Articulate Netzwerk:

Articulate

3 zentrale Grafikdesign-Konzepte für E-Learning-Kurse

3 zentrale Grafikdesign-Konzepte für E-Learning-Kurse
3 einfache, aber wirksame Tipps für die visuelle Gestaltung von E-Learning

Niemand mag es wirklich zugeben oder wahrhaben, aber E-Learning-Teilnehmer bilden sich eine Meinung über den Kurs, noch bevor sie den ersten Satz gelesen haben. Wenn er keine ansprechende Oberfläche hat oder die Teilnehmer mit ellenlangem Fließtext begrüßt werden, entsteht bereits eine ablehnende Haltung, selbst wenn der Stoff selbst noch so faszinierend ist.

Wenn Sie einen Grafikdesigner in Ihrem E-Learning-Team haben, ist das kein Problem. Aber wenn Sie als Selbstständiger E-Learning-Kurse erstellen und keinen Grafikdesigner an der Hand haben? Wenn Sie sich mit grafischer Gestaltung nicht auskennen, fühlen Sie sich an diesem Punkt bestimmt überfordert. Welche Farben passen zusammen? Welche Schriftarten sehen gut aus und sind gut lesbar? Und welches Bildmaterial sollten Sie verwenden?

Wenn es Ihnen auch so geht, sind Sie hier an der richtigen Stelle. Zum Glück brauchen Sie kein Grafikdesign-Diplom, um Ihre E-Learning-Kurse professionell und attraktiv aussehen zu lassen. Der Trick besteht darin, sich auf ein paar zentrale Aspekte zu konzentrieren, die einen gewaltigen Einfluss auf die Optik Ihres Kurses haben. Lassen Sie uns in diesem Artikel 3 dieser Konzepte näher betrachten.

Tipp 1: Starke Kontraste

Einer der häufigsten Fehler, den Kursdesigner machen, hängt mit mangelndem oder ungünstigem Kontrast zusammen.

Die Kursteilnehmer konzentrieren sich auf einer Folie auf das, was anders ist bzw. hervorsticht. großen Ausgleich aussieht, gibt es für die Aufmerksamkeit keinen visuellen Anhaltspunkt.

Auf der anderen Seite: Wenn alles auf der Seite hervorsticht und um die Aufmerksamkeit der Lernenden konkurriert, führt das nur zu Verwirrung.

Sehen wir uns 3 Aspekte, die Sie als E-Learning-Designer berücksichtigen können, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die wichtigen Stellen zu lenken.

Text

Text ist eines der wichtigsten Kommunikationsmittel in E-Learning-Kursen. Diese Tatsache macht Text auch zu einem der bedeutendsten grafischen Elemente. Der Großteil der Texte in einem Kurs wird gleich aussehen, aber es gibt trotzdem ein paar kleine Kniffe, mit denen Sie eindeutig kennzeichnen können, wo die wichtigen Dinge stehen.

Eine der einfachsten Möglichkeiten, Text optisch von anderem Text abzusetzen, ist eine andere oder größere Schriftart. In diesem Beispiel sehen Sie deutlich, wie viel besser der Text aussieht, wenn die Überschrift deutlich größer ist als der Fließtext.

unformatted text
Überschrift und Fließtext gleich
text with header
Überschrift größer als Fließtext

Mutigere E-Learning-Designer können Schriftarten „mit Persönlichkeit“ wählen, z. B. Pacifico. Aber übertreiben Sie es damit nicht, da der Kurs sonst schnell optisch überfrachtet wirkt und der Inhalt schwieriger zu erfassen ist. Diesem Thema haben wir auf unserem Blog einen eigenen Artikel gewidmet: 8 Fragen, die sich E-Learning-Designer bei der Formatierung und Wahl von Schriftarten stellen sollten.

Farbe

Auch mit Farben lässt sich die Aufmerksamkeit von Kursteilnehmern wunderbar lenken. Mit einem gezielten Spritzer Farbe lassen sich wichtige Elemente leicht hervorheben. Sehen Sie selbst:

text with header
Sämtlicher Text in derselben Farbe
blue header text
Überschrift in anderer Farbe als der Fließtext

Merken Sie, wie viel deutlicher die zweite Überschrift hervorsticht, weil sie blau und nicht schwarz ist? Ein ganz einfacher Kniff, der aber dennoch einen großen Effekt hat.

Was Sie aber unbedingt vermeiden sollten, ist zu viel Farbe zu verwenden. Sie können schon mehr als nur zwei Farben verwenden, aber weniger ist hier wie so oft mehr. Es geht darum, Farbe gezielt einzusetzen, um einzelne Elemente hervorzuheben. Um das Gesamtbild harmonisch zu halten, sollten Sie auch darauf achten, Farben zu verwenden, die gut zueinander passen und die ein gutes Kontrastverhältnis zum Hintergrund haben. Wenn Letzteres nicht gegeben ist, wird der Text schnell unlesbar. Mit den Tipps und Links zu externen Quellen in unserem Artikel Gute Kontrastwerte für barrierefreie E-Learning-Kurse werden Sie das Thema Farbe und Kontrast schon bald meistern.

faded text
Zu geringer Kontrast = schlecht lesbar und schwer zu erkennen, was wichtig ist
too many colors
Zu viele verschiedene Farben, die keinen guten Kontrast zum Hintergrund bilden = schlecht lesbar und schwer zu erkennen, was wichtig ist
contrasting colors that don
Gezielter Einsatz von Farbe = gut lesbar und eindeutig erkennbar, was wichtig ist

