E-Learning ausschließlich für Desktop-Computer entwickeln? Das war einmal. Wer heute an E-Learning-Kursen teilnimmt, wechselt täglich zwischen Laptop, Tablet und Smartphone hin und her, je nachdem, welches Gerät gerade zur Hand ist. Wenn Sie also die Lernenden von heute erreichen wollen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Kurse auf jedem Gerät funktionieren.
Wenn Sie diesen Artikel lesen, teilen Sie diese Meinung wahrscheinlich eh schon, aber nur weil Sie dem Konzept von Multi-Device-E-Learning beipflichten, heißt das noch nicht, dass es ein Leichtes wäre, es in Ihrem Unternehmen umzusetzen.
Deshalb möchten wir Ihnen hier ein paar Tipps an die Hand geben, die den Übergang zu professionellem Multi-Device-E-Learning für Sie und Ihre Kollegen hoffentlich leichter machen.
1. Die richtigen Fragen stellen
Die Versuchung ist groß, ohne jegliche Planung direkt mit der Erstellung von responsiven Kursen anfangen zu wollen. Bevor Sie jedoch loslegen, sollten Sie sich die Konsequenzen bewusst machen, die diese Veränderung mit sich bringt. Diese zwei grundlegenden Fragen sollten Sie sich stellen:
- Sind Ihre Lernenden gut auf Multi-Device-E-Learning vorbereitet? Diese Checkliste kann Ihnen dabei helfen, das herauszufinden.
- Ist Ihr Unternehmen gut auf Multi-Device-E-Learning vorbereitet? Nutzen Sie dazu diese Checkliste.
Die Umstellung auf Multi-Device-E-Learning muss kein gewaltiges Unterfangen sein. Es ist aber in jedem Fall sinnvoll, sich im Vorfeld über diese Dinge Gedanken zu machen, um den Wechsel so reibungslos wie möglich zu gestalten.
2. Web-basiert oder Folien-basiert?
Die zwei verbreitetsten Ansätze im Multi-Device-E-Learning sind Web-basierte und Folien-basierte Kurse. Aber welcher ist für Ihr Unternehmen der beste? Gute Frage! Zum Glück lautet die Antwort, dass Sie nicht für jedes Projekt denselben Ansatz wählen müssen. Je nach Inhalt des Kurses und Anforderung der Lernenden können Sie zwischen diesen beiden Ansätzen hin und her wechseln. Lassen Sie uns die Ansätze etwas näher beleuchten und besprechen, nach welchen Kriterien Sie sich im konkreten Fall für den einen oder den anderen entscheiden sollten.
Folien-basiertes E-Learning
Folien-basierte Kurse waren lange Zeit die Norm und sind immer noch sehr verbreitet. Folien-basierte Kurse können Sie mit Apps wie Storyline 360 erstellen, mit denen Sie als Kursautor Text, Bilder, Videos und andere Inhalte nach Belieben auf Folien anordnen können.
In Folien-basierten Kursen ist die Anordnung der Objekte zueinander oft wichtig. In der unten gezeigten Mitarbeiterschulung z. B. ergäbe es überhaupt keinen Sinn, wenn eine Figur plötzlich über der anderen auftauchte anstatt neben ihr.
Deshalb können Folien-basierte Kurse je nach Bildschirmgröße skaliert werden. Die Anordnung der Objekte auf der Folie sollte jedoch bestehen bleiben.
Vorschau des gesamten Beispiels
Hier sind ein paar Beispiele für Projekte, bei denen ein Folien-basierter Ansatz sinnvoll ist:
- Szenario-basierte Kurse, wie die oben gezeigte Mitarbeiterschulung, in denen die Anordnung der Figuren oder Bilder zueinander wichtig ist.
- Andere Kurse, bei denen die Position der Objekte auf dem Bildschirm relevant ist, z. B. wenn der Kurs Diagramme enthält, in denen Pfeile auf bestimmte Bereiche zeigen.
- Projekte mit sehr spezifischen Vorgaben an Design und Layout. Einer der Nachteile bei Web-basierten Kursen ist, dass Objekte dynamisch angeordnet werden, Sie also nicht so präzise festlegen können, wie Ihr Kurs auf jedem einzelnen Gerät angezeigt wird. Wenn der Kunde also z. B. möchte, dass sein Logo immer an einer bestimmten Stelle des Bildschirms angezeigt wird, ist ein Folien-basierter Ansatz die bessere Wahl.
Web-basiertes E-Learning
Der Web-basierte Ansatz in der E-Learning-Erstellung ist vergleichsweise jung, erfreut sich aber zusehends größerer Beliebtheit. Web-basierte Kurse sind eher wie Mini-Websites strukturiert und nicht so sehr, wie eine Reihe von Folien, durch die sich die Lernenden eine nach der anderen klicken. Die Bedienung Web-basierter Kurse ist oft intuitiver, und die Kurse sind meist vollständig responsiv, d. h. die Inhalte werden je nach Größe und Ausrichtung des Bildschirms dynamisch angeordnet. Mit Autorentools wie Rise 360 können Sie Kurse erstellen, die von Hause aus responsiv sind – und das ohne jegliche Programmier-Kenntnisse!
