Fragen Sie Kursdesigner, wie man E-Learning ansprechender gestalten kann, und Sie bekommen viele Vorschläge für die Verwendung von Bildern, Videos und Animationen. Das sind natürlich wichtige Bestandteile, aber es gibt noch ein weiteres Element, das oft übersehen wird: Audio, also Töne und Geräusche.
Audio im E-Learning ist mehr als nur der Begleitkommentar. Audio – das können Interviews, Umgebungsgeräusche, natürliche Soundeffekte oder Hintergrundmusik sein. Effektiv genutzt, kann man sich so die Aufmerksamkeit der Lernenden sichern oder ihre Phantasie wecken.
Audio-Interviews
Ihre Kunden, Fachexperten und Lernenden helfen Ihnen in der Regel, einen Kurs zu erstellen. Aber Sie können nicht nur deren Know-how einsetzen – verwenden Sie auch ihre Stimmen. Die Originalaussagen von Experten, Spezialisten und Mitarbeitern über die Durchführung von Aufgaben können Ihrem Kurs Glaubwürdigkeit und Authentizität verleihen.
Sie können Audio-Interviews über das Telefon oder Skype oder auf einer Baustelle mit einem Digitalrekorder aufzeichnen. Verwenden Sie dann einzelne Aufnahmen oder eine ganze Reihe von Clips in Ihrem Kurs.
Auf diese Weise geben Sie Ihrem E-Learning-Kurs eine persönliche Note, indem Sie die Experten ihr Know-how bzw. ihre Erfahrungen in ihren eigenen Worten schildern lassen.
Umgebungsgeräusche
Umgebungsgeräusche erzeugen ein Gefühl für die Atmosphäre und den Standort, ohne sich nur auf visuelle oder interaktive Elemente verlassen zu müssen.
Sie können Ihre Experten nicht immer mitten im Arbeitsprozess interviewen, aber Sie können es simulieren, indem Sie die Umgebungsgeräusche nachträglich hinzufügen.
Hier ein paar Beispiele für Arbeitsumgebungen und die damit verbundenen Umgebungsgeräusche:
- Im Lager: Die Geräusche, die Sie in einem Lagerhaus hören, können Gabelstapler, Warntöne fürs Rückwärtsfahren, Palettenstapeln oder Fußstapfen über eine Rampe sein.
- Im Büro: Die Geräusche in einem Büro sind etwas subtiler als im Lager. Hier könnte man ruhige Hintergrund-Unterhaltungen bzw. Murmeln, Druckergeräusche, Papierrascheln und Tastatureingaben verwenden.
- Im Kundendienst: Die Geräusche, die Sie in einem Call-Center erwarten würden, sind Hintergrund-Unterhaltungen und Kingeltöne.
Für Ihren E-Learning-Kurs können Sie die typischsten Geräusche identifizieren und sie dann als Hintergrund für Ihre Interviews oder Erklärungstexte verwenden.
Soundeffekte
Soundeffekte können Umgebungsgeräusche ergänzen und die Aufmerksamkeit der Lernenden auf bestimmte Kurselemente ziehen und somit auch die Konzentration aufrechterhalten.
Beispiele für Soundeffekte sind: Tippen der Tasten eines Tonwahl-Telefons oder eines Computers, Wähl- oder Besetztzeichen am Telefon, Hupen, Sirene, Papierrascheln, Einschnappen eines Schalters, Klatschen – die Liste lässt sich noch ewig fortsetzen.
Natürliche Soundeffekte sollten lauter als die Umgebungsgeräusche sein, aber nicht mit der primären Erzählung konkurrieren, sondern sie ergänzen.
Hintergrundmusik
Hier wird es ein bisschen schwieriger. In den meisten Fällen wird Musik eher störend als unterstützend empfunden. Bei den meisten Projekten ist Musik wahrscheinlich nicht angemessen. Wenn Sie Musik verwenden müssen, dann tun Sie es sparsam und vor allem so, dass sie nie in Konkurrenz mit der primären Erzählung steht.
Es gibt aber durchaus auch Fälle, bei denen ein Projekt vom Einsatz von Musik profitieren kann. Denken Sie beispielsweise an ein Game-Show-Quiz. Hintergrundmusik muss also dem Thema und auch dem Publikum entsprechen.
Abschließend noch ein Tipp: Denken Sie daran, Audio dient nur zur Unterstützung Ihres E-Learning-Kurses und steht nicht im Vordergrund. Wenn Sie nach dem „Weniger ist mehr“-Prinzip vorgehen, kann Ihr Sound die Konzentration Ihrer Lernenden unterstützen und damit Ihren Kurs verbessern.
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