Um umfangreiche Inhalte darzustellen, werden häufig Auflistungen genutzt, da sie oft als eine einfache Möglichkeit angesehen werden, wichtige Informationen übersichtlich darzustellen. Leider bieten sie den Lernenden jedoch recht wenig Kontext. Und wirklich motivierend sind sie auch nicht, stattdessen sehen Auflistungen häufig eher nach einer langweiligen Präsentation aus. Sie schaffen eine eher ermüdende Atmosphäre und geben einfach nur Fakten wieder.
Effektive E-Learning-Kurse sollen die Aufmerksamkeit der Lernenden fesseln – sie sollen zum Mitdenken motivieren. Somit sind Auflistungen sicherlich nicht die perfekte Lösung. Aber welche anderen Möglichkeiten gibt es? In diesem Artikel lernen Sie fünf einfache Alternativen kennen.
1. Nutzen Sie Bilder
Eine der einfachsten Möglichkeiten, um Auflistungen zu vermeiden ist, interessantere Elemente einzusetzen, die leichter zu erfassen sind. Im folgenden Beispiel sehen Sie den Unterschied.
Vorher |
Nachher |
Vorher ist die Folie öde. Einige der Punkte sind zudem redundant. In der neuen Version wurden die doppelten Punkte zusammengefasst. Die Tipps sind um ein relevantes Bild gruppiert. Die Überschrift ist zudem etwas aktiver formuliert.
Eine solche bildorientierte Strategie ist bei Präsentationsdesignern sehr beliebt. Sie minimiert die Textmenge und konzentriert sich auf die für die Zielgruppe wichtigsten Kernaussagen.
Der Einsatz von Bildern beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Präsentationsdesign. Auch E-Learning-Kurse können so optimiert werden. In einer beliebten wöchentlichen E-Learning-Challenge werden jede Menge toller Ideen und Beispiele zu diesem Ansatz genutzt – unter anderem gab es diese wunderschöne und interaktive Infografik zu E-Learning-Grundlagen von Stratbeans C.
2. Nutzen Sie anklickbare Bilder
Statt Informationen als Text in Auflistungen darzustellen, können Sie mit anklickbaren Bildern arbeiten. Nehmen wir an, Sie arbeiten an einem Kurs zum Thema Lebensmittelsicherheit. Eine lange Liste mit Sicherheitshinweisen würden sich die Lernenden vermutlich wenig begeistert durchlesen. Sie könnten stattdessen das Foto einer Küche nutzen und anhand der einzelnen Aktivitäten im Lebensmittelverarbeitungsprozess über die jeweiligen Risiken informieren.
Sehen Sie sich dieses hervorragende Beispiel von Wingstop an:
Mit ein paar einfachen Hotspots und Beschriftungen auf dem Foto einer Küche laden Sie die Lernenden ein, die Arbeitsumgebung zu erkunden.
Wenn der Lernende auf einen Hotspot klickt, sieht er nützliche Sicherheitstipps für den jeweiligen Bereich. Das Ergebnis ist viel interessanter und aussagekräftiger als eine langweilige Aufzählung.
3. Erstellen Sie ein interaktives Video
Wie bei einem anklickbaren Bild können Sie bei Videos mit Hotspots passive Elemente in aktive und motivierende Elemente verwandeln. Sehen Sie sich das folgende Beispiel von Steve Flowers an:
Statt den Lernenden eine statische Liste mit jeder Menge Sicherheitsanweisungen zu zeigen, hat er eine aufregende Gestaltung gewählt, die den Lernenden direkt in die Situation einbezieht. Er muss Gefahrenquellen erkennen und bekommt dazu eine Rückmeldung.
Videos als Alternative zu Auflistungen sind Ihnen zu aufwändig? Um ein Video zu erstellen, benötigen Sie keine teuren Geräte oder irgendeine überdimensionierte Bearbeitungssoftware. Nehmen Sie das Video einfach mit Ihrem Smartphone auf. Zur Bearbeitung stehen jede Menge kostenloser oder kostengünstiger Apps zur Verfügung. Noch besser: Tools wie Articulate Storyline bieten eigene integrierte Möglichkeiten zur Videobearbeitung. So wird das Anpassen des Videos zum Kinderspiel.
4. Machen Sie Tab-Interaktionen aus den Auflistungspunkten
Eine der einfachsten Möglichkeiten, Auflistungen umzugestalten, bieten Tab-Interaktionen – wie in diesem Beispiel von David Anderson:
Das Erstellen von Tab-Interaktionen aus Auflistungen ist extrem einfach. Wandeln Sie Ihre Auflistungspunkte als Erstes in Schritte oder Bereiche um. Jede Kernaussage sollte einen eigenen Tab erhalten. Darauf können Sie den jeweiligen Punkt dann genauer ausführen. Mit diesem Ansatz können Sie nicht nur viele Informationen sinnvoll strukturieren, sondern Sie sorgen außerdem dafür, dass die Lernenden diese Informationen in ihrem eigenen Tempo abrufen können.
Die kostenlose Vorlage für einfache Tabs aus dem Downloads-Bereich meines Blogs bietet Ihnen einen einfachen Einstieg – dort finden Sie auch noch weitere „Registerkarten“-Beispiele.
5. Entwerfen Sie ein Szenario
Wenn Sie die Auflistungspunkte in ein Feedback für die Lernenden verwandeln, können Sie für viel Motivation sorgen. Mit entsprechenden Designüberlegungen entwerfen Sie Aktivitäten wie beispielsweise Szenarien, die die Lernenden ganz nach Belieben erkunden, üben und erlernen können. Brian Keys hat ein tolles Beispiel dazu entworfen.
Dieses Projekt versetzt Sie in ein Szenario und bietet über Text und Gesichtsausdrücke ein direktes Feedback.
In den folgenden Projekten finden Sie weitere inspirierende Beispiele zu entsprechenden Szenarien:
- Storyline: Ein Mobbing-Szenario im Comic-Stil von Jackie VanNice
- Storyline: Ein illustriertes Szenario von Ryan Martin
- Storyline 2: Ein Vorstellungsgespräch als Szenario von Nicole Legault
Der Austausch von langweiligen Auflistungen durch motivierende Interaktionen kostet nicht viel Zeit – etwas Kreativität reicht häufig schon aus. Ich hoffe, die Beispiele inspirieren Sie zu neuen Varianten beim Darstellen von Informationen in Ihren Kursen.
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