Grafik

Jetzt, da der Text sitzt, können wir uns um das Bildmaterial kümmern. Wenn mehrere Bilder auf derselben Folie sind oder in einem Szenario mehrere Figuren nebeneinander auftauchen, fällt es den Teilnehmern schwer zu entscheiden, wohin sie ihre Aufmerksamkeit richten sollen. Eine einfache Möglichkeit, ein einem Szenario die Figur, die gerade spricht, hervorzuheben, ist die Transparenz und/oder Sättigung der anderen Figuren anzupassen, sodass sie gleichsam mit dem Hintergrund verschmelzen. Oder Sie machen die eine Figure heller und die anderen dunkler. So entsteht ein klarer Fokus. Sehen wir uns dazu ein Beispiel an:

20 % der Belegschaft sind für 80 % der Gewinne verantwortlich

woman in foreground with coworkers in background

Merken Sie, wie Ihr Blick automatisch auf die Person gelenkt wird, die nicht blass erscheint? Die anderen Figuren haben einen geringeren Kontrast und verschmelzen damit fast schon mit dem Hintergrund, was die eine Figur deutlich in den Vordergrund treten lässt.

Tipp 2: Konsistenz ist alles

Als E-Learning-Designer wissen Sie, dass Wiederholung eine der besten Methoden ist, um Inhalte zu verinnerlichen. Wussten Sie auch, dass das gleiche Konzept der Wiederholung auch für das Kursdesign gilt?

Bei der Kursentwicklung erstellen Sie Ihre Kurse mit den Inhalten Ihrer Kunden oder Fachexperten aus unterschiedlichsten Quellen (PowerPoint, Word-Dokumente, Webseiten oder Handbücher). Diese Inhalte unterscheiden sich oft sehr stark in Bezug auf Formate, Farbpaletten, Bildstile oder Schriftarten.

Um die Inhalte alle in Ihren Kurs zu integrieren, sollten Sie stets darauf achten, ein einheitliches Design zu verwenden. Das bedeutet, die gleichen Stilelemente im gesamten Kurs einzusetzen. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Navigationselemente: Objekte wie Schaltflächen, Menüs und Symbole sollten in einem einheitlichen Designstil entworfen sein. Sie sollten auch über den Kurs hinweg immer an den gleichen Stellen zu finden sein.
  • Grafische Elemente: Der grafische Stil, den Sie für Ihren Kurs wählen, sollte zu Ihren Kursinhalten passen. Die Grafiken sollten auch untereinander stimmig sein. So sollten Sie keine handgezeichneten Strichmännchen mit gestochen scharfen Profifotos kombinieren.
  • Schriftarten: Erstellen Sie einen einfachen Styleguide für Ihren Kurs, in dem Sie für Überschriften, Fließtext, Bildunterschriften usw. festlegen, welche Schriftart und -größe im gesamten Kurs verwendet werden soll. Oft müssen Sie sich hier an die Branding-Vorgaben des Unternehmens halten.
  • Farben: Wählen Sie eine harmonische Farbpalette zu Beginn des Projekts und legen Sie fest, wie jede Farbe in Ihrem Kursdesign verwendet werden soll. Programme wie PowerPoint, Photoshop und Storyline erlauben Kursdesignern, benutzerdefinierte Farbpaletten zu erstellen, die dafür sorgen, dass alles einheitlich aussieht und zum Inhalt des Kurses bzw. den Vorgaben des Kunden passt.

Konsistenz ist vor allem auch dann wichtig, wenn Sie Ihre E-Learning-Kurse möglichst barrierefrei gestalten wollen. Wenn Sie die Navigationselemente auf jeder Folie gleich halten, müssen die Teilnehmer sich die Navigationsstruktur nicht ständig neu aneignen. Und wenn Sie barrierefreie Text- und Bildgestaltung verwenden, wollen die schöne Barrierefreiheit ja nicht aus Versehen aus dem Fenster schmeißen, indem Sie Folien einfügen, die ganz anders formatiert sind.

Tipp 3: Alles in bester Ordnung

Wenn Sie Ihre Gestaltungselemente mir nichts dir nichts auf die Folien knallen, entsteht schnell ein stümperhafter Eindruck. Und noch schlimmer: Mangelnde Ordnung kann es den Teilnehmern schwerer machen, dem Informationsfluss zu folgen, oder sie dazu verleiten, Zeit damit zu verschwenden, sich zu fragen, warum Ihr Kurs so „schief“ aussieht.

Zum Glück ist es ganz einfach, Inhalte auf einer E-Learning-Folie anzuordnen: und zwar mit einem Raster. Ein Raster ist ein Layout mit sich kreuzenden senkrechten und waagerechten Linien, an denen Sie Elemente wie Bilder und Texte ausrichten können.

Und das Beste ist, dass Sie in vielen modernen Autorentools wie Storyline 360 Elemente automatisch ans Raster springen lassen können und dank der zusätzlichen Hilfslinien mehrere Elemente perfekt aneinander ausrichten können.

Vorher – ohne Raster
crayons with no grid
Nachher – mit Raster
crayons with grid

 

Sehen Sie, wie einfach es mit dem Raster ist, die Stifte im gleichmäßigen Abstand parallel nebeneinander anzuordnen?

Mehr ins Detail zum Thema Raster gehen wir in unserem Artikel Brillantes E-Learning-Design – mit Rasterlinien.

Fazit

Wenn Sie Kontrast, Schriftarten und die Gitterausrichtung im Griff haben, werden Ihre E-Learning-Kurse professionell aussehen, selbst wenn Sie kein Grafikdesigner sind.

Sie möchten mehr zum Thema optischer Gestaltung von E-Learning-Kursen lesen? Dann haben wir ein paar Lektüretipps für Sie:

 

Wenn Ihnen dieser Beitrag geholfen hat, abonnieren Sie doch unseren wöchentlichen Blognewsletter.