Als E-Learning-Entwickler standen Sie sicher schon mal vor der Frage, ob der Kurs, an dem Sie gerade arbeiten, ein Menü braucht oder nicht. In E-Learning-Kursen werden Menüs meist als Seitenleiste dargestellt, in der die einzelnen Lektionen des Kurses aufgeführt sind. Standardmäßig wird das Menü am linken Rand angezeigt. Ein Beispiel hierfür sehen Sie im folgenden Bild.
Dieser Rise-360-Kurs hat ein Menü an der linken Seite.
Üblicherweise kann das Menü dazu genutzt werden, zwischen verschiedenen Lektionen hin und her zu navigieren. Diese Funktion kann jedoch bei Bedarf auch eingeschränkt oder ganz deaktiviert werden. Ob das Menü standardmäßig angezeigt wird, ob überhaupt eins zur Verfügung steht und wie groß die Navigationsfreiheit darin ist, das sind Design-Entscheidungen, die wohlüberlegt sein sollten und bei denen wir Ihnen in diesem Artikel anhand der folgenden Fragen helfen möchten.
Wie umfangreich ist der Kurs?
Je umfangreicher Ihr Kurs ist, desto mehr Nutzen bringt ein Menü. Denn ein Menü gibt den Lernenden das Gefühl, die Kontrolle über den Lernprozess zu haben und im Auge behalten zu können, wie weit sie schon sind und wie viel sie noch vor sich haben. Wenn sich Ihr Kurs in wenigen Minuten absolvieren lässt, brauchen sie diese Informationen wahrscheinlich nicht, aber gerade wenn der Kurs nicht an einem Stück absolviert werden kann, sind die Lernenden sicher dankbar dafür, dass sie sehen, wo sie gerade im Kurs sind und wo sie das nächste Mal weitermachen sollten.
Sollen die Lernenden beliebig im Kurs navigieren können?
Nicht in jeder Art von Kurs ist es sinnvoll, dass die Lernenden beliebig von einer Lektion zur anderen springen und sie in beliebiger Reihenfolge absolvieren können. In selbstgesteuerten Weiterbildungskursen ist eine freie Navigation hilfreich, weil sie die Lernenden motiviert, ihren Interessen nachzugehen und die Inhalte in der Reihenfolge zu konsumieren, die ihnen am eingängigsten erscheint.
Bei Compliance-Schulungen hingegen sind eingeschränkte Navigation und eine vorgegebene Reihenfolge der Lektionen sinnvoller. So können gesetzliche Vorgaben leichter eingehalten werden, die oft einen Nachweis erfordern, dass jeder Teilnehmer alle Inhalte angesehen hat. Hierzu können Sie entweder das Menü ganz ausblenden oder zumindest die Navigation stark einschränken.
Dieser Storyline 360-Kurs hat ein gesperrtes Menü. Es dient also lediglich zur Information, nicht zur Navigation.
Sollen die Lektionstitel sichtbar sein?
Das ist eine weitere Frage, die auf den ersten Blick vielleicht irrelevant scheint, aber in einigen Fällen kann es sinnvoller sein, die Lektionstitel nicht sichtbar zu machen, weil sie evtl. Informationen enthalten, die die Lernenden (noch) nicht sehen sollen. Während eines Quiz z. B. könnten die Lernenden „schummeln“, indem sie sich Hinweise auf die richtigen Antworten aus den Lektionstiteln holen, die sie im Menü sehen.
Fazit
Dies sind nur einige der Fragen, die Sie sich bei der Planung Ihres nächsten Kurses stellen sollten. Denn die Entscheidung darüber, ob ein Kurs ein Menü bekommen soll und, wenn ja, welcher Art es sein soll, ist nicht trivial.
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