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Schriftarten fürs E-Learning – woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Schriftarten fürs E-Learning – woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Die allermeisten Computer haben einen Satz Schriftarten vorinstalliert (man nennt sie auch Systemschriftarten). Das ist praktisch, und für alltägliche Anwendungen wie E-Mails, Tabellen und reine Textdokumente sind sie auch völlig ausreichend. Im E-Learning-Designs jedoch stößt man mit ihnen schnell an kreative Grenzen. Schließlich wollen Sie ja, dass Ihr Kurs einen ganz eigenen Charakter hat, und dafür braucht es eben auch die passende Schriftart.

Nehmen wir einmal an, Sie stehen am Anfang eines ganz besonderen E-Learning-Projekts und möchten gerne eine Schriftart finden, die perfekt zum Thema und Inhalt des Kurses passt. Doch wo fangen Sie mit der Suche an?

Im Internet natürlich. Websites, die Schriftarten zum Download anbieten, gibt es wie Sand am Meer. Aber sind sie auch alle sicher? Diese und ähnliche Fragen wollen wir in diesem Artikel näher betrachten.

Kostenlose Schriftarten

Kostenlose Schriftarten sind natürlich gut fürs Budget. Und zum Ausprobieren in der Prototypenphasen reichen sie völlig aus.

Sie haben aber auch ihre Haken. So stellen Designer oft nur eine Stärke der Schriftart kostenlos zur Verfügung, z. B. fett, normal oder light. Wer alle Schriftstärken haben möchte, zahlt eine Gebühr.

Wie in vielen Fällen, hat „kostenlos“ aber auch seinen „Preis“. Auf eine kostenlose Schriftart wird der Designer mit ziemlicher Sicherheit nicht so viel Aufwand und Sorgfalt verwenden wie auf eine, die er gegen Bezahlung anbietet. Gespart wird z. B. an der korrekten Unterschneidung (dem Abstand zwischen den einzelnen Zeichen). Oder es sind keine Sonderzeichen enthalten. Schriftarten mit mangelnder Unterschneidung sind schwerer lesbar und werden oft nicht auf allen Geräten und Bildschirmgrößen sauber dargestellt. Wenn die Sonderzeichen fehlen, sind sie unter Umständen gezwungen, Schriftarten zu mischen; dabei einen einheitlichen Look zu wahren, kann erheblichen Aufwand bedeuten oder schlicht unmöglich sein.

Ein weiterer Nachteil kostenloser Schriftarten ist, dass es sich – je nachdem, von wo man sie herunterlädt – nicht selten um Raubkopien kostenpflichtiger Schriftarten handelt, die des Urheberrechtsvermerks entledigt und neu kompiliert wurden. Das bedeutet, dass Sie evtl. eine vermeintlich lizenzfreie Schriftart illegal verwenden. Autsch!

Gibt es kostenlose Schriftarten, auf deren Legalität und Qualität man sich verlassen kann? Prüfen Sie dazu die Lizenzbedingungen genau, um sicherzugehen, dass Sie die Schriftart wirklich lizenzfrei zu gewerblichen Zwecken verwenden dürfen. In der ZIP-Datei, die Sie herunterladen, sollte sich eine Readme-Datei befinden, in der die Lizenzbedingungen enthalten sind. Wenn keine Lizenzbedingungen im Download enthalten sind … gibt das zumindest Anlass zu Misstrauen.

Es gibt jedoch einige seriöse Quellen lizenzfreier Schriftarten im Internet, z. B. Google Fonts. Bei den dort versammelten Schriftarten handelt es sich um quelloffene Web-Fonts, die sich bei E-Learning-Designern großen Beliebtheit erfreuen. Kein Wunder, denn die Auswahl ist groß, die Qualität gut, und Sonderzeichen sind immer mit dabei.

Ein Wort noch zu vorinstallierten Windows-Schriftarten: Einige davon können kostenlos für gewerbliche Zwecke im Internet verwendet werden. Arial gehört aber z. B. dem Unternehmen Monotype, das für eine gewerbliche Verwendung im Internet Lizenzgebühren verlangt. Als Alternative zu Arial greifen viele Articulate-Benutzer auf Open Sans, Lato, oder Source Sans Pro zurück. Diese Schriftarten sind lizenzfreie Web-Fonts, die mit Storyline 360 auf Ihrem System installiert werden. Wenn Sie auf Arial nicht verzichten können oder wollen, informieren Sie sich am besten zuerst über die Lizenzbedingungen.

Kostenpflichtige Schriftarten

Wenn das Budget es zulässt, warum dann sich mit kostenlosen Schriftarten herumschlagen? Kostenpflichtige Schriftarten sind in der Regel (nicht immer) von höherer Qualität und beinhalten mit größerer Wahrscheinlichkeit alle Schriftstärken und Sonderzeichen. Und Sie brauchen sich keine Sorgen um etwaige Raubkopien zu machen.

Das Problem ist leider, dass die günstigeren unter ihnen oft dieselben Probleme wie die kostenlosen mit sich bringen (s. o.). Auch die konkreten Lizenzbedingungen können kompliziert sein. In manchen Fällen wird für den Einsatz im Druck und den Einsatz im Internet eine separate Lizenzgebühr fällig. Wie so oft ist es ratsam, auch das Kleingedruckte zu lesen, um absolut sicherzugehen, dass Sie die erworbene Schriftart wie gewünscht verwenden dürfen.

Fazit

Noch mal zum Mitschreiben:

Vorteile Nachteile
Gratis
  • Sie kosten nichts!
  • Oft nur in einer Schriftstärke vorhanden.
  • Oft fehlen Sonderzeichen.
  • Oft mangelhafte Unterschneidung.
  • Oft nicht 100-prozentig klar, ob sie wirklich lizenzfrei gewerblich genutzt werden dürfen.
Gebühren-pflichtig
  • Oft (aber nicht immer) von höherer Qualität.
  • Oft (aber nicht immer) in mehreren Schriftstärken vorhanden.
  • Oft (aber nicht immer) mit vollen Satz an Sonderzeichen.
  • Sie kosten was.
  • Lizenzbedingungen können verwirrend sein. Kleingedrucktes lesen, um nicht aus Versehen gegen die Bedingungen zu verstoßen!

 

In Ordnung, jetzt wissen Sie um die Vor- und Nachteile von kostenlosen und kostenpflichtigen Schriftarten. Aber wie wählt man jetzt die eine (oder zwei) passende Schriftart für seinen E-Learning-Kurs? Auch dabei können wir Ihnen natürlich helfen. Sehen Sie sich z. B. mal diese Artikel an:

 

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