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So funktionieren LMS: Wiederaufnahmeverhalten und Fortsetzungsdaten

So funktionieren LMS: Wiederaufnahmeverhalten und Fortsetzungsdaten

Ist Ihnen das auch schon mal passiert, dass ein E-Learning-Kurs im LMS nicht an der Stelle fortgesetzt wird, an der Sie das letzte Mal aufgehört haben? Oder vielleicht wird er an der Stelle fortgesetzt, Sie würden aber lieber noch einmal von vorne beginnen? Die Art, in der ein Kurs beim erneuten Öffnen reagiert, wird Wiederaufnahmeverhalten (engl.: resume behaviour) genannt.

Wenn Ihr Kurs nicht das gewünschte Wiederaufnahmeverhalten zeigt, fragen Sie sich vielleicht, was der Grund dafür ist und wie Sie es ändern können. Genau darum geht es in diesem Artikel.

Wie kann ich das Wiederaufnahmeverhalten steuern?

Gehen wir zunächst die verschiedenen Möglichkeiten durch. Wenn Sie Storyline 360, Presenter 360, Quizmaker 360 oder Engage 360 verwenden, können Sie im Player eine von 3 Einstellungen wählen:

Auffordern, um fortzusetzen Wenn der Teilnehmer den Kurs schon einmal gestartet hat, wird eine Meldung angezeigt, in der er gefragt wird, ob er an der Stelle weitermachen möchte, an der er zuletzt war.
Immer fortsetzen Mit dieser Einstellung wird der Kurs automatisch an der Stelle fortgesetzt, an der der Teilnehmer zuletzt war. Es wird keine Meldung angezeigt.
Nie fortsetzen
Mit dieser Einstellung wird der Kurs automatisch jedes Mal von vorne angezeigt, egal ob der Teilnehmer schon Teile davon absolviert hat. Es wird keine Meldung angezeigt.

Bei Rise 360 wird der Kurs immer da fortgesetzt, wo er zuletzt unterbrochen wurde.

Wie genau funktioniert die Wiederaufnahme?

Während ein Teilnehmer sich durch einen E-Learning-Kurs arbeitet, werden nach jeder Folie komprimierte Bündel an Informationen – Fortsetzungsdaten (engl.: suspend data) – an das LMS geschickt. In diesen Fortsetzungsdaten steht alles über den aktuellen Zustand des Kurses, also Antworten, Navigationsverlauf, Objektzustände, Variablenwerte, Interaktionsergebnisse und Vieles mehr.Course communicating information to LMS

Wenn derselbe Teilnehmer den Kurs später erneut eröffnet, wird eine Anfrage an das LMS geschickt, an welcher Stelle er das letzte Mal aufgehört hat. Das LMS schickt daraufhin die Fortsetzungsdaten an den Kurs, der Kurs liest die Daten und setzt an der zuletzt gespeicherten Stelle und im zuletzt gespeicherten Zustand fort.

LMS communicating back to course

Warum funktioniert die Wiederaufnahme manchmal nicht?

Bei der Wiederaufnahmekommunikation kann es an ein paar Stellen zu Missverständnissen kommen:

Das Fortsetzungsdaten-Limit wurde überschritten. In Ihrem LMS gibt es vielleicht eine Grenze für die Speicherung der Fortsetzungsdaten. Ältere LMS-Standards, z. B. SCORM 1.2, haben solche veralteten Einschränkungen.

Nicht zuletzt deshalb empfehlen wir immer, bei der Veröffentlichung einen der neuesten Standards zu verwenden: SCORM 2004, xAPI (Tin Can API) oder cmi5. Weitere Informationen zu diesem Aspekt finden Sie hier:

Sie arbeiten in einer Multi-Domain-Umgebung. Wenn Sie AICC-Inhalte auf einem anderen Server hosten als dem Ihres LMS, kommt es unter Umständen zu einem Domain-Konflikt. Mehr dazu in diesem Artikel. (Für Rise-360-Kurse gilt das nicht.)
Der Kurs wurde bereits vollständig absolviert. Wenn Sie die jeweilige Voraussetzung für die Absolvierung des Kurses bereits erfüllt haben, kann es sein, dass die Wiederaufnahmefunktion nicht wie erwartet funktioniert. Die meisten LMS behandeln einen vollständig absolvierten Kurs automatisch, als befände er sich im Prüfmodus.

Im Prüfmodus werden keine weiteren Fortsetzungsdaten an das LMS übermittelt. Dieses Verhalten dient hauptsächlich dazu, zu verhindern, dass Teilnehmer aus Versehen den Status eines absolvierten Kurses auf nicht absolviert zurücksetzen. Mehr dazu in diesem Artikel. (Für Rise-360-Kurse gilt das nicht.)

Kann ich mir die Fortsetzungsdaten ansehen?

Wenn Sie den LMS-Debugging-Modus aktivieren, können Sie beobachten, wie die Fortsetzungsdaten vom Kurs zum LMS und zurück geschickt werden. Dann können Sie auch prüfen, ob die Daten, die vom LMS bei Wiederaufnahme zurückgeschickt werden, dieselben sind, die der Kurs bei der Unterbrechung ans LMS geschickt hatte – eine häufige Fehlerquelle.

Course and LMS communicating back and forth

Um zu verhindern, dass das Fortsetzungsdaten-Limit überschritten wird (siehe oben), werden Fortsetzungsdaten komprimiert. Die entsprechende Zeichenfolge „suspend_data“ in einem LMS-Debugging-Protokoll ist nicht menschenlesbar. Sie können sie also nicht entziffern, aber Sie können prüfen, ob die Daten, die ans LMS geschickt werden, mit denen übereinstimmen, die vom LMS zurückkommen.

Muss mein LMS nicht die Fortsetzungsdaten lesen?

Nein. Nur der Kurs selbst muss die Fortsetzungsdaten dekomprimieren und lesen können. Das LMS ist nur ein praktischer Ort, an dem diese Daten gespeichert werden, bis sie das nächste Mal gebraucht werden.

Fazit

Jetzt, da Sie um die Funktionsweisen hinter dem Wiederaufnahmeverhalten wissen, können Sie auftretende Probleme in der Zukunft hoffentlich besser zuordnen und beheben.

Sie hätten gerne noch mehr Hilfe bei der Fehlersuche und -behebung? Dann sehen Sie sich doch einmal diese Artikel an:

 

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