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8 Methoden, um bei Design-Blockaden trotzdem auf gute Ideen zu kommen

8 Methoden, um bei Design-Blockaden trotzdem auf gute Ideen zu kommen

Sich ein kreatives Design für einen E-Learning-Kurs auszudenken klingt fantastisch, oder? Egal ob Sie nur eine Lektion innerhalb eines Teamprojekts umsetzen sollen oder absolute künstlerische Freiheit haben, einen Kurs gestalterisch beeinflussen zu können, ist ein tolles Gefühl.

Die künstlerische Freiheit kann aber auch ihre Nachteile haben. Uns als Designer kann die sprichwörtliche Angst vorm leeren Blatt packen. Wo sollen wir anfangen? Wie soll das Layout überhaupt aussehen? Welche Art von Schaltflächen passen optisch dazu? Welche Bildsprache eignet sich für das Thema des Kurses? Selbst wenn Sie vom Auftraggeber umfangreiche Design-Vorgaben bekommen haben, bleiben immer noch unzählige Möglichkeiten, diese Vorgaben umzusetzen.

Da passiert es nicht selten, dass man nicht weiß, wie man weitermachen oder gar wo man überhaupt anfangen soll. Wenn Sie sich das nächste Mal in einer solchen Blockade wiederfinden, probieren Sie es mal mit einem dieser Tipps.

1. Unpassende Ideen auflisten

Ihnen kommen einfach keine Design-Ideen, die zum Projekt passen wollen? Dann fangen Sie damit an, Ideen aufzuschreiben, die überhaupt nicht passen.

Nehmen Sie in diese Liste auch Ansätze auf, die vom eigentlichen Kursinhalt ablenken oder für Ihr Budget, die Zielgruppe, die Marke, die Frist oder das Thema unpraktikabel sind. Schrecken Sie auch vor albernen und völlig absurden Ideen nicht zurück. Lachen kann wahre Wunder fürs kreative Denken bewirken.

Durch so eine Liste können Sie sich entweder im Ausschlussverfahren einer guten Idee nähern oder es mit dem Gegenteil einer unpassenden Idee probieren. Manchmal reicht das schon, um den ersten Design-Funken zu zünden.

2. Markenmaterial durchstöbern

Sie müssen nicht mit jedem Kurs das Rad neu erfinden. In bestehenden Materialien verstecken sich oft gute Ideen oder Hinweise auf Designs, die für Ihre Zwecke funktionieren können. Die Markenwebsite oder Werbespots sind ein guter Anfang, aber auch Präsentationen, Grafiken, Berichte, Flyer und andere interne Materialien entpuppen sich oft als ungeahnte Inspirationsquellen.

Es geht hier natürlich nicht darum, bestehende Designs einfach zu kopieren, sondern einzelne Elemente aufzugreifen und für Ihre Zwecke neu zu kombinieren. Scheuen Sie sich also nicht, den Icon-Stil einer Unternehmenspräsentation zu übernehmen oder das Layout einer Ankündigung am Schwarzen Brett. Ein klarer Vorteil dieses Ansatzes: Wenn Ihre Vorlagen von innerhalb des Unternehmens stammen, entsprechen sie mit einiger Wahrscheinlichkeit schon den Branding-Vorgaben.

3. Skizzen und sonstige Kritzeleien

Illustratoren arbeiten oft mit simplen kleinen Zeichnungen, an denen sie verschiedene Ideen ausprobieren oder einfach nur rumspielen, bevor sie sich an den eigentlichen Entwurf machen. Der Ansatz lässt sich auch aufs E-Learning-Design übertragen. Kritzeln Sie drauf los. Wenn Sie erst mal etwas zu Papier gebracht haben, sehen Sie leichter, was passen könnte und was nicht.

Sie müssen dazu auch nicht wirklich zeichnen können. Greifen Sie einfach zu Stift und Papier und skizzieren Sie, was Ihnen in den Kopf kommt. Hier geht es ausnahmsweise nicht um Qualität, sondern einzig und allein um Quantität. Für ein grobes Layout und Strichmännchen reichen Ihre zeichnerischen Fähigkeiten sicher aus. Wenn Sie es lieber digital mögen, können Sie auch PowerPoint oder andere simple Zeichenprogramme hernehmen, die in Ihrem Betriebssystem vorinstalliert sind.

Sie wollen gleich loslegen? Dann laden Sie sich diese kostenlose Storyboard-Vorlage herunter.

4. Pause machen

Es gibt Momente, da kommen einem einfach keine guten Ideen, egal, was man anstellt. Wenn Sie ausgelaugt, abgelenkt oder sonst irgendwie nicht auf der Höhe sind, zwingen Sie sich nicht, etwas Kreatives zustande zu bringen: Das macht es oft noch schlimmer. Fortschritt machen Sie hier am ehesten, wenn Sie kurz durchatmen – ja, selbst bei nahender Abgabefrist.

Eine schlichte Pause (sie muss gar nicht lang sein) kann Ihnen die nötige Energie wiedergeben. Machen Sie einen Spaziergang um den Block, lesen Sie ein paar Seiten in einer Zeitschrift oder machen Sie ein kurzes Nickerchen – Sie werden sehen: Nach der Pause sieht die Welt schon ganz anders aus.

