Haben Sie schon mal vor einem E-Learning-Kurs gesessen und nicht gewusst, wohin Sie als nächstes klicken sollen oder was Sie tun müssen, um zur nächsten Lektion zu gelangen? Wenn ja, waren Sie Opfer von schlechtem E-Learning-Design.
Ein nicht zu vernachlässigendes Element in der Erstellung von E-Learning-Kursen ist die strukturierte Konzeption und übersichtliche Implementierung der Navigation zwischen einzelnen Folien, Lektionen und Menüs. Im Idealfall durchschreiten die Lernenden Ihren Kurs in einem natürlichen Fluss, ohne sich zu fragen, wie es hier oder da wohl weitergeht.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen 3 grundlegende Tipps an die Hand geben, die Sie bei der Erstellung Ihrer Navigation berücksichtigen sollten:
Jeder Projekttyp hat seinen Navigationsstil
Oft hat die Art des Projektes, an dem Sie arbeiten, einen direkten Einfluss auf den Stil der Navigation, der am besten passt. Sprechen Sie dazu am besten direkt zu Beginn des Projekts mit den Stakeholdern. Für viele Kurse eignet sich eine sogenannte „offene Navigation“, bei der die Lernenden völlig frei wählen können, zu welcher Lektion oder welcher Folie sie als nächstes wechseln. Das ist meist in Kursen der Fall, bei denen es nicht wichtig ist, in welcher Reihenfolge die einzelnen Inhalte angesehen werden.
Wenn Sie hingegen einen Compliance-Kurs oder einen Kurs im Zusammenhang mit einer staatlichen Prüfung oder dergleichen erstellen, bietet es sich an, die Navigation stärker einzuschränken, damit die Lernenden die Inhalte in einer bestimmten Reihenfolge konsumieren. Es kann auch sinnvoll sein, die Navigation so einzurichten, dass die Lernenden erst zur nächsten Lektion übergehen können, wenn sie alle erforderlichen Inhalte der aktuellen Lektion angesehen und ggf. Wissenstests absolviert haben. Für Auditing-Zwecke ist dies oft nötig, um nachweisen zu können, dass ein Kursteilnehmer alle Inhalte des Kurses angesehen hat.
Als Faustregel gilt, dass die Navigation nur dann eingeschränkt werden sollte, wenn es aufgrund konkreter Vorgaben nötig ist. Denn selbst bestimmen zu können, wann und in welcher Reihenfolge Stoff gelernt wird, verbessert in aller Regel die Lernerfahrung für die Teilnehmer.
Der nächste Schritt muss immer klar sein
Die Navigation in Ihren Kursen wird dann am verständlichsten, wenn Sie den Lernenden klare Anweisungen geben, was als nächstes von ihnen erwartet wird. Versehen Sie die Schaltflächen mit aussagekräftigen Beschriftungen wie „Antwort absenden“ oder „Zur nächsten Lektion“. So wissen die Kursteilnehmer stets, was passieren wird, wenn sie auf eine Schaltfläche klicken.
Bis auf Ausnahmefälle sollte Ihre Navigation nie so komplex werden, dass sie nicht ohne eine Anleitung auskommt. Es kann jedoch helfen, den Lernenden hier und da kurze Hinweise zu geben. Sätze wie „Klicken Sie hier, um fortzufahren“ oder „Weitere Informationen erhalten Sie hier“ können sehr sinnvoll sein und gut an einzelnen Stellen des Kurses eingebaut werden, die nicht absolut offensichtlich sind.
Zweite Meinung einholen
Ob Lernende später wirklich in der Lage sein werden, intuitiv und problemlos durch Ihren Kurs zu navigieren, erfahren Sie am zuverlässigsten, wenn Sie Feedback von Testern einholen. Bitten Sie jemanden, der Ihren Kurs im Idealfall noch nie gesehen hat, sich durch den Kurs zu klicken und dabei besonders auf die Navigation zu achten. Fragen Sie den Tester gezielt Dinge wie „Haben Sie sich jemals gefragt, wohin Sie als nächstes klicken sollen oder was als nächstes passieren wird?“. Je nach der Rückmeldung, die Sie aus diesem Prozess erhalten, können Sie die Navigation des Kurses anpassen.
Fazit
Die Navigation ist ein essentieller Bestandteil jedes E-Learning-Kurses. Und ein erfolgreicher Kurs muss eine klare, verständliche Navigationsstruktur aufweisen. Mit den Tipps aus diesem Artikel sind Sie auf dem besten Weg, Ihren Kursen die Navigation zu verpassen, die sie brauchen.
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