Warum ist responsives Design nur in web-basierten Kursen möglich? Das liegt daran, dass – im Gegensatz zu Folien-basierten Kursen – die Anordnung der Texte und Objekte zueinander in Web-basierten Kursen nicht festgelegt ist. So können die einzelnen Elemente dynamisch an die Bildschirmgröße und -ausrichtung angepasst werden, ohne den Ablauf und Inhalt des Kurses zu beeinträchtigen. Das klingt alles etwas abstrakt? Ein konkretes Beispiel eines responsiven Web-basierten Kurses sehen Sie hier. Es wurde mit Articulate Rise 360 erstellt.
Weitere Beispiele für Projekte, bei denen sich ein Web-basierter Ansatz eignet, sind:
- Einfach gestrickte Kurse, bei denen die Anordnung der einzelnen Elemente zueinander keine Rolle spielt, z. B. wenn Sie Text und ein dazu passendes Bild haben, es für den vermittelten Inhalt aber egal ist, ob das Bild über, unter oder neben dem Text angezeigt wird.
- Video-basierte Kurse. Da der Inhalt ins Video eingebettet ist, ändert sich nichts, wenn das Video selbst an anderer Stelle angezeigt wird.
- Ratgeber und Anleitungen. Bei diesen Kursen geht es darum, zu erklären, wie etwas getan werden muss. Ablauf-, Zeitleisten-, Registerkarten- und Akkordeon-Interaktionen sind hier ideal, um die Lernenden zu motivieren den Stoff eigenständig zu erforschen. Diese Arten von Interaktionen lassen sich sehr leicht dynamisch an Bildschirme anpassen, ohne dass sich am didaktischen Inhalt etwas ändert.
- Quiz und Tests. Quizfragen folgen einem recht strikten Format (eine Frage mit Antwortmöglichkeiten). Das responsiv darzustellen ist ein Klacks!
3. Das passende Autorentool wählen
Es gibt jede Menge Autorentools auf dem Markt, die versprechen, ideal für Multi-Device-E-Learning geeignet zu sein. Wenn Sie in diesem Bereich jedoch noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt haben, kann es schwer sein, zu entscheiden, welches Tool das beste für Ihre Anforderungen ist. Hier sind ein paar Fragen, die Sie sich in diesem Zusammenhang stellen sollten:
- Können Sie mit dem Tool Kurse erstellen, die auf jedem beliebigen Gerät perfekt dargestellt werden und brillant aussehen? Oder müssen Sie mit „unterstützten“ Geräten hantieren? Die Lernenden auf eine bestimmte Gruppe von Geräten zu beschränken, ist nahezu unmöglich. Daher sollten Sie eine Softwarelösung wählen, mit der Sie Kurse für alle Geräte erstellen können.
- Werden die mit der Software erstellten Kurse automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen und -ausrichtungen angepasst? Oder müssen Sie die Inhalte jeweils manuell neu anordnen? Zeit ist Geld. Niemand will Stunden damit zubringen, Inhalte herumzuschieben, damit sie auf verschiedenen Geräten ordentlich dargestellt werden. Wählen Sie also eine Software, die das alles für Sie übernimmt, z. B. Rise oder Storyline 360. Mit Rise können Sie automatisch responsive Kurse erstellen. Einfach Inhalte einfügen, und fertig. Und für die Folien-basierten Kurse, die Sie mit Storyline erstellen können, passt sich der eingebaute Player automatisch an die jeweilige Bildschirmgröße an.
- Nutzt die Software den verfügbaren Platz auf dem Bildschirm optimal aus, indem unwichtige Elemente (wie Browser-Leisten und Navigationsschaltflächen) auf kleineren Geräten ausgeblendet werden? Die Darstellungsgröße des Kurses anzupassen, ist nur die halbe Miete. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Navigation auf mobiloptimierten Websites anders funktioniert als auf den Desktop-äquivalenten? Auch für E-Learning-Kurse sollte die Navigation an das jeweilige Gerät angepasst werden, damit der eigentliche Kursinhalt immer den Hauptfokus behält. Das Autorentool Ihrer Wahl sollte diese Funktion also anbieten.
Diese Vergleichsaufstellung bekannter Autorentools kann Ihnen bei der Auswahl hoffentlich behilflich sein. Und in diesem Artikel haben wir noch weitere allgemeine Überlegungen zur Auswahl des passenden Autorentools zusammengetragen: 9 Überlegungen zur Auswahl des richtigen E-Learning-Autorentools.
Trauen Sie sich! Multi-Device-E-Learning ist kein Hexenwerk
Der Wechsel zum Multi-Device-E-Learning mag auf den ersten Blick eine gewaltige Hürde darstellen, aber mit den Tipps aus diesem Artikel haben Sie eigentlich alles an der Hand, was sie brauchen, um den Übergang reibungslos gestalten zu können. Atmen Sie einmal tief durch, nehmen Sie ruhig einen Schritt nach dem anderen in Angriff, und ehe Sie es sich versehen, sind Sie Profi im Bereich Multi-Device-E-Learning.
Zum Abschluss noch ein paar weitere Artikel, mit denen Sie noch tiefer ins Thema einsteigen können:
- Warum Rise 360 ein grandioses Tool ist, um responsive E-Learning-Kurse zu erstellen
- 4 Tipps, wie Sie Ihre E-Learning-Kursinhalte für Mobilgeräte optimieren
- Was ist responsives E-Learning und warum ist es wichtig?
- Comparing the Storyline 360 Responsive Player with Adobe Captivate’s Responsive Solution (auf Englisch)
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