Articulate Netzwerk:

Articulate

Wie Sie Ihre Lerner dazu bekommen, sich an mehr zu erinnern

Wie Sie Ihre Lerner dazu bekommen, sich an mehr zu erinnern
Wie Sie Ihre Lerner dazu bekommen, sich an mehr zu erinnern

Jeder möchte gute E-Learning-Kurse erstellen – sei es für den Austausch neuer Informationen oder wegen veränderter Arbeitsplatzanforderungen. Obwohl die Ziele der E-Learning-Kurse sehr unterschiedlich sind, gibt es doch übergreifende Möglichkeiten, wie Ihre Lerner sich besser an die Informationen erinnern und sie auch im Arbeitsalltag besser anwenden können.

Erst einmal müssen wir dazu verstehen, wie das Gehirn die Informationen verarbeitet. In diesem Blogartikel verschaffen wir uns einen kurzen Überblick über die kognitive Lerntheorie und wie sie sich auf Ihre E-Learning-Kurse übertragen lässt.

Lernen ist der Prozess, neue Informationen in unser Arbeitsgedächtnis aufzunehmen und mit dem vorhandenen Wissen im Langzeitgedächtnis zu integrieren. Sobald es im Langzeitgedächtnis gespeichert ist, können wir es abrufen und in unserem Alltag anwenden.

Hier ein paar grundlegende Informationen zu Arbeits- und Langzeitgedächtnis:

  • Arbeitsgedächtnis: Unser Arbeitsgedächtnis hilft uns beim Verarbeiten von Informationen, hat jedoch nur begrenzte Kapazitäten. Unser gesamtes aktives Denken geschieht hier.
  • Langzeitgedächtnis: Das Langzeitgedächtnis ist unser Speicherzentrum und enthält unser gesamtes Wissen. Im Lernprozess verbinden Sie neue Informationen mit vorhandenem Wissen. Während wir aktiv Informationen verarbeiten, tauschen wir sie zwischen Arbeits- und Langzeitgedächtnis aus.

Betrachten Sie es einmal auf diese Weise: Unser Arbeitsgedächtnis ist wie eine weiße Tafel, auf der wir eine Menge Berechnungen und Diagramme unterbringen können. Wir brauchen Platz auf der Tafel, um die Informationen zu notieren (Zwischenlagerung) und um uns gleichzeitig mit der Problemlösung zu beschäftigen (aktive Verarbeitung).

Das Problem ist, dass es nur limitierten Platz auf der Tafel gibt. Je mehr Informationen wir dort aufnehmen, desto weniger Platz bleibt uns fürs Verarbeiten. Das bedeutet, dass wir die wichtigsten Informationen festhalten und Platz für mehr Handlungsspielraum auf der Tafel schaffen müssen.

Eine Möglichkeit, die Informationen zu erfassen und festzuhalten, sind Post-It Notizen (Langzeitgedächtnis). Sobald wir sie übertragen haben, können wir die weiße Tafel wieder etwas freiräumen. Und wenn wir uns daran erinnern möchten, was wir vorher getan haben, können wir einfach auf die Notizen zurückgreifen.

E-Learning-Entwicklung für unser Arbeitsgedächtnis

Während Sie einen E-Learning-Kurs absolvieren, landet alles was Sie sehen und hören in Ihrem Arbeitsgedächtnis, wo die Informationen zwischengespeichert werden. Ihr Gehirn verarbeitet dort die Informationen und verbindet sie mit dem bereits vorhandenen Wissen im Langzeitgedächtnis.

Ihr Gehirn macht also Folgendes:

  1. neue Informationen empfangen
  2. diese Informationen aktiv verarbeiten
  3. Informationen im Langzeitgedächtnis integrieren

Hier liegt die Herausforderung für Ihr Gehirn – wir können uns nicht alles behalten und alles verarbeiten. Zum Beispiel ist es nicht einfach, die Lösung der mathematischen Berechnung 219 x 473 im Kopf auszurechnen, weil wir die Information zur gleichen Zeit speichern und verarbeiten.

Unser Arbeitsgedächtnis hat nur limitierte Kapazitäten – das nennt man kognitive Belastung. Wenn Sie Ihren Arbeitsspeicher mit zu vielen Informationen belasten, gibt es wenig Raum, sie auch zu verarbeiten, was es wiederum schwierig macht, sie später auch wieder abzurufen.

An diesem Punkt kommen Ihre Instructional-Design-Kenntnisse ins Spiel. Anstatt den Lerner mit Informationen zu überfordern, haben Sie die Möglichkeit, ihn durch das Strukturieren der Inhalte entsprechend der Verarbeitung der Informationen im Gehirn zu leiten.

Diese 3 Dinge müssen dazu geschehen:

  • Teilen Sie die Inhalte in kleine Lerneinheiten auf, so dass sie optimal im Arbeitsspeicher verarbeitet werden können. Überlasten Sie den Arbeitsspeicher nicht mit irrelevanten Inhalten. Das Gehirn ordnet und sortiert die Informationen – wenn sie nicht relevant sind oder es zu viel davon gibt, wird der Lernprozess gestört.
  • Bauen Sie auf Vorkenntnissen auf. Überlegen Sie sich Prozesse, bei denen der Lerner die neuen Informationen im Kontext anwenden und mit vorhandenen Kenntnissen verbinden kann.
  • Verdeutlichen Sie den realen Bezug. Das Ziel ist es, den Lerner dazu zu bekommen, Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen und in einer realen Situation anzuwenden. Überlegen Sie sich Übungen und Szenarien, um diese Informationen in den entsprechenden Kontext zu bringen.

Wenn Sie möchten, dass Ihre Lerner nachhaltig lernen und die Inhalte des Kurses auch nach seinem Ende anwenden, stellen Sie sicher, dass Ihr E-Learning-Kurs unvergesslich bleibt. Überlegen Sie sich genau, welche der Informationen relevant ist und wie Sie sie dem Lerner präsentieren.

Um zukünftige Updates nicht zu verpassen, abonnieren Sie meinen Blognewsletter, und vergessen Sie nicht, mir auf Twitter zu folgen.