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4 Dinge, die E-Learning-Entwickler von Grafikdesignern lernen können

4 Dinge, die E-Learning-Entwickler von Grafikdesignern lernen können
4 Dinge, die E-Learning-Entwickler von Grafikdesignern lernen können

Als E-Learning-Entwickler arbeite ich seit Jahren eng mit Grafikdesignern zusammen. Was mich dabei immer wieder fasziniert, ist, wie kreativ sie sind. Als jemand, der ab und zu auch mal in eine kleine Schaffenskrise gerät, habe ich mich gefragt, wie die Grafikdesigner auf so viele gute Ideen kommen. Dann kam mir der Gedanke: Was, wenn ich mal wie ein Grafikdesigner an die Kursentwicklung herangehe? Also habe ich mich mit ein paar Grafikdesignern hingesetzt und versucht herauszufinden, woher sie ihre Inspiration beziehen, in der Hoffnung, dass ich diese Quellen vielleicht auch anzapfen kann. Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Versuch möchte ich hier mit Ihnen teilen.

1. Inspiration lauert überall

Grafikdesigner beziehen Inspiration aus allen Aspekten ihres Lebens. Egal ob beim Spazierengehen, im Kino, beim Surfen im Internet: Irgendetwas fällt ihnen immer ins Auge, und das merken sie sich für zukünftige Projekte.

Die wichtige Erkenntnis hier ist, nicht nur in anderen E-Learning-Kursen nach Inspiration zu suchen, sondern auch in den scheinbar irrelevanten Dingen und Momenten unseres Alltags: Filme, Spiele, Bücher …. Gehen Sie mit offenen Augen durch den Tag. Versuchen Sie, optische Details, Eindrücke und Stimmungen einzufangen, die Sie später grafisch umsetzen können. Machen Sie ein Foto, ein kurzes Video oder eine schlichte Notiz, damit Sie die Idee nicht vergessen.

Hier möchte ich noch erwähnen, dass es völlig normal ist, sich von der Arbeit Anderer inspirieren zu lassen, 1:1-Kopien sollten Sie allerdings vermeiden.

2. Den Finger am Puls der Zeit halten

Die Welt des Grafikdesigns entwickelt sich ebenso kontinuierlich weiter wie die des E-Learning. Wer erfolgreich sein möchte, sollte wissen, wie der Zeitgeist schwingt. Grafikdesigner z. B. halten sich auf dem Laufenden, indem Sie auf Websites wie Dribbble ihre Kreationen mit anderen teilen, Feedback bekommen und die Arbeiten anderer Designer durchstöbern.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder. Die E-Learning Heroes funktionieren genauso. Viele von uns lesen und schreiben eh viel auf Englisch. Wenn das bei Ihnen auch so ist, machen Sie doch mal bei einer der E-Learning-Challenges mit. Das ist der ideale Rahmen, um Ihre Werke und Experimente anderen Entwicklern vorzustellen und Feedback zu bekommen. Wenn Sie Englisch lieber lesen als schreiben, stöbern Sie einfach durch die Beiträge anderer Entwickler und lesen Sie, was andere dazu meinen. Natürlich ist der Download-Bereich des deutschen Blogs E-Learning Einfach Gemacht auch eine gute Möglichkeit, neue Entwicklungen im E-Learning-Design mitzubekommen.

3. Moodboards

Bevor Grafikdesigner wirklich mit einem neuen Projekt loslegen, entwerfen sie meist ein sogenanntes Moodboard. Das ist eine Art Collage aus Bildern, die den Stil oder die Stimmung einfangen, die sie in ihrem Projekt umsetzen wollen. Moodboards helfen nicht nur beim Brainstorming, sondern auch dabei, Rückmeldung vom Auftraggeber zur visuellen Ausrichtung des Projekts zu bekommen. Dadurch erspart man sich den Frust, viel Zeit in ein Projekt zu stecken, nur um dann herauszufinden, dass der Kunde sich etwas ganz anderes vorgestellt hatte.

Als E-Learning-Entwickler können wir genauso vorgehen. Unsere Moodboards könnten außer optischen auch didaktische Elemente enthalten – z. B. die Art von Interaktionen, die wir uns vorstellen, oder den Ansatz, den wir insgesamt verfolgen möchten (Storytelling, Gamification, usw.).

Etwas in der Hand zu haben, während Sie Ihre Ideen vorstellen, macht es dem Auftraggeber leichter, Ihre Gedanken nachzuvollziehen und letztlich grünes Licht für das Projekt zu geben.

Dank Plattformen wie Pinterest oder GoMoodBoard ist es außerdem ein Leichtes, Moodboards zu erstellen und anderen zu zeigen. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

4. Einschränkungen als Chancen nutzen

Unbegrenzt Zeit und Geld für ein Projekt mag nach der Traumvorstellung eines jeden E-Learning-Entwicklers klingen, aber ein solches Szenario ist nicht nur unrealistisch, es kann auch die Kreativität behindern. Grafikdesigner hingegen ziehen selbst – oder gerade – aus einschränkenden Vorgaben Inspiration. Wenn sie etwas mehr Zeit haben, nutzen sie sie vielleicht um neue Designansätze zu finden und etwas wirklich Revolutionäres zu erschaffen. Wenn sie weniger Zeit haben, bleiben sie bei Methoden, die schlichter sind, sich aber bewährt haben. Ohne jegliche Vorgabe setzt die Kreativität eines Designers oft aus, weil er unsicher ist, in welche Richtung er sich bewegen soll.

Als E-Learning-Entwickler sollten wir uns ebenfalls bemühen, Projektvorgaben nicht als Hindernis, sondern als Chance zu sehen, die kreativ genutzt werden will. Wenn Ihnen z. B. eine knappe Frist gesetzt wurde, können Sie sich mit Tools wie Rise voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren und Dinge wie Layout und Navigation der Software überlassen. Wenn Sie etwas mehr Zeit haben und dem Kurs eine individuellere Note geben möchten, entwerfen Sie den Kurs doch mit Storyline.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem kleinen Einblick in die Arbeitsweisen der Grafikdesigner Ihre Kreativität anfachen.

 

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