5. An einem anderen Projekt arbeiten

Wenn Sie es sich zeitlich nicht leisten können, eine Pause einzulegen, arbeiten Sie eine Weile an einem anderen Projekt weiter oder machen Sie ein bisschen Buchhaltung oder erledigen irgendetwas anderes von Ihrer To-do-Liste. So können Sie eine Pause in Ihrem aktuellen Projekt einlegen und trotzdem etwas Sinnvolles tun. Gerade diese Kombination aus Abstand von einem anspruchsvollen Projekt und Fortschritt an anderer Stelle hat gute Chancen, kreative Blockaden zu lösen.
Wenn Sie Glück haben, können Sie aus dem einen Projekt sogar Inspiration für das andere ziehen.

6. Mit jemandem reden

Die Perspektive eines Anderen eröffnet neue Sichtweisen auf ein Problem und kann die zündende Idee liefern. Warum also nicht einer Kollegin oder einem guten Freund erzählen, wo Sie gerade festhängen? Wenn es ein fachliches Problem ist, das Sie aufhält, sprechen Sie am besten mit einem Experten. In vielen Fällen ist das aber gar nicht nötig – eine Person, die Ihnen einfach nur aufmerksam zuhört, kann schon viel bewirken. Denn oft ist es bereits das Verbalisieren Ihrer Situation an sich, das Sie auf neue Gedanken bringt.

Wir haben von „erzählen“ und „zuhören“ gesprochen, aber das Medium spielt hier natürlich keine Rolle. Wenn Ihnen statt einem persönlichen Gespräch Nachrichten über Slack oder Twitter oder aber Kommentare in Review 360 lieber sind, kann das denselben Zweck erfüllen.

7. Eine kleine Design-Entscheidung nach der anderen

Sicher kennen Sie das: Beim Gedanken an den Frühjahrsputz verlässt Sie die Energie und die Lust. Was für ein Riesenangang! Aber wenn Sie das Ganze in kleine Teile zerlegen – erst mal den Müll rausbringen, dann die Arbeitsfläche in der Küche wischen, dann saugen … – wirkt alles schon viel besser handhabbar. Das Gute ist, dass der Ansatz auch im E-Learning-Design funktioniert.

Lassen Sie das Gesamtprojekt einmal außer Acht und konzentrieren Sie sich darauf, eine kleine Entscheidung zu treffen. Entwerfen Sie z. B. eine Schaltfläche oder suchen Sie ein Titelbild aus. Wenn Sie diese eine Sache erledigt haben, gehen Sie zur nächsten, und machen Sie sich das, was Sie gerade erledigt haben, zunutze. Ihre Schaltfläche hat einen Schlagschatten? Ok, dann kriegen die restlichen Objekte des Kurses auch einen. Im Titelbild dominieren warme Farbtöne? Wunderbar. Dann haben Sie schon mal eine optische Richtung für die Farbpalette der Folien.

Sie werden sich wundern, wie sehr eine kleine Entscheidung dabei helfen kann, größere Design-Probleme anzugehen.

8. Eine Sammlung inspirierender Designs anlegen

Unser letzter Tipp für heute ist einer, den Sie langfristig angehen müssen, damit er im Fall einer kreativen Blockade helfen kann. Und zwar geht es darum, einen Ordner mit Designs anzulegen, die Sie aus welchem Grund auch immer ansprechend, clever oder einfach nur praktisch finden. Durch diese Design-Bibliothek können Sie dann, wenn Sie einmal nicht weiter wissen, stöbern, um sich inspirieren zu lassen.

Ein erster Ansatzpunkt können Lesezeichen im Internet-Browser sein. Material für Ihre Sammlung finden Sie in den Bildern und Vorlagen der Content Library 360 sowie im Bereich Downloads unseres Blogs und unseres Schwesterblogs E-Learning Heroes (dort gibt es auch eine Kategorie Beispiele). Sehen Sie sich aber auch außerhalb des E-Learning-Universums um: Werbung, Websites, Verpackungen, Hinweisschilder, Speisekarten … überall um Sie herum verstecken sich fantastische Inspirationsquellen! Damit diese Quellen ihre Wirkung entfalten können, müssen sie gar nicht perfekt sein. Sie müssen nur irgendetwas an sich haben, was Sie anspricht und was Sie verwenden können.

Pinterest ist eine weitere tolle Fundgrube für inspirierende Bilder. Und wenn Sie außerhalb der digitalen Welt etwas sehen, das Sie anspricht, machen Sie einfach ein Foto und speichern Sie es in Ihrem Inspirationsordner.

Noch mehr Ideen

Design-Entscheidungen treffen zu müssen, kann mühsam sein, wenn der kreative Funke erloschen ist. Aber alle Hoffnung ist nicht verloren. Machen Sie eine Pause, kritzeln Sie rum, sprechen Sie mit Anderen oder durchstöbern Sie Sammlungen toller Designs. Unter unseren 8 Tipps ist mit Sicherheit der ein oder andere dabei, mit dem Sie Ihre Blockade überwinden können.

Noch mehr Ansätze, um auf brillante Ideen für Ihren E-Learning-Kurs zu kommen, finden Sie direkt auf unserem Blog:

 

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