Vor einer Weile habe ich mehrere Artikel zum Thema E-Learning-Portfolio geschrieben (Was gehört in ein E-Learning-Portfolio? Oder Warum Sie ein E-Learning-Portfolio benötigen … möglichst sofort!) und heute betrachte ich das Thema einmal von der anderen Seite her.
Es spielt meistens keine Rolle, in welchem Bereich oder welcher Branche Sie arbeiten – es ist nie einfach, die richtige Person für eine offene Stelle zu finden. Egal ob Sie neu in der E-Learning-Branche sind, der Einstellungsprozess neu für Sie ist oder Sie sich einfach nur Hilfestellungen holen möchten – hier sind vier Tipps, worauf Sie achten sollten:
1. Lassen Sie sich ein Portfolio zeigen
Wenn Sie von allen Kandidaten nur einen Lebenslauf haben, kann es schwierig werden zu entscheiden, wen Sie zum Bewerbungsgespräch einladen. Es wird Ihnen definitiv helfen, wenn Sie einen Einblick in die praktische Arbeit der Instructional Designer bekommen. Bitten Sie deshalb in der Stellenanzeige um ein E-Learning-Portfolio.
Selbst Bewerber, die vorher an vertraulichen Projekten gearbeitet haben, können Links oder Screenshots von Arbeiten zusammentragen, indem Sie entweder die vertraulichen Informationen ausblenden oder weglassen oder ähnliche E-Learning-Module mit anderen Inhalten nachbauen – es gibt viele Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen.
2. Bitten Sie sie, etwas Komplexes in wenigen Worten zu erklären
Instructional Design bedeutet, komplexe Inhalte verständlich zu machen und in leicht verdauliche Einheiten aufzuteilen. Je nach Thema ist das leichter gesagt als getan. Aber wie kann man das in einem Bewerbungsgespräch testen?
Nun, Sie können die Kandidaten zum Beispiel nach einem Hobby fragen, für das sie sich begeistern, aber das mit ihrer beruflichen Karriere nicht unbedingt etwas zu tun hat. Erkundigen Sie sich dann: „Wenn jemand an diesem Hobby interessiert wäre und damit ebenfalls anfangen möchte, mit welchen vier Schritten/Dingen würden Sie ihm raten zu beginnen und warum?“ Auf diese Weise können Sie vergleichen, wie die Kandidaten die Aufgabenstellung angegangen sind und gelöst haben und bekommen einen guten ersten Eindruck über die Herangehensweise.
3. Geben Sie ihnen eine „Hausaufgabe“
Das vorherige Beispiel ist als Teil des Bewerbungsgesprächs gedacht, aber Sie können natürlich auch formeller eine Hausaufgabe zur Vorbereitung des Gesprächs oder als zweiten Schritt des Bewerbungsprozesses aufgeben. Das hängt davon ab, welchen Eindruck Sie bisher von den Kandidaten haben und natürlich auch von den zeitlichen Rahmenbedingungen, die Ihnen gegeben sind.
Für die Hausaufgabe könnten Sie typische Kursinhalte auswählen und die Kandidaten bitten, ein „Mini-Modul“ zu erstellen. Dies ermöglicht es Ihnen nicht nur, die fachlichen Kenntnisse (Strukturieren und Aufbereiten der Inhalte, Grafikdesign etc.) zu messen, sondern auch, wie interessiert sie an der Position sind und wie viel Aufwand sie in die Hausaufgabe stecken.
4. Fragen Sie sie nach ihren Methoden
Als ein Follow-up zur Hausaufgabe könnten Sie die Kandidaten über ihre Methoden und Vorgehensweise befragen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie „ticken“ und ob sie die richtigen für den Job sind. Beispielsweise könnten Sie fragen, womit sie angefangen haben oder wie sie bei der Entscheidung für das Farbschema vorgegangen sind.
Und das wäre es auch schon! Diese Liste ist bestimmt nicht vollständig, deshalb zögern Sie nicht, auch Ihre Interviewtipps in den Kommentaren unten zu teilen.
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