Haben Sie demnächst ein Bewerbungsgespräch für eine Stelle als E-Learning-Designer oder -Entwickler? Zur Vorbereitung sollten Sie sich Antworten auf häufig gestellte Fragen zurechtlegen. So müssen Sie sich zumindest für einen guten Teil des Gesprächs nicht alles spontan aus den Fingern saugen.
Welche Fragen werden denn häufig gestellt? Wir haben mal bei alten E-Learning-Hasen nachgefragt, und die folgenden 7 Fragen wurden, in der einen oder anderen Form, am häufigsten genannt.
Beschreiben Sie sich doch mal
Das ist eine klassische Einleitungsfrage für ein Bewerbungsgespräch – egal in welcher Branche. Nicht zuletzt weil sie eine gute Überleitung von der Begrüßung zu den weiteren Fragen darstellt. Hier geht es natürlich nicht darum, die ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Ihr Gegenüber möchte eine Zusammenfassung Ihres beruflichen Werdegangs, Ihrer Qualifikationen und Ihrer relevanten Erfahrungen und Fähigkeiten. Je nach Atmosphäre des Gesprächs und Stil des Unternehmens können Sie auch ein paar private Aspekte einfließen lassen. Aber was auch immer Sie von sich erzählen, fassen Sie sich kurz.
Weshalb möchten Sie bei uns anfangen?
Eine berechtigte Frage. Gerade, wenn Sie dem Geschäftsführer oder Gründer des Unternehmens gegenüber sitzen. Denn er ist sicher stolz auf sein Unternehmen und möchte wissen, ob Sie die Vision und die Werte des Unternehmens teilen. Mit einer gut vorbereiteten Antwort auf diese Frage können Sie zeigen, wie sehr Sie sich schon mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle auseinandergesetzt haben. Recherchieren Sie also gründlich vor dem Bewerbungsgespräch.
Wie sieht Ihr typischer E-Learning-Design-Ablauf aus?
Der E-Learning-Entwicklungsprozess kann sich von Unternehmen zu Unternehmen erheblich unterscheiden. Ihr Gesprächspartner möchte also verständlicherweise wissen, wie Sie E-Learning-Projekte angehen und welche Methoden Sie anwenden. Einige Unternehmen sind nicht groß genug, um für jede Rolle einen eigenen Mitarbeiter zu haben. Wenn Sie also bisher unterschiedliche Rollen gefüllt haben, können Sie Ihren neuen Arbeitgeber hier wissen lassen, dass Sie sogar mehr können, als vielleicht unmittelbar gefordert ist.
Mit welcher Software kennen Sie sich aus?
Die E-Learning-Welt ist eine durch und durch digitale. Software-Kenntnisse sind also von zentraler Bedeutung. Oft werden sie in der Stellenbeschreibung schon genannt. Wenn Sie sich mit der Software auskennen, ist das natürlich ein deutliches Plus. Aber was, wenn Sie eine geforderte Software noch nie benutzt haben? Versuchen Sie, vor dem Bewerbungsgespräch eine kostenlose Testversion zu finden, und erwähnen Sie, dass Sie sie sich bereits angesehen haben. Das demonstriert den Willen, sich schnell in Neues einzuarbeiten. Versäumen Sie es auch nicht, andere relevante Tools zu nennen, mit denen Sie sich auskennen, auch wenn sie in der Stellenbeschreibung nicht erwähnt wurden.
Waren Sie schon einmal anderer Meinung als Ihr SME? Wie sind Sie damit umgegangen?
Wir alle wissen, dass Fachleute (SMEs) eine zentrale Rolle in der E-Learning-Entwicklung spielen. Arbeitgeber sind sich aber auch bewusst, dass deren Sichtweisen und Prioritäten schon mal zu Spannungen mit dem E-Learning-Team führen können. Ihr Gegenüber will wissen, ob Sie ehrlich sind – hier zu antworten, Sie hätten noch nie irgendwelche Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Fachleuten gehabt, klingt entweder unplausibel oder lässt Sie als unerfahren dastehen. Wenn Sie von einem Beispiel berichten, wählen Sie auf jeden Fall eines, bei dem am Ende alles gut ausgegangen ist, damit klar wird, dass Sie mit Menschen umgehen und Probleme lösen können.
Was ist Ihre größte Schwäche?
Sie wollen sich im besten Licht darstellen, und jetzt sollen Sie erzählen, was Sie alles nicht können? Bei dieser Frage geht es zum einen um ehrliche Selbstkritik, aber auch darum, aus der Not eine Tugend machen zu können. Ihr Gesprächspartner möchte hören, dass Sie reflektiert genug sind, um eigene Schwächen zu erkennen, aber auch, dass Sie an sich arbeiten und im besten Fall schon erprobte Strategien haben, um mit Ihren Schwächen umzugehen. Das zeigt, dass Sie Ihre berufliche Laufbahn proaktiv angehen und sich lebenslangem Lernen verschrieben haben – gerade im E-Learning-Bereich eine passende Einstellung.
Warum sollen wir Sie einstellen?
Manchmal wird diese Frage noch erweitert: „Warum sollen wir Sie, und nicht eine der anderen Kandidatinnen, einstellen?“ Natürlich wissen Sie nicht, wer sich sonst noch bewirbt, aber was Ihr potenzieller Arbeitgeber hören möchte, sind Gründe, warum genau Sie perfekt auf diese Stelle passen. Bleiben Sie hier nicht zu vage mit Aussagen wie „Ich arbeite gewissenhaft.“ oder „Ich kann mich schnell in neue Themenbereiche einarbeiten.“ Hier geht es darum zu zeigen, was Sie einzigartig macht und warum Sie die ideale Ergänzung fürs Team sind.
Fazit
Das sind nur die häufigsten Fragen, auf die Sie sich bei einem Bewerbungsgespräch für einen E-Learning-Job vorbereiten sollten. Natürlich gibt es noch viel mehr. Recherchieren Sie, machen Sie sich schlau. Und vergessen Sie nicht, Ihre Antworten laut zu üben, damit Sie im tatsächlichen Gespräch ruhig und überzeugt rüberkommen. Passen Sie nur auf, dass Sie keine Standardantworten präsentieren, die jeder zweite anbringt.
Ihr Ziel ist es, sympathisch und originell zu wirken, damit Sie aus der Masse herausstechen und Ihrem zukünftigen Arbeitgeber im Gedächtnis bleiben.
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