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So trennen Sie zentrale Inhalte von Nebensächlichem im E-Learning

So trennen Sie zentrale Inhalte von Nebensächlichem im E-Learning
Wichtige von weniger wichtigen Lerninhalten unterscheiden

Kennen Sie das? Sie haben ein E-Learning-Projekt übernommen, und als Grundlage für die Lerninhalte bekommen Sie eine 100-seitige PowerPoint-Präsentation mit der Ansage „Alles davon ist wichtig“.

Nun ja, meistens sieht es bei genauer Betrachtung etwas anders aus. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass nur ein kleiner Teil davon wirklich relevant ist und der Rest entweder als Zusatzinformation gelten oder sogar ganz aussortiert werden kann.

Als Instruktionsdesigner ist es Ihre Aufgabe, genau diese Trennlinie zu finden und umzusetzen.

Nehmen wir mal an, Sie sollen einen Kurs erstellen, wie man einen Autoreifen wechselt. Würden Sie in diesem Zusammenhang die Geschichte des Autos oder Unterschiede von verschiedenen Autoreifentypen erklären? Oder würden Sie auf die Beschaffenheit von Autoreifen eingehen?

Natürlich nicht. Sie würden sich auf die einzelnen Schritte konzentrieren, die man benötigt, um einen Reifen zu wechseln. Das ist die eigentliche Aufgabe, und das ist auch genau das, was Ihre Lernenden nach dem Absolvieren des Kurses wirklich wissen müssen. Alles andere sind Zusatzinformationen, die für sich genommen interessant sein mögen, aber von den eigentlichen Lernzielen ablenken und ggf. sogar die Lernenden überfordern würde.

Wie können Sie nun vorgehen, um die Lerninhalte nach ihrer Wichtigkeit zu sortieren? Hier ein paar grundlegende Tipps:

Das sollten Sie tun:

  • Ermitteln Sie, wie die Informationen im Arbeitsalltag eingesetzt werden. Wenn Sie das wissen, können Sie die Informationen praxisnah aufbereiten, was den Lernenden wiederum den Zugang erleichtert.
  • Finden Sie heraus, welche Konsequenzen es haben könnte, eine der Informationen nicht zu wissen. Wenn Sie wissen, warum es wichtig ist, die Kursinhalte zu lernen, können Sie praxisnahe Szenarien mit realistischen Konsequenzen konstruieren. Tipps zur Entwicklung von Szenarien finden Sie in unserem Artikel: Entwicklung von E-Learning-Szenarien: 7 Tipps für den Einstieg.
  • Sorgen Sie dafür, dass alle Informationen die Kurs- und Lernziele unterstützen. Wenn das nicht der Fall ist, sind entweder Ihre Lernziele nicht genau genug, oder die Information ist nicht wichtig genug.

Das sollten Sie vermeiden:

  • Messen Sie der Ansage, dass „alles wichtig“ sei, nicht zu viel Bedeutung bei. Wenn Sie von einem Thema begeistert sind, kommt Ihnen alles wichtig vor. Ist es aber in Wirklichkeit nicht. Als Instruktionsdesigner ist es Ihre Aufgabe, die zentralen Inhalte von den Nebensächlichkeiten und Hintergrundinformationen zu trennen und nur die zentralen Inhalte umzusetzen, weil nur diese direkt auf das Kursziel hinführen.
  • Fügen Sie keine Zusatzinformationen ein, um den Kurs aufzulockern oder umfangreicher erscheinen zu lassen. Nebensächliche Informationen können vom eigentlichen Kursziel ablenken. Das macht es den Lernenden schwieriger, die wirklich wichtigen Dinge zu behalten. Und das ist das Letzte, was Sie wollen.
  • Verlieren Sie nicht Ihre Zielgruppe aus den Augen. E-Learning-Kurse auf den Kontext und das Vorwissen der Teilnehmer zuzuschneiden ist extrem wichtig. Warum und wie, erfahren Sie in unserem Artikel E-Learning-Kurse auf Zielgruppen zuschneiden – warum und wie?.
  • Vergessen Sie nicht, eine Aufgabenanalyse durchzuführen. Nach ihr werden Sie genauer verstehen, welche Einzelschritte für das Durchführen einer Aufgabe wirklich benötigt werden und welche redundant sind. Ohne eine solche Analyse laufen Sie Gefahr, essenzielle Informationen auszulassen.

Fazit

Denken Sie insgesamt daran, dass als Ergebnis eines E-Learning-Kurses eine Leistungsverbesserung erwartet wird. Der Kurs wird absolviert, um zu lernen, wie eine Handlung auszuführen ist, oder um Wissen zu erwerben, das im Arbeitsalltag angewendet werden soll. Da Zeit knapp bemessen ist, sollte sich Ihr Kurs wirklich nur auf das Wesentliche konzentrieren. Alles Weitere kostet unnötig Zeit, lenkt ab und senkt womöglich noch den Lernerfolg. Wenn Sie die obigen Tipps befolgen, wird es Ihnen leichter fallen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Vergessen Sie nicht, dass Sie Links zu weiterführenden Informationen immer noch am Ende des Kurses einfügen können. Darüber können sich die Teilnehmer, die tiefer ins Thema einsteigen möchten, nach eigenem Ermessen fortbilden.

Mehr Tipps zur Entwicklung effektiver E-Learning-Kurse finden Sie auf unserem Blog, z. B. hier:

 

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