Die Aufmerksamkeitsspanne und die Konzentration von Lernenden scheinen immer kürzer und weniger zu werden. Es gibt sehr viele Ablenkungen, so dass hier unser ganzer Einsatz als Designer der didaktischen Konzepte gefragt ist.
Effektives E-Learning muss kompakt und kurz genug sein, so dass sich die Lernenden die Zeit dafür nehmen wollen. Und es soll so lehrreich sein, so dass sie sich auch noch nachhaltig an die Lerninhalte erinnern und sie auch anwenden.
Und wie setzen wir das nun um?
1. Stellen Sie sicher, dass die Lerninhalte für die Lernenden relevant sind
Eine sichere Methode etwas unvergesslich zu machen ist, es für die Zielgruppe sinnvoll zu machen. Für E-Learning bedeutet das, Inhalte relevant und persönlich zu machen.
Hier sind einige Strategien, die dabei helfen können:
- Fangen Sie mit Fragen an. Statt einer langwierigen Einführung führen Sie die Lernenden durch Fragen an das Thema heran. Sie können beispielsweise als Einleitung für ein Fallbespiel oder ein Szenario dienen – frei nach dem Motto „Wie würden Sie entscheiden?“. Auf diese Weise erhalten Sie die volle Aufmerksamkeit der Lernenden, die direkt mit der Problemlösung beschäftigt sind.
- Zeigen Sie mehr und erklären Sie weniger. Starten Sie mit einem kurzen How-to-Video oder einem Screenrecording [Bildschirmaufnahme] und geben Sie dann den Lernenden die Möglichkeit, die Anwendung dieser Schritte in einer Simulation zu üben.
- Verdeutlichen Sie möglichst früh den Mehrwert. Wir neigen dazu, uns auf Informationen zu konzentrieren, wenn wir sehen, dass sie uns etwas bringen und einen Mehrwert für unser tägliches Leben darstellen. Übertragen auf E-Learning könnten Sie beispielsweise mit einem Selbsteinschätzungstest beginnen, um die Lernenden bezüglich ihres angenommenen bzw. tatsächlich vorhandenen Vorwissens „herauszufordern“.
- Lassen Sie die Kollegen erklären. Die meisten Menschen sind stolz auf ihre gute Arbeit und leisten gerne einen Beitrag für ihr Team. Zu sehen, wie andere Teams oder Kollegen etwas erfolgreich durchgeführt oder angewendet haben, verstärkt das Interesse und kann sogar zu einem gesunden Wettbewerb führen. Außerdem zeigt diese Vorgehensweise die direkte Relevanz für alle Beteiligten.
2. Bringen Sie es auf den Punkt
Manchmal ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen E-Learning-Kurs zu wissen, welche Informationen wichtig sind und welche eher in die Kategorie „gut zu wissen, aber nicht überlebenswichtig“ gehören. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Inhalte zu sortieren und zu organisieren – eine davon ist, die wichtigsten Informationen an den Anfang oder in die Mitte zu setzen, gefolgt von weniger wichtigen Informationen.
Den Ansatz, die Inhalte auf diese Weise zu strukturieren, nennt man auch die „umgedrehte Pyramide“, die so aussieht:
Inhalte zu priorisieren und weniger wichtige Inhalte zu reduzieren, ist insbesondere bei größeren und längeren Kursen hilfreich, um Ihre Lernenden nicht mit einer Menge an Informationen zu überfordern.
3. Verwenden Sie Analogien
Wenn Sie schon einmal jemandem etwas erklärt und dabei eine Analogie verwendet haben, wissen Sie, dass es sehr hilfreich sein kann, etwas auf diese Weise zu verdeutlichen. Analogien helfen den Lernenden, Ihr bereits vorhandenes oder ähnliches Wissen auf Neues zu transferieren oder es zu verbinden.
Zum Beispiel, wenn Sie jemandem die Form eines Tornados erklären möchten, können Sie als Analogie nutzen, wie Wasser sich im Abfluss dreht und dann verschwindet. Das ist ein einfaches, verlässliches Konzept und ein guter Ausgangspunkt für eine Unterhaltung über den Einfluss der Natur bei der Arbeit.
4. Verwenden Sie visuelle Hilfen
Visuelle Elemente erhalten mehr Aufmerksamkeit als Textblöcke. Und: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn Sie also Ihren nächsten E-Learning-Kurs entwickeln, überlegen Sie, wie Sie die Informationen visualisieren können – statisch oder interaktiv –, anstatt sie traditionell mit Wörtern zu beschreiben. So werden die Lerninhalte noch einprägsamer und erfahrungsgemäß können sich die Lernenden noch länger daran erinnern.
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