegenden Fragen, die Sie sich in beiden Fällen stellen sollten, sind: Ist das Layout der Zielgruppe angemessen? Finden Benutzer leicht alles, was auf der Seite für sie relevant ist? Ist das Layout vertraut aufgebaut?

Navigation

Die Navigation, wie wir sie heute im E-Learning gewohnt sind, ist im Wesentlichen aus den Lehren der Website-Navigationsentwicklung entstanden. Die meisten Leitlinien für die Web-Navigation lassen sich eins zu eins auf das E-Learning-Design übertragen: Findet man sich leicht im Kurs zurecht? Bleibt die Navigation über den gesamten Kurs konsistent? Sieht man den Schaltflächen und Links an, dass sie Schaltflächen und Links sind? Wissen die Lernenden, wo sie als nächstes klicken sollen, und warum? Lassen sich einzelne Elemente des Kurses leicht finden?

Am Anfang des Design-Prozesses einer neuen Website steht eigentlich immer die Erstellung der sogenannten Sitemap. Hier wird gesammelt, welche Seiten und Unterseiten es geben soll und wie sie zueinander angeordnet und verlinkt werden sollen. Dieser Prozessschritt hilft dabei, die Navigation flüssig und funktional zu gestalten. Im E-Learning gibt es einen ganz ähnlichen Schritt: das sogenannte Storyboard, in dem die Struktur der Navigation und die Beziehung der einzelnen Elemente zueinander festgelegt werden. Diesen Schritt sollten Sie beim Design Ihrer E-Learning-Kurse nie überspringen, egal wie knapp Ihre Frist ist, denn mit einem Storyboard behalten Sie immer die Übersicht darüber, ob alle Inhalte und Navigationselemente da sind, wo sie hingehören.

Technischer Kontext

Web-Designern mögen Begriffe wie „optimale Bildschirmauflösung“, „Cross-Platform-Testing“und „Cross-Browser-Testing“ geläufig sein, für viele E-Learning-Designer sind sie jedoch Fremdwörter. Doch die technische Seite des E-Learnings sollte, gerade im Zeitalter des Multi-Device E-Learning, nicht vernachlässigt werden.

Heute kann man nicht mehr davon ausgehen, dass die eigenen E-Learning-Kurse nur noch, ja noch nicht mal zum größten Teil, am Desktop-Rechner konsumiert werden. Die Kurse müssen adäquat dargestellt werden, egal ob auf dem Laptop, auf dem Tablet oder auf dem Smartphone und egal bei welcher Bildschirmauflösung, Bandbreite und Speicherkapazität. Cross-Browser-Testing und Cross-Platform-Testing ist im E-Learning-Design also ebenso wichtig wie im Web-Design.

Schnelllebigkeit der Branche

Einer der faszinierendsten Aspekte an der Web-Branche ist ihre konstante Weiterentwicklung. Technologien, aber auch Methoden und Standards, lösen ihre Vorgänger von einem Jahr zum nächsten ab, manchmal sogar von einem Monat zum nächsten. Das heißt zwar, dass es selten langweilig wird, aber auch, dass man stets lernbereit und anpassungsfähig bleiben muss. Im E-Learning-Bereich ist das kaum anders. Auch hier entwickeln sich Technologien und Prozesse mit den wechselnden Anforderungen der modernen Arbeitswelt ständig weiter.

Sehen Sie, wie ähnlich sich Web-Design und E-Learning-Design im Grunde sind? Wenn Sie also Erfahrungen im Web-Design haben und mit dem Gedanken spielen, ins E-Learning-Design zu wechseln, trauen Sie sich: eine bessere Startposition können Sie kaum haben.

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