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3 verbreitete Trainingsmythen und wie man ihnen entgegnen kann

3 verbreitete Trainingsmythen und wie man ihnen entgegnen kann
3 verbreitete Trainingsmythen und wie man ihnen entgegen kann

Welche dieser Aussagen ist ein Mythos?

Tatsächlich sind alle diese Aussagen Mythen. Überrascht Sie das? Keine Sorge – das geht nicht nur Ihnen so. Mythen wie diese finden Sie überall – in Büchern, Filmen und in den Nachrichten. Und wenn sich einmal ein Mythos durchgesetzt hat, kann es schwer sein, ihn mit Fakten zu widerlegen. Das liegt daran, dass Mythen oft mit einer fehlerhaften oder stark voreingenommenen Interpretation wissenschaftlicher Ergebnisse oder anderer Daten beginnen, die in wissenschaftlich klingenden Büchern und Artikeln enden, was sie glaubwürdig erscheinen lässt.

Sie können auch eine einfache, quasi-wissenschaftliche Erklärung zu Dingen liefern, die sonst ziemlich kompliziert sind. Wer freut sich zum Beispiel nicht über ein einfaches System aus Regeln, um ein Gefühl von Ordnung zu erhalten (z. B. zum Thema “Lernstile” oder “wie Menschen lernen”)? Je überraschender ein Mythos ist (z. B., dass wir nur 10% unseres Gehirns verwenden), desto mehr wollen wir, dass er wahr ist, weil damit eine bereits vorhandene, voreingenommene Ahnung bestätigt wird, wie Menschen denken oder handeln.

Warum sind Mythen also ein besonders lästiges Problem für Schulungsprofis? Sie sind eine Ablenkung. Beim Training geht es darum, Lern- und Leistungslücken zu verstehen, damit wir sie effektiv angehen können. Dieses Verständnis ergibt sich aus einer Kombination konkreter Anhaltspunkte (z. B. Verkaufszahlen) und subjektivem Feedback (z. B. von Managern oder Mitarbeitern). Die Kombination aus subjektiven und objektiven Hinweisen hilft uns, ein klareres Bild aller Faktoren zu bekommen, die sich auf die Leistung auswirken. Damit können wir Lösungen entwickeln, die sie adressieren und sie auf ihre Effektivität hin messen, wie gut sie gewirkt haben, um die Lücken zu schließen.

Ich bin mir sicher, dass Sie zusätzlich zu den genannten noch vielen weitere Mythen in Ihrem Leben begegnet sind. Aber lassen Sie uns drei allgemein gehaltene Trainingsmythen untersuchen und wie Sie ihnen entgegnen können.

Mythos # 1: Mehr Klicks bedeutet mehr Engagement

Fakt: Zu Engagement gehört mehr als nur zu klicken. Genau wie bei jedem guten Buch oder jeder TV-Sendung muss man die Leute gleich am Anfang erreichen und sie dazu bringen, nachzudenken und neugierig zu sein. Ein guter Schreibstil, ansprechende Grafiken, zielgerichtete Audiodateien usw. arbeiten alle zusammen, um statische Inhalte in etwas Relevanteres und Ansprechenderes umzuwandeln.

Entgegnen Sie diesem Mythos, indem Sie Interaktivität vor allem dazu verwenden, um explizite Lernziele zu erreichen. Mehr Klicks machen eine Lernerfahrung nicht unbedingt interaktiver oder ansprechender. Bevor Sie Interaktivität hinzufügen, beachten Sie Folgendes:

  • Was ist das Trainingsziel? Es ist leicht anzunehmen, ein Leistungsproblem sei durch einen Mangel an Wissen entstanden. Oft liegt es aber eher an mangelnder Praxiserfahrung und Übung. Wenn es das Ziel ist, den Lernenden dabei zu helfen, mehr Übung zu bekommen, kann es eine sehr effektive Trainingsstrategie sein, interaktive Elemente (beispielsweise in Form einer Simulation) hinzuzufügen.
  • Es muss relevant sein. Vertriebler zum Beispiel sind ziemlich beschäftigte und zielorientiert Leute. Nutzen Sie Interaktivität nur mit einem sinnvollen Ziel vor Augen.
  • Vergessen Sie den Kontext nicht. Lernende können aus verschiedenen Umgebungen auf Ihre Trainingsinhalte zugreifen. Überlegen Sie, wie, wann und warum sie auf dieses Material zugreifen könnten. Zum Beispiel hat ein Kassierer in einer geschäftigen Einzelhandelsumgebung möglicherweise nicht die Zeit, sich durch einen 30-minütigen interaktiven Kurs zu klicken, um zur Lektion über die Retouren-Verarbeitung zu gelangen.

Weitere Informationen darüber, wann und wie Sie Interaktivität zu Ihrem E-Learning hinzufügen können, finden Sie in diesem Artikel: 3 Methoden, Interaktionen zur Lernmotivation einzusetzen.

