Vor kurzem ist eine meiner Kolleginnen umgezogen und während der Vorbereitungen dieses Umzugs hat sie des Öfteren überlegt, ob es wirklich Sinn macht, alles einpacken zu lassen und die teuren Umzugskosten zu bezahlen oder doch besser nur das wichtigste mitzunehmen und die Gelegenheit zu nutzen, einiges auszusortieren und für das eingesparte Transportgeld neu zu kaufen.

Sie erzählte mir, dass ihr und ihrem Mann jedoch irgendwann klar wurde, dass es nicht nur um die tatsächlichen Kosten ging, sondern auch der individuelle und persönliche Wert der Dinge eine Rolle spielt.

Aus der Diskussion heraus haben sie die folgende Fragenliste erstellt:

• Ist es etwas Einzigartiges oder Besonderes? Mit anderen Worten, ist das Mahagoni-Bücherregal ein Schmuckstück, das einen prominenten Platz im Wohnzimmer bekommen sollte? Oder sollte es lieber hinter der Tür im Arbeitszimmer versteckt werden?
• Wird es häufig verwendet oder bekommt es viel Aufmerksamkeit? Niemand sitzt gerne auf unstabilen, wackligen Stühlen und schon gar nicht für längere Zeit. Sollte man nicht besser in qualitativ hochwertigere Stühle investieren und sich damit längerfristig mögliche Peinlichkeiten ersparen? Auf der anderen Seite: Werden die Stühle wirklich regelmäßig genutzt oder ist die Couch vielleicht die bessere Sitzgelegenheit?
• Wie dringend wird es gebraucht? Brauchen wir wirklich sofort einen neuen Schrank oder haben wir Zeit, eine individuellere Einbau-Lösung mit einem Schreiner zu erarbeiten?
• Wie oft wird eine Änderung notwendig sein? Ist bereits absehbar, dass wir in 5 Jahren wieder umziehen müssen und die Einrichtung bzw. die Verteilung der Möbel wieder neu geplant werden muss?
• Haben wir das Geld, um das zu kaufen, was wir wirklich brauchen? Ein größerer Esstisch wäre schön, um mehr Platz für Gäste zu haben. Können wir unsere Budget-Planung so abändern, dass Geld dafür da ist?

Sie wundern sich wahrscheinlich, warum ich diese Fragen im Zusammenhang mit E-Learning hier aufliste. Aber während wir uns darüber unterhielten, ist uns aufgefallen, dass ähnliche Überlegungen auch bei der Planung von E-Learning-Projekten aufkommen können und sie sich also wunderbar übertragen lassen:

• Sind die Inhalte sehr speziell und nur auf Ihr Unternehmen passend oder gibt es vielleicht E-Learning-Kurse zu diesem Thema, so dass Sie sich die Eigenentwicklung sparen können?
• Gibt es eine geschäftliche Notwendigkeit für einen E-Learning-Kurs zu diesem Thema oder ist das Thema im Unternehmen gerade sehr wichtig? Oder geht es eher um Compliance-Training, bei dem Sie vor allem nachweisen müssen, dass es alle Mitarbeiter absolviert haben?
• Müssen die Kursinhalte regelmäßig aktualisiert werden?
• Ist Zeit ein kritischer Faktor?
• Haben wir das Budget und die internen Ressourcen, um den E-Learning-Kurs entweder selbst zu entwickeln oder extern entwickeln zu lassen?

Das Beantworten dieser Fragen sollte mit einer Bedarfsanalyse ihrer Zielgruppe und des Unternehmens einhergehen. Zu diesem Thema habe ich bereits die folgenden beiden Artikel hier geschrieben:

• Die 3 wichtigsten Arten der E-Learning-Analyse
• Bedarfsanalyse – Wann ist E-Learning die richtige Lösung?

Welche Fragen stellen Sie sich, wenn Sie entscheiden müssen, ob Sie einen E-Learning-Kurs selbst entwickeln oder extern einkaufen? Stimmen Sie mit der Liste oben überein oder können Sie sie noch ergänzen? Ich freue mich auf Ihre Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren.

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