Unter E-Learning-Entwicklern wird oft davon gesprochen, dass man „Lösungen“ liefert, dass man „lösungsorientiert“ arbeitet. Manch einer nennt sich sogar „E-Learning Solutions Designer“ oder dergleichen.
Mit dieser starken Betonung der Lösungsorientierung ist es vielleicht kein Wunder, dass viele schon beim kleinsten Performance-Problem einen E-Learning-Kurs fordern. Einen solchen Kurs anzubieten ist in den Augen des Kunden eine schnelle und praktische Lösung, für den E-Learning-Dienstleister hat es natürlich auch auf der Hand liegende Vorteile. Denn ein E-Learning-Kurs ist eine risikoarme, relativ kostengünstige und sehr greifbare Möglichkeit, einen gefühlten Bedarf unmittelbar zu stillen. Und die Resultate sind auch noch schön messbar (je nachdem, was man misst …). Also ein Gewinn auf allen Seiten, oder?
Leider liegt mangelnde Leistung im Beruf bei Weitem nicht immer (nur) an einem Mangel an Wissen oder Erfahrung. Alle Zertifikate der Welt können einen schwächelnden Mitarbeiter nicht in Schwung bringen, wenn andere Faktoren im Spiel sind: z. B. fehlende Motivation, Fehlbesetzungen oder ein Mangel an Unterstützung und Zusammenarbeit in der Abteilung bzw. im Unternehmen. Wenn solche Faktoren eine Rolle spielen, wird selbst der beste E-Learning-Kurs nichts ausrichten können – im schlimmsten Fall verzögert ein unangebrachter Kurs sogar die Ergreifung sinnvollerer Maßnahmen wie die Anschaffung besserer Software, Optimierung des Einstellungsverfahrens oder die Bekämpfung der Ursachen von fehlender Motivation.
Doch wie kann man potenziellen Kunden helfen, zu erkennen, ob es an solchen Faktoren liegt oder ob ein E-Learning-Kurs tatsächlich die sinnvollste Maßnahme ist?
Um diese Frage zu beantworten, haben wir eine Branching-Interaktion in Storyline 360 erstellt, in dem Sie als E-Learning-Experte mit einem Manager sprechen, der Sie bittet, für seine Mitarbeiter einen E-Learning-Kurs zu erstellen, weil er bei diesen Mitarbeitern Leistungsschwächen wahrnimmt. In dem Gespräch geht es darum, die individuellen Gründe für die schwache Leistung eines Mitarbeiters herauszufinden und dann zu entscheiden, ob eine Schulung diesem Mitarbeiter tatsächlich helfen würde.
Können Sie das Gespräch in die richtige Richtung lenken? Entdecken Sie in den Ausführungen des Managers die Hinweise auf die Ursachen des Problems? Wäre hier ein E-Learning-Kurs die richtige Antwort? Finden Sie es heraus.
Klicken Sie auf das Bild, um die Storyline-Datei herunter zu laden.
Hier sehen Sie das Projekt in Aktion.
Weiterführende Lektüre
Nach den Ursachen für Leistungsschwächen zu fragen, ist oft kein angenehmes Unterfangen – besonders, wenn Kunden oder Vorgesetzte der Meinung sind, Gründe und auch Lösungen schon zu kennen.
Wenn man es dennoch tut, wirft das oft viel weitreichendere Fragen nach den Prozessen und Strukturen innerhalb eines Unternehmens auf, und das ist immer eine delikate Angelegenheit. Den Mut zu haben, ehrlich mit seinen Kunden über Probleme und Lösungen zu sprechen, hat aber in der Regel langfristig eine positive Auswirkung auf Ihren Stellenwert als Experte in den Augen Ihrer Kunden und nicht zuletzt auch auf Ihre Zufriedenheit mit Ihrer Arbeit. Denn nur wer nach den wirklichen Problem fragt, kann wirkliche Lösungen finden.
Die Frage nach dem Nutzen und Wert von E-Learning interessiert Sie? In unserem Blog haben wir diverse aufschlussreiche Artikel zu diesem Thema:
Bedarfsanalyse – Wann ist E-Learning die richtige Lösung?
Wie man eine E-Learning-Bedarfsanalyse durchführt
Es muss nicht immer ein klassischer E-Learning-Kurs sein
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