Mythos # 2: Je mehr Rezensenten, desto besser das Training

Fakt: Das Hinzufügen von mehr Reviewern zu einem Trainingsprojekt kann es zu einem komplizierten, langwierigen Prozess machen. Wenn man zum Projektteam noch ein paar weitere Reviewer hinzufügt, erleichtert das doch bestimmt den Prozess, macht den Kurs effizienter und sorgt insgesamt für eine bessere Qualität, richtig? Nun, nach meiner Erfahrung bedeuten zusätzliche Reviewer in einem laufenden Projekt mit einer strikten Deadline meistens eine Verzögerung, da die neuen Teammitglieder erst “an Bord geholt werden müssen”.

Weitere Rezensenten bedeutet:

  • Eine größere Gruppe von Personen mit wechselnden Zeitplänen und Ergebnissen in Einklang zu bringen – und die Rollen und Erwartungen von Menschen zu managen, deren Fähigkeiten oder Fachwissen sich überschneiden.
  • Mehr Projektmanagementarbeit für Sie im Allgemeinen. Und das ist die Zeit, die Sie verlieren, um sich darauf zu konzentrieren, ein ansprechendes und effektives Trainingsprodukt zu schaffen.
  • Sobald die ersten Review-Rückmeldungen reinkommen, sind Sie damit beschäftigt, unterschiedliche Sichtweisen auszugleichen und mögliche Konflikte zwischen einer größeren Gruppe von Teammitgliedern zu lösen. Und wenn dies unter Zeitdruck geschieht, zwingt es Sie oft dazu, den Weg des geringsten Widerstands einzuschlagen – eine Lösung, die Zeit spart, anstatt die Qualität der Lernerfahrung zu verbessern.

Entgegnen Sie diesem Mythos, indem Sie alle Projektteammitglieder frühzeitig festlegen und in die Planungsphase Ihres Projekts einbeziehen. Wenn das Kernteam von Anfang an feststeht, sind  Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung jedem klar und jeder kann sich auf seinen Bereich konzentrieren.

Unabhängig von der Größe Ihres Projektteams ist es viel einfacher, den Review-Prozess mit Hilfe von Technologie zu verwalten. Dabei ist ein Tool wie Articulate Review eine echte Zeitersparnis. Keine weiteren Excel- und Word-Dokumente überfluten Ihren Posteingang und Sie müssen nicht mehr versuchen, kryptische Seiten- bzw. Fehlerreferenzen zu entschlüsseln. Articulate Review vereinfacht diesen Prozess enorm.

Weitere Tipps, um Ihren Reviewprozess effizienter zu gestalten, finden Sie in diesem Blogbeitrag: 3 Tipps für einen erfolgreichen Reviewprozess

Mythos # 3: Menschen lernen nur durch formales Training

Fakt: Die Leute lernen die ganze Zeit – mit oder ohne formelle Ausbildung. Mit Social Media und Tools wie Google und YouTube können sich Lernende rund um die Uhr und weitaus schneller als je zuvor selbst weiterbilden. Google selbst gibt an, 20 Prozent der eingegebenen Suchbegriffe pro Tag seien brandneu und nie zuvor gesucht worden. Das ist erstaunlich und das sind nicht nur Leute, die zu Hause nach Katzenvideos oder Smoothie-Rezepten suchen! Einige dieser Leute sind Ihre Lernenden, die nach Antworten suchen.

Entgegnen Sie diesem Mythos, indem Sie Ihre Zielgruppe besser kennenlernen. Wenn Sie nicht sicher sind, was ihre Bedürfnisse sind, sollten Sie einige Fragen klären, wie zum Beispiel:

  • Nach welchen Informationen suchen Leute? Wann suchen sie danach? Warum?
  • Welche Tools verwenden sie, um Informationen zu finden?
  • Welche Tools oder Ressourcen verwenden sie nicht? Warum?
  • Wer ist ihre vertrauenswürdigste Quelle, um neue Dinge zu lernen?

Sobald Sie ein klareres Bild der Bedürfnisse haben, entwickeln Sie Ideen, wie Sie und das Weiterbildungsteam diese Anforderungen erfüllen können. Zum Beispiel müssen Sie mit neuen Autorentools wie Rise keinen umfangreichen interaktiven Kurs entwickeln, wenn eine schnell erstellte, schlankere und für Mobilgeräte optimierte Lösung ebenfalls die Arbeit erledigt. Im Blogartikel “Es muss nicht immer ein klassischer E-Learning-Kurs sein” finden Sie noch weitere Ideen und Ressourcen.

Welchen hartnäckigen Trainingsmythen sind Sie bisher in Ihrem Arbeitsalltag begegnet? Und vor allem, wie sind Sie ihnen entgegnet? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.

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