
Was ist personalisiertes Lernen – und welche Vorteile hat es für das Lernen am Arbeitsplatz?
Personalisiertes Lernen ist ein didaktischer Ansatz, bei dem es darum geht, die Lernerfahrung auf die Bedürfnisse und Interessen des Einzelnen zuzuschneiden, damit sie relevant bleibt, motiviert und vor allem effektiv ist.
Was bringt dieser Ansatz konkret? Mitarbeitende können sich für Schulungen, die an ihren Interessen und Karrierezielen ausgerichtet sind, mehr begeistern, und wo Begeisterung ist, da wird besser gelernt. Lernende behalten Stoff einfach besser, wenn er für ihren Arbeitsalltag relevant ist.
Und das Beste: Mit den E-Learning-Lösungen von heute ist es einfacher denn je, Kurse für eine große Gruppe an Menschen zu erstellen, die trotzdem individuell zugeschnitten sind. Pauschallösungen waren gestern. Deshalb möchten wir Ihnen 6 Tipps mitgeben, wie auch Sie Ihre E-Learning-Kurse so gestalten können, dass sie jede(n) Lernende(n) einzeln erreichen.
1. Passen Sie die Lernziele an individuelle Motivationen an
Eine LinkedIn-Umfrage aus dem Jahr 2004 ergab, dass Mitarbeitende motivierter lernen, wenn Kurse für ihre beruflichen Ziele relevant sind. Die Frage „Was bringt mir das?“ ist also eine der wichtigsten. Beantworten Sie sie am besten direkt in der Einleitung des Kurses; listen Sie auf, welche Kenntnisse oder Fähigkeiten die Teilnehmenden erlernen werden und wie sie sich auf den Arbeitsalltag – und ihre Karriere – auswirken. Das sorgt dafür, dass mehr Menschen den Kurs tatsächlich absolvieren und nicht direkt wieder gelangweilt abschalten.
2. Lassen Sie die Teilnehmenden im eigenen Tempo den Kurs durchlaufen
Jeder lernt in einem anderen Tempo. Und doch sind traditionelle Präsenzmodelle meist so strukturiert, dass alle im Tempo der Lehrkraft arbeiten müssen. E-Learning-Modelle gehen hier radikal einen anderen Weg und geben den Lernenden das Heft in die Hand. Noch selbstbestimmter wird das Lernen, wenn Sie die Kursnavigation auflockern und Lernenden die Möglichkeit geben, selbst zu bestimmen, in welcher Reihenfolge sie die Lektionen des Kurses bearbeiten wollen.
3. Investieren Sie in Barrierefreiheit
Es gibt zahlreiche Tools und Technologien, die Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen die Teilnahme an Online-Kursen erleichtern. Zwei Highlights aus dieser Sparte:
- Geben Sie Lernenden die Gelegenheit, die Stoffaufnahme an ihre Präferenzen anzupassen, indem Sie die Informationen über mehr als ein Medium vermitteln: von Text und Diagrammen über Bilder, Audio und Video bis hin zu Gamification und interaktiven Szenarien.
- Machen Sie sich Barrierefreiheitsfunktionen zunutze: In vielen E-Learning-Autorentools wie denen in Articulate 360 sind sie sogar direkt eingebaut. So können Sie Bildern Alt-Text hinzufügen, Voiceover-Texten Transkripte mitgeben, Videos Untertitel verpassen, die Fokusreihenfolge für Screenreader und Tastaturnavigation definieren, Kontrast und Schriftarten auf Lesbarkeit hin optimieren und vieles mehr. Sie haben von all diesen Dingen noch nie gehört? Hier können Sie sich rund ums Thema Barrierefreiheit im E-Learning schlaumachen.
Und das Sahnehäubchen oben drauf: Barrierefreie E-Learning-Kurse sind für alle Teilnehmenden angenehmer, auch für Menschen ohne Beeinträchtigungen.
4. Geben Sie Feedback und passen Sie Lernpfade in Echtzeit an
Bauen Sie zwischendurch kleine Wissenstests ein, nach denen die Lernenden nicht nur direkt Feedback zu ihren Fortschritten erhalten, sondern nach denen auch der weitere Lernpfad durch den Kurs an die gegebenen Antworten angepasst wird. So könnten Sie z. B. Wiederholungslektionen einbauen, die nur denjenigen angezeigt werden, die die entsprechende(n) Frage(n) nicht richtig beantwortet haben. Lernernde, die alles richtig hatten, können hingegen ohne Wiederholung direkt weitermachen. So wird das Lernerlebnis dynamischer und nimmt alle Lernenden in dem Tempo mit, das zu ihnen passt.
5. Verwenden Sie nur unmittelbar relevante Bilder und Beispiele
Relevanz ist ein weiteres wichtiges Schlagwort. Sie können Ihre Kurse für die Teilnehmenden noch relevanter gestalten, wenn Sie Beispiele, Szenarien und Bilder verwenden, die aus der unmittelbaren Arbeitsumgebung der Teilnehmenden stammen. So können sie einen direkten Bezug zu sich und ihrem Arbeitsalltag herstellen. Das Ergebnis: Der Kursinhalt wirkt praxisbezogener und anwendbarer, was auch wieder die Motivation steigert und das Behalten erleichtert.
Bonustipp: Mit Articulates AI Assistant können Sie im Handumdrehen relevante Bilder erzeugen lassen.
6. Personalisieren Sie Lernmaterialien durch Branding und personenbezogene Daten
Branding-Elemente einzubauen und Tools wie die Variablenfunktion in Articulate Storyline einzusetzen, kann die Lernerfahrung noch mal ein Stück persönlicher gestalten. So können Sie die Teilnehmenden z. B. ihren Namen, den Namen ihres Arbeitgebers oder ihrer Abteilung eingeben lassen, und diese Namen dann im weiteren Verlauf des Kurses aufgreifen. So fühlen sich die Lernenden unmittelbar angesprochen.
Fazit
Der Ansatz des personalisierten Lernens stellt die Lernenden in den Mittelpunkt didaktischer und technischer Entscheidungen. Dynamisch und individuell zugeschnittene Lernangebote erhöhen die Motivation, erleichtern das Lernen und liefern messbare Ergebnisse wie höhere Absolvierungsquoten und gesteigerte Mitarbeiterleistung.
Mit modernen E-Learning-Lösungen wie Articulate 360 ist das alles zum Glück so einfach wie noch nie.