
Beim Entwickeln von E-Learning-Kursen müssen Sie oft zunächst mehrere Analysen durchführen. Es gibt viele verschiedene Arten von Analysen – in diesem kurzen Beitrag befasse ich mich mit drei der wichtigsten, die Teil Ihres Projektinstrumentariums sein sollten.
1. Bedarfsanalyse
Meines Erachtens ist dies die wichtigste Analyse. Sie können das weltweit beste Training entwickeln, wenn es jedoch eigentlich nicht benötigt wird, wird es keine große Auswirkung auf die Leistung der Mitarbeiter haben und keine große Verbesserung bewirken. Es gibt allerdings eine Situation, in der nie eine Bedarfsanalyse erforderlich ist: wenn das Training gesetzlich vorgeschrieben ist. In diesem Fall muss es natürlich erstellt werden.
Bei einer Bedarfsanalyse beurteilen Sie die tatsächliche Leistung der Mitarbeiter (zum gegenwärtigen Zeitpunkt) und vergleichen diese mit der Leistung, die von ihnen erwartet wird (die eigentlich erbracht werden sollte). Wenn es hierbei Unterschiede gibt, liegt eine Leistungs- oder Wissenslücke vor. Hier kann Ihr Training ansetzen, um die Arbeitsleistung des Mitarbeiters zu verbessern.
Manchmal stellen Sie bei einer Bedarfsanalyse möglicherweise fest, dass ein Training nicht die richtige Lösung ist, da das erkannte Problem letztendlich auf einen anderen Faktor zurückzuführen ist. Weitere Informationen zum Erstellen einer Bedarfsanalyse finden Sie in meinem Beitrag: Bedarfsanalyse – Wann ist E-Learning die richtige Lösung?
2. Analyse der Zielgruppe
Die Analyse der Zielgruppe ist eine wichtige Aufgabe, die auf viele Entscheidungen im gesamten Prozess der E-Learning-Entwicklung Einfluss hat. Diese Analyse sollte nach der Bedarfsanalyse, aber vor der Entwicklung von Inhalten stattfinden. Die Analyse vermittelt Ihnen Informationen zu den Lernenden und ihrem Hintergrund: demografische Daten, Angaben zum Erfahrungsniveau und einiges mehr. Um diese Informationen über Ihre Lernenden zu erhalten, müssen Sie wahrscheinlich mit den Managern sprechen, die das Projekt in die Wege geleitet haben, oder sich an die Personalabteilung des Unternehmens wenden.
Die Analyse der Zielgruppe ist wichtig, denn wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, können Sie entscheiden, welche Inhalte Sie präsentieren und in welcher Form dies geschehen soll. Würden Sie für eine Gruppe von technikbegeisterten 20- bis 30-jährigen Softwareentwicklern denselben E-Learning-Kurs entwickeln wie für eine Gruppe von 45- bis 65-jährigen Fabrikarbeitern ohne technische Kenntnisse? Wahrscheinlich nicht. Sie würden das Niveau der technischen Kenntnisse berücksichtigen und einen jeweils angemessenen Kurs entwickeln. Daher ist die Analyse der Zielgruppe so wichtig: Wenn Sie möglichst viel über Ihre Zielgruppe wissen, können Sie damit zum Erfolg des Trainings beitragen.
Mehr: So gehen Sie bei einer E-Learning-Zielgruppenanalyse vor
3. Aufgabenanalyse
Beim Entwickeln von Trainings geht es Ihnen im Allgemeinen darum, die Arbeitsleistung zu verbessern oder den Lernenden eine bestimmte Vorgehensweise zu vermitteln. In diesen Situationen ist es wichtig, Ihre Informationen in Form von aktionsbasiertem Verhalten wie z. B. Aufgaben zu präsentieren.
Bei einer Aufgabenanalyse werden diese Aufgaben aufgeschlüsselt. Die Lernenden sehen, welche Schritte sie befolgen müssen, um die Aufgabe erfolgreich abzuschließen. Einige Aufgaben sind einfach. Dabei müssen nur einige Schritte der Reihe nach durchgeführt werden. Andere Aufgaben sind komplex und erfordern von den Lernenden verschiedene Entscheidungen. Unabhängig davon, ob die Aufgabe einfach oder komplex ist, lassen sich mit der Aufgabenanalyse alle durchzuführenden und mentalen Schritte zu ihrer Ausführung ermitteln.
Dies sind die drei meines Erachtens wichtigsten Arten von E-Learning-Analysen. Ist Ihrer Meinung nach eine weitere Analyse für den Erfolg eines Projekts entscheidend? Oder haben Sie Erfahrungen mit einer der genannten Analysearten gemacht? Dann hinterlassen Sie doch bitte einen Kommentar – ich freue mich auf Ihr Feedback.
Um zukünftige Updates nicht zu verpassen, abonnieren Sie meinen Blognewsletter, und vergessen Sie nicht, mir auf Twitter zu folgen.