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Diese 6 Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie Audio in E-Learning-Kursen verwenden

Diese 6 Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie Audio in E-Learning-Kursen verwenden

Von Hintergrundgeräuschen über Soundeffekte bis hin zu Voiceover-Passagen – mit Audio-Elementen können Sie E-Learning-Kurse zum Leben erwecken. Doch es ist ein schmaler Grat zwischen Audio, das die Lernerfahrung unterstützt, und Audio, das letztlich nichts anderes als Lärm ist, der vom eigentlichen Kursinhalt ablenkt.

Eine zentrale Frage, die Sie sich deshalb immer stellen sollten, wenn Sie überlegen, Audio-Material in Ihre E-Learning-Kurse zu integrieren, ist: Welchen Mehrwert bringt es den Kursteilnehmern wirklich? Die Frage mag zunächst nicht so leicht zu beantworten sein, aber keine Sorge! Wir geben Ihnen hier 6 Gedanken an die Hand, mit denen Sie zuverlässig ermitteln können, ob ein Audio-Element an der Stelle in Ihrem Kurs sinnvoll ist oder nicht.

1. An was für einem Kurs arbeiten Sie?

Überlegen Sie zu allererst, was für eine Art von Kurs Sie gerade erstellen. Der Kontext und Zweck des Kurses kann schon viel Aufschluss darüber geben, ob, und wenn ja, welche Audio-Elemente passen könnten.

Lassen Sie uns dazu ein paar konkrete Beispiele durchgehen:

Art des Kurses
Art des Audio-Materials Mehrwert?
Software-Simulation Soundeffekte, wenn Kursteilnehmer bestimmte Aktionen durchführen. Ja. Solche Effekte können das Gefühl verstärken, etwas richtig gemacht bzw. Fortschritt gemacht zu haben.
Kurs mit Gamification-Elementen Sanfte Hintergrundmusik. Ja. Sie kann die legere Atmosphäre unterstützen.
Kurs zum Thema Kommunikation Aufnahmen von tatsächlichen Gesprächen. Ja. Damit fühlt sich der Kurs authentischer an.
Fachliche Schulung Erklärende Voiceover-Passagen. Ja. Dadurch muss weniger Text auf dem Bildschirm angezeigt werden. Komplexe Themen können außerdem verständlicher präsentiert werden.
Compliance-Kurs Hintergrundmusik. Nein. Sie würde vom Kursinhalt ablenken.
Schulung zum Umgang mit Belästigung am Arbeitsplatz Soundeffekte, wenn Kursteilnehmer bestimmte Aktionen durchführen. Nein. Sie würden nicht zum ernsten Charakter des Themas passen.
Aufgaben-Simulation Erklärende Voiceover-Passagen. Nein. Sie könnten die Teilnehmer von den gezeigten Inhalten ablenken. Außerdem lassen sich beim Zuhören parallel schlechter Handlungen ausführen.

2. Wann wird Audio eingesetzt?

Nur weil Sie ermittelt haben, dass Audio-Elemente einen Mehrwert für Ihren Kurs bedeuten können, heißt das nicht, dass Sie den ganzen Kurs damit vollstopfen sollten. Wie so oft ist weniger hier mehr. Um die Gefahr der Ablenkung zu bannen, sollten Sie darauf achten, dass keine Audio-Clips abgespielt werden, wenn die Teilnehmer sich gerade sehr konzentrieren müssen.

Hintergrundmusik, die während des gesamten Kurses läuft, ist zum Beispiel selten eine gute Idee. Sie lenkt einfach zu sehr ab. Ein bisschen Musik während der Titelfolie kann zur Einstimmung aufs Thema aber gut funktionieren, denn zu diesem Zeitpunkt wird von den Teilnehmern noch kaum Konzentration verlangt.

3. Welche Audio-Steuerungselemente brauchen die Kursteilnehmer?

Jedes Gerät, auf dem ein E-Learning-Kurs absolviert werden kann, hat vermutlich eine eigene Lautstärkeregelung. In vielen Fällen ist es aber praktisch, wenn die Lautstärke des Kurses unabhängig von der Systemlautstärke verändert werden kann. Außerdem wichtig sind Funktionen zum Zurückspulen und Erneut-Abspielen. Text kann man sich beliebig oft durchlesen, aber wenn man während einer Voiceover-Passage kurz abgelenkt ist, verpasst man die Inhalte.

Wenn Sie diese Steuerungselemente aus irgendeinem Grund nicht einbauen können, sollten Sie lieber auf Audio-Elemente in Ihrem Kurs verzichten.

4. Wie schnell ist die Internetverbindung der Teilnehmer?

Wir E-Learning-Designer haben vermutlich alle moderne Geräte und eine schnelle Internetverbindung, aber das gilt nicht unbedingt für die Kursteilnehmer. Große Audio-Dateien müssen erst mal geladen werden, und das kann zu unangenehmen Verzögerungen führen.

Wenn Sie damit rechnen müssen, dass auch Menschen aus ländlichen Gebieten oder in anderen Umgebungen mit mäßiger Internetgeschwindigkeit an Ihrem Kurs teilnehmen, sollten Sie auf allzu große Audio-Dateien verzichten. Verwenden Sie kürzere Audio-Clips oder regeln Sie die Qualität runter, damit bei den Teilnehmern kein Frust durch ruckelnde Wiedergabe oder lange Wartezeiten aufkommt.

5. In welcher Umgebung wird der Kurs absolviert?

Dieser Punkt mag selbstverständlich wirken, weshalb er oft übersehen wird. Wenn die Teilnehmer sich in einer lauten Umgebung befinden, wenn sie den Kurs absolvieren (z. B. Fabrikhalle oder Großraumbüro), sind Audio-Elemente keine so gute Idee.

Wenn Sie aber sicher davon ausgehen können, dass sich Ihre Teilnehmer in einer ruhigen, störungsfreien Umgebung befinden werden und/oder Kopfhörer zur Hand haben, funktionieren Audio-Elemente deutlich besser.

6. Barrierefreiheit für alle

Einige bisher besprochene Punkte berühren das Thema Barrierefreiheit, z. B. die Steuerungselemente, aber es gibt noch einen Aspekt, den Sie berücksichtigen sollten, damit alle Teilnehmer in vollem Umfang von Ihrem Kurs profitieren können: Textversionen der Audio-Inhalte.

Wann immer Sie Audio-Clips (oder auch Videos) in Ihre E-Learning-Kurse einbauen, sollten Sie sie mit Untertiteln und einem Skript versehen. Davon profitieren vor allem Menschen mit körperlichen Einschränkungen, aber auch Teilnehmer, die in einer ungünstigen (z. B. lauten oder sehr hellen) Umgebung Ihren Kurs absolvieren. Hier geht es also um ein besseres Nutzererlebnis für alle!

Fazit

Bei der Überlegung, ob und wie Audio-Elemente am besten in E-Learning-Kurse integriert werden können, gibt es einiges zu beachten: vom fachlichen Kontext über die physische Umgebung der Kursteilnehmer bis hin zu technischen Details wie der Internetverbindung und den Steuerungselementen.

Auf unserem englischsprachigen Blog haben wir noch weitere spannende Artikel zu kreativen Möglichkeiten Audio im E-Learning zu nutzen und anderen verwandten Themen:

 

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