
Einen E-Learning-Styleguide zu erstellen, heißt im Grunde genommen Regeln festzulegen, wie zukünftige Kurse aussehen werden. Manche behaupten, ein Styleguide schränke die kreative Freiheit ein, doch es gibt viele Gründe, die dafür sprechen.
Ein E-Learning-Styleguide:
- sorgt für ein professionelles Ergebnis,
- sichert ein einheitliches Erscheinungsbild der Kurse,
- ist ein einfaches Referenzdokument für Entwickler,
- stellt sicher, dass Fehler nicht wiederholt, sondern vor allem erfolgreiche Methoden weiterverwendet werden,
- spart Zeit, da man weniger Aufwand mit Überprüfungen hat und weniger Entscheidungen bezüglich des Designs treffen muss.
Styleguides sind besonders hilfreich für Organisationen, in denen viele Menschen in verschiedenen Abteilungen an E-Learning-Projekten arbeiten.
Was sollte der Styleguide enthalten?
Wenn Sie einen E-Learning-Styleguide zusammenstellen, beginnen Sie damit, die Elemente aufzulisten, die für Ihre E-Learning-Kurse besonders wichtig sind und die Sie übergreifend vordefinieren bzw. beibehalten möchten. Folgende Elemente werden in der Regel im Styleguide definiert:
Logos
Das Logo ist mit das Kernstück einer Marke. Ihr Styleguide sollte erklären, wo, wann und wie es verwendet werden darf. In der Regel gibt es dazu einen Corporate Styleguide, auf den Sie an dieser Stelle auch verweisen können. Darin sollten Spezifikationen wie eine akzeptable Größe, die Platzierung und/oder Farbvarianten für das Logo festgelegt sein. Es ist immer hilfreich, Beispiele für die korrekte Verwendung zu zeigen.
Schriften
Die meisten Firmen haben in ihrem Styleguide auch Schriftarten definiert, die bevorzugt verwendet werden sollen und die bei manchen sogar Teil der Unternehmenspersönlichkeit sind. Ihr Styleguide sollte darlegen, welche Schrift zu welchem Zweck eingesetzt wird. Zum Beispiel eine besondere Form der Fettschrift für Überschriften und eine einfache serifenlose Schrift für Erklärungstexte im Kurs.
Farben
Farben werden an Bildschirmen je nach Monitoreinstellung unterschiedlich dargestellt. Deshalb ist es wichtig, die genauen Farbwerte Ihrer Unternehmens- und/oder Kursfarben festzuhalten. Zusätzlich können Sie noch verschiedene Schattierungen (verwendbare Nuancen der bereits genannten Farben) oder Farbpaletten (zum Beispiel komplementäre Farben) für die Verwendung anbieten.
Richtlinien für Bilder
Der Stil von verwendeten Fotografien kann eine bestimmte Stimmung erzeugen und ebenfalls Unternehmenswerte repräsentieren oder in den E-Learning-Kursen eine bestimmte Botschaft vermitteln. Prüfen Sie, ob Sie Richtlinien für die Verwendung von bestimmten Bildern oder Bildserien in den Styleguide aufnehmen oder den Designern und Kursentwicklern Fotografen oder Bildagenturen empfehlen möchten.
Ton oder Sprachstil
Jedes Unternehmen hat in der Regel einen Sprachstil, sei es formell und seriös oder unkompliziert und dynamisch-kreativ, und das sollte sich auch in den E-Learning-Kursen fortsetzen. Hilfreich wäre an dieser Stelle, ein paar Textbeispiele einzufügen, die das verdeutlichen.
Schreibtipps
Das können Regeln zu Schreibweisen, Muster für Überschriften oder Beispiele für die Benennung von Modulen, Quizzen, Aktivitäten etc. sein. Auch Tipps, wie Aufzählungslisten (wenn verwendet) aussehen sollen, können hier untergebracht werden.
Buttons
Wenn Sie ein Standarddesign für Buttons haben, sollte das im Styleguide festgehalten werden zusammen mit Tipps, wie und für welche Aktivitäten sie zu nutzen sind.
Vorlagen
Wenn Sie Kursvorlagen in PowerPoint oder Articulate Storyline erstellt haben, ist Ihr Styleguide ein guter Platz, um darauf hinzuweisen und zu informieren, wo man sie herunterladen kann. Sie können auch Screenshots mit einfachen Anweisungen für die verschiedenen Arten von Kursseiten oder Aktivitäten einfügen.
Sonstiges
Je nach Unternehmen und Projekten haben Sie möglicherweise noch weitere Elemente für Ihren Styleguide – beispielsweise Tipps für den Navigationsfluss oder Anweisungen zum Benennen von Variablen. Alles, was über mehrere Kurse verwendet wird, sollte im Styleguide berücksichtigt werden.
Weitere Tipps
- Seien Sie nicht zu streng. Denken Sie daran, ein wenig Spielraum für Kreativität und Originalität zu lassen.
- Zeigen Sie Beispiele für das, was getan und was nicht getan werden soll. Beispiele sind super hilfreich!
Insgesamt ist also ein Styleguide eine tolle Möglichkeit, um eine gewisse Konsistenz und Einheitlichkeit Ihrer Projekte zu gewährleisten.
Was würde Ihr eigener E-Learning-Styleguide enthalten? Oder wenn Sie bereits einen haben, was enthält er? Fehlt noch etwas in der obigen Aufzählung? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.
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