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Was ist ein Lerndatenspeicher (LRS)?

Was ist ein Lerndatenspeicher (LRS)?

Wenn Sie nicht erst seit gestern in der E-Welt-Branche unterwegs sind, haben Sie sicher schon von Lernplattformen gehört, auch Learning-Management-Systeme (LMS) genannt. Aber wissen Sie auch, was ein Lerndatenspeicher ist (englisch: Learning Record Store – LRS)? Wenn ja, gehören Sie zur Minderheit. Für alle, die diesen Begriff jetzt zum ersten Mal hören, haben wir den heutigen Artikel geschrieben. Hier wollen wir kurz erläutern was ein LRS ist und wozu diese jüngste Entwicklung in der E-Learning-Technologie gut ist.

Was ist ein LRS?

Ein Lerndatenspeicher ist ein Server, auf dem Daten aus unterschiedlichsten Lernsituationen gespeichert werden, z. B. aus:

  • E-Learning-Kursen
  • Websites
  • Social-Media-Anwendungen
  • Konferenzen oder Vorträgen (digital oder in Präsenz)
  • Diskussionsforen
  • Büchern
  • usw.

Wann ist ein LRS sinnvoll?

Wenn Sie bereits mit einem LMS arbeiten, fragen Sie sich vielleicht, wozu Sie auch noch einen LRS brauchen.

Kurz gesagt: Ein LRS kann Ihnen ein vollständigeres Bild davon geben, was und wie Ihre Zielgruppe lernt. Anstatt nur zu sehen, wer den Kurs absolviert hat und wie die einzelnen abgeschnitten haben, wie mit einem LMS, können Sie Aufschluss darüber bekommen, welche Informationsquellen die Lernenden hilfreich fanden und ob sie an bestimmten Stellen hängenbleiben oder das Interesse verlieren. Sie können auch nachverfolgen, wie aktiv sie in Diskussionsforen sind und welche Online- und Offline-Veranstaltungen sie besucht haben.

Dieses vollständigere Bild kann Ihnen wiederum dabei helfen, Ihre Kurse und Angebote besser an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen und sie damit effektiver zu machen. Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie sich die Zeit nehmen, die erhobenen Daten zu analysieren und Ihre Lehren daraus zu ziehen. Wenn das für Sie in Ihrer Situation nicht umsetzbar ist, lohnt sich der Einsatz eines LRS vermutlich nicht.

Wie protokolliert ein LRS die Aktivitäten der Kursteilnehmer?

Wenn Lernende sich in einer xAPI-unterstützten Lernsituation befinden – einem E-Learning-Kurs oder einer Website – werden Informationen über ihre Aktionen an den Lerndatenspeicher gesendet, und zwar in Form von sogenannten xAPI-Aussagen. Da sich diese xAPI-Aussagen anpassen und zuschneiden lassen, können Sie mit ihnen detailliertere und passgenauere Informationen erheben als mit SCORM oder AICC über ein LMS.

Hier sind ein paar Beispiele, wie solche Aussagen in unterschiedlichen Situationen lauten könnten:

  • E-Learning-Kurs: [Teilnehmername] hat das 360°-Bild X angesehen.
  • Spiel: [Teilnehmername] hat nach Z Stunden Spielzeit die Fähigkeit Y erlernt.
  • Fertigungsstraße: Bestellung X wurde von Fertigungslinie Y in Z Tagen fertiggestellt.

Im Lerndatenspeicher werden diese Aussagen als separate Einträge gespeichert. Auf der Grundlage dieser Speichereinträge lassen sich Berichte erzeugen und/oder sie können an ein LMS weitergeleitet und dort ausgewertet werden.

Brauche ich noch ein LMS, wenn ich ein LRS habe?

Die Antwort auf diese Frage ist ein eindeutiges … Vielleicht. Wenn Ihr Lerndatenspeicher eine Hosting-Funktion hat, brauchen Sie nicht mehr unbedingt ein LMS. Wenn nicht, brauchen Sie Ihr LMS schon noch.

Überlegenswert ist auch, ob sich der Aufwand lohnt, alle bestehenden Kurse auf eine neue Plattform umziehen zu lassen. Wenn Sie bereits seit Jahren in der Branche sind und über eine umfangreiche Bibliothek an E-Learning-Kursen verfügen, könnte es praktischer sein, sie einfach dort zu lassen und einfach so die zusätzlichen Funktionen zu nutzen, die Ihnen ein LRS bringt.

Sind Kurse, die mit Articulate 360 erstellt wurden, mit Lerndatenspeichern kompatibel?

Ja! Und die Integration ist kinderleicht:

Rise 360

  1. Klicken Sie auf Export.
  2. Wählen Sie als Exporttyp LMS*.
  3. Wählen Sie im LMS-Klappmenü das Format xAPI (Tin Can).

* Rise-360-Kurse müssen immer auch an ein LMS gemeldet werden. Vom LMS werden dann Daten an den Lerndatenspeicher übermittelt.

Storyline 360

  1. Klicken Sie auf Veröffentlichen.
  2. Wählen Sie die Option LMS / LRS.
  3. Markieren Sie das Kästchen Daten an ein LMS übermitteln.
  4. Wählen Sie im Klappmenü dahinter die Option xAPI (Tin Can).
  5. Markieren Sie das Kästchen Daten an ein externes LRS übermitteln.

Weitere Lektüre

Jetzt wissen Sie zumindest in Grundzügen, was Lerndatenspeicher sind, welche Vorteile sie gegenüber LMS haben und ob sich ihr Einsatz für Sie lohnt.

Noch tiefer ins Detail zu diesem Thema gehen diese Artikel:

 

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