Wenn Sie E-Learning-Kurse erstellen, werden Sie sich früher oder später mit den Funktionalitäten einer Lernplattform (auch Learning Management System oder LMS genannt) auseinandersetzen müssen. Wenn Sie bei dem Begriff am liebsten laufen gehen würden, sind Sie hier richtig. So kompliziert sind die Dinger nämlich gar nicht. In diesem Artikel erklären wir Ihnen kurz und bündig, was LMS sind, warum sie praktisch sind, wie sie funktionieren und wie Sie Ihre E-Learning-Kurse so gestalten, dass sie mit Lernplattformen kompatibel sind.
Was ist ein LMS?
Ein LMS ist eine Software, über die Sie Ihre E-Learning-Kurse für die Lernenden bereitstellen und deren Aktivitäten nachverfolgen können – z. B. die mit dem Kurs verbrachte Zeit oder auch das Ergebnis des Abschlusstests.
Was bringt ein LMS?
Ein LMS ist nicht zwingend notwendig, macht jedoch Vieles einfacher. Der Funktionsumfang der unterschiedlichen LMS-Lösungen auf dem Markt ist sehr unterschiedlich. Sie können Berichte erstellen, Benutzer verwalten, andere Software integrieren und Vieles mehr.
Doch die wichtigsten Gründe, die für den Einsatz eines LMS sprechen, sind:
- Hosting. Ihre E-Learning-Kurse müssen Sie irgendwie Ihren Teilnehmern zugänglich machen. Lernplattformen sind geschützte Umgebungen, in denen auch sensible und unternehmensinterne Inhalte sicher gespeichert und verfügbar gemacht werden können.
- Zugangskontrolle. Über ein LMS können Sie Ihre Kurse gezielt einer bestimmten Personengruppe zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass niemand Unbefugtes auf sie zugreifen kann.
- Nachverfolgung. Egal, ob Sie aus Compliance-Gründen nachweisen müssen, dass bestimmte Personen an Ihrem Kurs teilgenommen haben, oder Sie das Abschneiden verschiedener Teilnehmer miteinander vergleichen möchten, mit einem LMS erhalten Sie detaillierte Daten dazu, wann, wie lange und wie Ihre Teilnehmer mit dem Kurs interagieren.
Wie wählen Sie ein LMS aus?
Glücklicherweise gibt es eine große Auswahl an LMS-Lösungen – von kostenlosen Open-Source-Lösungen bis hin zu umfangreichen, kostenpflichtigen Varianten. Welche für Sie die richtige ist, hängt zu einem Großteil von Ihrem Unternehmen bzw. Ihren Auftraggebern ab. Einige Tipps zur Auswahl haben wir in diesen zwei Blogartikeln zusammengestellt:
- So wählen Sie die passende Lernplattform für Ihr Unternehmen aus
- So wählen Sie das für Sie am besten geeignete kostenlose LMS aus
Welche Alternativen gibt es?
Vielleicht fragen Sie sich, welche anderen Möglichkeiten Sie haben, Ihre E-Learning-Kurse den Teilnehmern zur Verfügung zu stellen, wenn Sie kein LMS haben und auch keines anschaffen möchten. Die gängigsten Alternativen sind:
- Web-Server: Wenn Sie den Zugang zu Ihren E-Learning-Kursen nicht einschränken oder die Teilnahme dokumentieren müssen, können Sie Ihre Kurse einfach auf Ihre Website, z. B. über einen Web-Server, hochladen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel So stellen Sie Ihren E-Learning-Kurs ins Intranet oder Internet.
- Schlanke Bereitstellungs-Lösungen. Wenn es mit Ihrem klassischen LMS schwierig bis unmöglich ist, externen Dienstleistern oder schreibtischlosen Mitarbeitern Fortbildungen anzubieten – sei es aus Mangel an Budget, Zeit oder passender Technologie – bietet sich eine Lösung an, die in der Lage ist, die Reichweite Ihres LMS zu erweitern oder auch als schlanke Alternative für die Bereitstellung zu fungieren. Solche schlanken Lösungen sind oft kostengünstiger, benutzerfreundlicher und leichter zu implementieren. Klingt interessant? Dann sehen Sie sich doch einmal Articulates neue Bereitstellungslösung Reach 360 an.
- Lerndatenspeicher (LRS): Wenn Sie über mehrere Plattformen – E-Learning-Kurse, Websites, Apps usw. – hinweg die Aktivitäten Ihrer Zielgruppe verfolgen müssen, kann ein Lerndatenspeicher eine gute Lösung sein. Achten Sie dabei aber darauf, dass Sie mit der Lösung, die Sie wählen, Kurse auch hosten können. Sonst brauchen Sie am Ende noch ein LMS zusätzlich zum LRS.
Wie verfolgt ein LMS die Aktivitäten der Kursteilnehmer?
Wenn Teilnehmer mit Ihrem Kurs interagieren, erhalten Sie verschiedene Daten über die Teilnahme, beispielsweise, ob die Lernenden den Kurs abschließen oder vorher abbrechen, wie lange sie an dem Kurs sitzen und wie sie beim Abschlusstest abschneiden. Zur Kommunikation dieser Daten werden verschiedene technische Standards verwendet.
Die vier gängigsten Standards in der E-Learning-Branche sind SCORM, xAPI, cmi5 und AICC. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Eine kurze Einführung in die LMS-Standards.
Wie können Sie sicherstellen, dass Ihr LMS Ihre Kurse „versteht“?
Das ganze Gerede um technische Standards lässt LMS komplizierter scheinen, als sie sind. Zum Glück müssen Sie, wenn Sie ein Autorentool wie Rise 360 oder Storyline 360 von Articulate nutzen, nur wissen, welchen Standard Ihr LMS verwendet, und dann bei der Veröffentlichung Ihrer Kurse diesen Standard auswählen. Fertig!
Mehr Tipps zu den Articulate-Autorentools und der Kommunikation mit Lernplattformen finden Sie auf unserer Website unter Rise 360 und Storyline 360.
Weitere Lektüre
Jetzt wissen Sie, was Lernplattformen oder LMS sind, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie Ihnen bringen. Wenn Sie noch tiefer ins Thema einsteigen möchten, finden Sie jede Menge Wissenswertes in unserer Artikelsammlung Geballtes Wissen rund um Learning-Management-Systeme (LMS).
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