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Lernziele im E-Learning – ohne sie geht es nicht

Lernziele im E-Learning – ohne sie geht es nicht

Die meisten Kunden haben, wenn sie einen E-Learning-Kurs in Auftrag geben, ein bestimmtes Ziel vor Augen, das die Zielgruppe nach Absolvierung des Kurses erreichen soll. Was können Sie nun dafür tun, dass die Teilnehmer das Ziel auch tatsächlich erreichen? Indem Sie die Lernziele klar und transparent formulieren und die Lernenden Stück für Stück in messbarer Weise durch den Kurs voranschreiten lassen.

In diesem Artikel besprechen wir, was an Lernzielen so wichtig ist und wie Sie sinnvolle Lernziele für Ihre E-Learning-Kurse formulieren.

Weshalb Lernziele so wichtig sind

Lernziele sind die Eckpfeiler eines jeden E-Learning-Kurses. Sie sind der Grund, weshalb Sie den Kurs überhaupt erstellen. An Ihnen orientieren Sie sich bei der Auswahl des Inhalts und der Ausgestaltung der Übungen. Und mit Ihnen lässt sich messen, wie effektiv Ihr Kurs war.

Ohne Lernziele wissen Sie also gar nicht, warum Sie den Kurs eigentlich erstellen, welche Inhalte aufgenommen werden sollen, welche Aktivitäten vorkommen sollen und wie Sie den Erfolg des Kurses messen sollen. Wenn man es so formuliert, sieht man direkt, wie wichtig Lernziele für E-Learning-Kurse sind, nicht wahr?

Was „gute“ Lernziele ausmacht

Trotz Ihres unbestrittenen Stellenwerts bleiben Lernziele in E-Learning-Kursen allzu oft recht vage. Sagen wir, Sie arbeiten an einem Kurs für Mitarbeiter eines Finanzdienstleisters, in dem es darum geht zu lernen, wie man einen Antrag auf ein staatlich gefördertes Darlehen bearbeitet. Auf den ersten Blick scheint das Ziel recht eindeutig zu sein: Sie möchten erreichen, dass die Kursteilnehmer verstehen, wie sie einen solchen Antrag korrekt bearbeiten. Aber wie ermitteln Sie, ob die Kursteilnehmer das Ziel auch erreicht haben? Gar nicht, denn Verständnis lässt nicht sinnvoll messen.

„Gute“ Lernziele sind:

  • konkret
  • messbar
  • erreichbar
  • relevant
  • zeitbezogen

Sehen wir uns nun an, wie Sie diese Kriterien in der Praxis umsetzen können.

Wie Sie sinnvolle Lernziele formulieren

Wie formuliert man sinnvolle Lernziele? Halten Sie kurz inne und überlegen Sie, welche kleineren Schritte die Lernenden absolvieren müssen, um das übergeordnete Ziel zu erreichen.

Wählen Sie dann konkrete, messbare Verben, die präzise beschreiben, was die Lernenden können müssen um diese Einzelschritte zu absolvieren. Müssen Sie z. B. bestimmte Produktnamen benennen können? Ein Konzept erklären? Die Vor- und Nachteile verschiedener Entscheidungen bewerten?

Vermeiden Sie Verben wie wissen oder verstehen, denn sie lassen sich schlichtweg nicht messen. In unserem Artikel zur Bloom’schen Taxonomie finden Sie eine Liste mit Verben, die sich für die Formulierung von Lernzielen eigenen.

Nicht gut:

Nach Absolvierung des Kurses werden die Teilnehmer wissen, wie Sie einen Antrag auf ein staatlich gefördertes Darlehen bearbeiten.

Deutlich besser:

Nach Absolvierung des Kurses werden die Teilnehmer in der Lage sein:

  • die nötigen Dokumente zu benennen,
  • die finanziellen Anforderungen zu ermitteln,
  • die Beschäftigungsbedingungen zu ermitteln.

Überprüfen wir die soeben entworfenen Lernziele anhand der oben genannten Kriterien:

  • Sind sie konkret? Ja. Sie beschreiben drei konkrete Handlungen, die die Teilnehmer ausführen können müssen.
  • Sind sie messbar? Ja. Sie könnten den Kurs z. B. mit einem Multiple-Choice-Test oder einen Lückentext abschließen, um herauszufinden, ob die Teilnehmer die erforderlichen Dinge benennen und ermitteln können.
  • Sind sie erreichbar? Ja. Wenn den Teilnehmern im Kurs erklärt wird, wie diese Anforderungen ermittelt werden können, sollten sie es nach dem Kurs können.
  • Sind sie relevant? Ja. Unter der Annahme, dass der Kurs sich darauf konzentriert, zu zeigen, wie diese Anforderungen ermittelt werden.
  • Sind sie zeitbezogen? Ja. Wann werden die Teilnehmer in der Lage sein, die geforderten Handlungen auszuführen? Am Ende des Kurses.

Fantastische Lernziele also! Mit diesen Lernzielen als Grundlage werden Sie Inhalte und Aktivitäten für Ihren Kurs gezielt auswählen und gestalten und den Lernerfolg messen können.

Fazit

Ohne sinnvolle Lernziele lassen sich effektive E-Learning-Kurse kaum erstellen. Denn wie sollen Sie entscheiden, welche Inhalte und Übungen Sie aufnehmen sollen, wenn Sie sich nicht darüber klar sind, wozu die Teilnehmer nach Absolvierung des Kurses in der Lage sein sollen. Und wenn Sie nicht messen können, ob die Teilnehmer die Lernziele erreicht haben, werden Sie nie erfahren, ob Ihr Kurs ihnen tatsächlich helfen konnte oder nicht.

Wenn Sie also das nächste Mal ein E-Learning-Projekt starten, machen Sie sich als erstes gründlich Gedanken zur Formulierung sinnvoller Lernziele. Erst danach öffnen Sie Ihre Lieblings-Autorentool.

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