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Die 3 wichtigsten Arten der E-Learning-Analyse

Die 3 wichtigsten Arten der E-Learning-Analyse
Aufgabenanalyse für Ihr E-Learning-Projektmanagement

Zu Beginn jedes erfolgreichen E-Learning-Projekts werden erst verschiedene Aspekte des Projekts analysiert, bevor mit der eigentlichen Entwicklungsarbeit begonnen wird. Es gibt viele verschiedene Arten von Analysen – in diesem Beitrag möchten wir die drei wichtigsten kurz beleuchten.

1. Bedarfsanalyse

Die Bedarfsanalyse ist die wohl wichtigste Art der Analyse. Hier entscheidet sich im Prinzip alles, was Ihren Kurs ausmacht, von der Stoffsammlung bis hin zur grafischen Aufbereitung. Hier ermitteln Sie das sogenannte Training Gap, d.h. die „Lücke“ zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand, zwischen der aktuellen Leistung der Mitarbeiter und der gewünschten Leistung. Diese „Lücke“ bestimmt dann den Stoff, den Ihr Kurs behandeln wird.

Wenn das Training natürlich gesetzlich vorgeschrieben ist, brauchen Sie keine Bedarfsanalyse im klassischen Sinne. Dann hat der Gesetzgeber schon das Lernziel und den zu behandelnden Stoff festgelegt. Aber selbst bei gesetzlich vorgeschriebenen Kursen können Sie mit dieser Art der Analyse ermitteln, ob Ihr Kurs die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, und Punkte finden, an denen Sie Ihren Kurs noch besser machen.

Manchmal stellen Sie bei einer Bedarfsanalyse möglicherweise fest, dass ein Training gar nicht die richtige Lösung ist, da das erkannte Problem letztendlich auf einen anderen Faktor zurückzuführen ist, z. B. wenn es an der Unternehmenskultur hapert oder an der nötigen technischen Ausstattung. Dann hilft auch das beste E-Learning nichts.

Weitere Informationen zu Bedarfsanalysen finden Sie auf unserem Blog unter Bedarfsanalyse – Wann ist E-Learning die richtige Lösung? und Wie man eine E-Learning-Bedarfsanalyse durchführt.

2. Zielgruppenanalyse

In einer Zielgruppenanalyse versuchen Sie möglichst viel über die späteren Teilnehmer herauszufinden, um den Kurs bestmöglich auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Diese Analyse findet in der Regel nach der Bedarfsanalyse, aber vor der Entwicklung von Inhalten statt. Hier werden viele Weichen für die weitere Kursentwicklung gestellt – also sparen Sie sich diesen Schritt bitte nur, wenn es gar nicht anders geht!

Die Zielgruppenanalyse vermittelt Ihnen Informationen zu den Lernenden und ihrem Hintergrund: demografische Daten, Angaben zum Erfahrungsniveau und einiges mehr. Um diese Informationen über Ihre Lernenden zu erhalten, müssen Sie oft mit den Managern sprechen, die das Projekt in die Wege geleitet haben, oder sich an die Personalabteilung wenden. In anderen Fällen können Sie die Zielgruppe auch direkt befragen.

Die Analyse der Zielgruppe ist wichtig, denn wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, können Sie entscheiden, welche Inhalte Sie einbauen und wie Sie sie aufbereiten – und ob alle Bedürfnisse in einem einzigen Kurs aufgefangen werden können. Wenn Sie z. B. herausfinden, dass Ihre Zielgruppe zur einen Hälfte aus Softwareentwicklern und zur anderen aus Fabrikarbeitern ohne große IT-Kenntnisse besteht, würden Sie vermutlich zwei verschiedene Kurse entwickeln.

Das ist nur ein Beispiel, warum die Zielgruppenanalyse so wichtig ist, aber es gibt noch viele weitere. Mehr zum Thema finden Sie auf unserm Blog unter So gehen Sie bei einer E-Learning-Zielgruppenanalyse vor und E-Learning-Kurse auf Zielgruppen zuschneiden – warum und wie?

3. Aufgabenanalyse

Wer E-Learning-Kurse erstellt, will den Teilnehmern nicht nur etwas beibringen, sondern oft ganz konkret ihre Arbeitsleistung verbessern. Dazu bietet es sich an, den Stoff in einzelne Arbeitsschritte oder Aufgaben aufzuteilen und einzeln zu behandeln.

Bevor Sie das aber tun können, müssen Sie herausfinden, welche Aufgaben die Leistung wirklich verbessern können. Das mag offensichtlich scheinen, ist es aber oft nicht. Dazu ist die Aufgabenanalyse da.

Durch eine Aufgabenanalyse können Sie komplexere Handlungen in einzelne Schritte zerlegen, die die Kursteilnehmer Stück für Stück lernen und üben können. Einige Aufgaben sind einfach. Dabei müssen nur einige Schritte der Reihe nach durchgeführt werden. Andere sind komplex und erfordern von den Lernenden verschiedene Entscheidungen.

Unabhängig davon, ob die Aufgabe einfach oder komplex ist, lassen sich mit der Aufgabenanalyse alle theoretischen und praktischen Schritte dieser Aufgabe aufschlüsseln. Wie Sie eine solche Aufgabenanalyse durchführen können, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel So gehen Aufgabenanalysen für E-Learning-Projekte.

Fazit

In einer perfekten Welt hätten Sie unbegrenzt Zeit, diese drei Analysen vor jedem Projekt durchzuführen, denn sie steigern die Wahrscheinlichkeit, einen wirklich effektiven Kurs zu gestalten, dramatisch.

Doch wenn Sie mal nicht die Zeit oder Mittel für alle drei haben, ist das noch kein Weltuntergang. Unzählige Projekte sind mit einer reinen Bedarfsanalyse gestartet und hatten auch Erfolg. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden, sollten Sie aber zumindest Zielgruppenfaktoren mit berücksichtigen.

Wenn Sie auf der Suche nach noch mehr Tipps für die Planungsphase Ihrer E-Learning-Projekte sind, sehen Sie sich einmal diese Artikel an:

 

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