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3 unterschiedliche Typen von E-Learning-Szenarien

3 unterschiedliche Typen von E-Learning-Szenarien

Sie würden gerne ein Szenario in Ihren E-Learning-Kurs einbauen, wissen aber nicht recht, wie Sie anfangen sollen? Verstehen wir gut. Schließlich gibt es unzählige Möglichkeiten, wie ein solches Szenario aussehen kann. Im Grunde genommen gibt es aber nur 3 verschiedene Arten, ein Szenario strukturell aufzubauen: linear, verzweigt oder mit Schleifen. Diese drei Typen möchten wir Ihnen im heutigen Beitrag vorstellen. Und wenn man die Struktur erst mal im Kopf (und auf dem Papier) hat, wirkt auch der Rest nicht mehr ganz so einschüchternd.

Lineare Szenarien

In linearen Szenarien gibt es in jeder Situation eine richtige Antwort und eine (oder mehrere) falsche. Um weiterzukommen, müssen die Kursteilnehmer die richtige Antwort wählen. Wenn sie eine falsche Antwort wählen, erhalten sie eine entsprechende Rückmeldung und werden entweder zurück auf den richtigen Pfad durchs Szenario verwiesen oder automatisch zur nächsten Szene weitergeleitet wie in diesem Übungskurs zum Thema Upselling.

Wenn Sie ein lineares Szenario entwerfen möchten, skizzieren Sie zunächst jede Entscheidungssituation einzeln mit samt den möglichen Reaktionen/Antworten und dem passenden Feedback, das die Teilnehmer zur nächsten Entscheidungssituation bringt. Arbeiten Sie sich so von Szene zu Szene durch das Szenario. Am Ende könnte die Skizze für Ihr lineares Szenario in etwa so aussehen:

Lineare Szenarien sind vergleichsweise einfach zu konstruieren. Wenn Sie noch nicht so viel Erfahrung mit dem Szenario-Design haben, versuchen Sie es am besten mit einem linearen. So werden die Lernenden aktiv in den Lernprozess einbezogen, aber Sie können immer noch sicher sein, dass jeder Teilnehmer alle Inhalte sieht.

Verzweigte Szenarien

Diese Art Szenarien (auch Branching-Szenarien genannt) bieten verzweigte Wege durch das Szenario und versetzen die Kursteilnehmer in eine Situation, in der sie die unterschiedlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen am eigenen (virtuellen) Leib erfahren können. Die Skizze eines Branching-Szenarios könnte z. B. so aussehen:

Wenn Sie ein verzweigtes Szenario entwerfen, müssen Sie darauf achten, den Überblick über die möglichen Pfade je nach Kombination von Einzelentscheidungen nicht zu verlieren. Sie können an jedem Entscheidungspunkt mehrere Verzweigungen anbieten oder nur bei einigen wichtigen. Das bleibt Ihnen überlassen.

Da in Branching-Szenarien die Konsequenzen von Entscheidungen unmittelbar aufgezeigt werden und den Fortgang des Szenarios beeinflussen, wirken sie realistischer als lineare Szenarien. Sie eignen sich deshalb besonders gut für die Simulation von Gesprächssituationen oder Notfällen.

Weil die Teilnehmer unterschiedliche Pfade durch ein Branching-Szenario wählen, fühlt es sich personalisiert an. Bereits bekannte Informationen können übersprungen oder umgangen und ein Pfad gewählt werden, der interessantere oder wichtigere Informationen enthält.

Szenarien mit Schleifen

Die dritte Variante ist eine Mischung aus linearem und verzweigtem Szenario, in dem die Teilnehmer an verschiedenen Punkten wieder zurück zur ursprünglichen Entscheidungssituationen geleitet werden. So bekommen die Teilnehmer die Gelegenheit, einen anderen Pfad durch das Szenario zu wählen und das Ergebnis mit dem vorigen zu vergleichen.

Wenn Sie ein solches Szenario erstellen möchten, erstellen Sie zunächst ein lineares oder verzweigtes Szenario wie oben beschrieben und legen Sie dann Punkte fest, an denen die Teilnehmer zurück zum Ausgangspunkt geleitet werden. Das kann ganz am Ende, aber auch mittendrin sein.

Die Skizze für ein Szenario mit Schleifen könnte z. B. so aussehen:

Wie Sie sehen, ähnelt diese Skizze der eines verzweigten Szenarios, nur dass es hier noch mehr Verknüpfungen zwischen den Szenen gibt.

Doch das ist erst die Spitze des Eisbergs. Sie können Dialoge und Enden einbauen, die nur über bestimmte Pfade erreicht werden können. Sie können Szenen einbauen, die eine Schleife beinhalten, aber nicht zurück zum Anfangspunkt des Kurses, sondern zurück zum Anfang der Szene. Ein bisschen wie in einem Abenteuerspielbuch.

Wie bei verzweigten Szenarien gibt es hier keine Garantie, dass jeder Teilnehmer alle Pfade durchläuft, aber das ist nicht weiter schlimm. Wenn Sie das Szenario sinnvoll aufgebaut haben, können Sie darauf vertrauen, dass die Lernenden die Pfade einschlagen, die zu den für sie relevanten Informationen führen.

Fazit

Szenarien müssen nicht komplex sein, um effektiv zu sein. Auch lineare Szenarien sind ein schönes Mittel, um die Lernenden aktiv in den Lernprozess einzubinden. In verzweigten Szenarien können die Teilnehmer ihr Wissen in simulierten Praxissituationen anwenden und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen direkt erleben. In Szenarien mit Schleifen schließlich haben Kursteilnehmer die größtmögliche Freiheit, sich individuell und aktiv mit dem Stoff auseinanderzusetzen.

So viel zur Theorie. Jetzt möchten Sie gerne solche Szenarien mit den Articulate-Autorentools umsetzen? Auch dazu haben wir natürlich zahlreiche Artikel mit Anleitungen und Tipps auf unseren Blogs:

 

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