Articulate Netzwerk:

Articulate

5 einfache Schritte zum ersten E-Learning-Kurs

5 einfache Schritte zum ersten E-Learning-Kurs

Die Fort- und Weiterbildungslandschaft ist ständig im Fluss und passt sich den Entwicklungen der Zeit und den Bedürfnissen der Lernenden an. Eine der größten Veränderungen der letzten Jahre ist der Wechsel in vielen Unternehmen von Präsenzschulungen zu E-Learning-Kursen. Dafür gibt es viele Gründe. Manche Unternehmen versprechen sich davon Zeitgewinne, andere mehr Flexibilität und wieder andere sind, nicht zuletzt durch Corona, weitgehend zum Homeoffice übergegangen, was Präsenzschulungen unmöglich macht.

Wenn Ihr Unternehmen auch diese Wende vollzieht, sehen Sie sich vielleicht plötzlich in der Situation, dass Ihr Vorgesetzter Sie damit beauftragt, Online-Kurse zu erstellen. Sie sind vielleicht erfahrene Instruktionsdesignerin, haben aber bisher nur Präsenzschulungen konzipiert. Oder Sie sind Fachmann (SME) und sollen zum ersten Mal überhaupt einen Kurs entwickeln.

Egal, wie Ihr Hintergrund ist, wenn Sie sich etwas überfordert damit fühlen, einen E-Learning-Kurs zu erstellen, können wir das gut verstehen. Zum Glück muss man aber kein Experte sein, um effektive Online-Kurse zu erstellen. In diesem Artikel geben wir Ihnen 5 Tipps, mit denen Sie Ihren ersten E-Learning-Kurs erstellen können, auch ohne Erfahrung damit zu haben.

1. Mit der Software vertraut machen

Um einen E-Learning-Kurs zu erstellen, brauchen Sie ein Autorentool. Der erste Schritt besteht also darin, sich mit dem Tool vertraut zu machen. Wenn in Ihrem Unternehmen noch keines verwendet wird, müssen Sie eines aussuchen. Am Markt gibt es diverse, aber unser Artikel 10 Überlegungen zur Auswahl des richtigen E-Learning-Autorentools macht Ihnen diesen Schritt schon mal leichter.

Die Versuchung ist vielleicht groß, sofort mit dem Kurs loszulegen, aber es lohnt sich, sich am Anfang Zeit zu nehmen, um die Software kennen zu lernen. Je besser Sie sich auskennen, desto leichter und schneller geht Ihnen nachher die Arbeit von der Hand.

Für viele Tools stehen Tutorials zur Verfügung, z. B. Articulate 360 Training, mit denen Sie sich schnell das Wichtigste aneignen können. Wenn der Hersteller des Tools Ihrer Wahl keine Tutorials anbietet, suchen Sie auf YouTube oder ähnlichen Plattformen nach welchen aus anderen Quellen.

2. Projekt planen

Wie bei jedem Projekt ist es wichtig, einen Plan zu haben. Wenn Sie noch nie einen E-Learning-Kurs erstellt haben, wissen Sie vielleicht nicht, wie Sie hier am besten vorgehen. Zum Glück müssen Sie das Rad nicht neu erfinden. Es gibt zwei Projektplanungsmethoden, die sich in der Branche bewährt haben: ADDIE und SAM.

  • ADDIE ist ein lineares Konzept mit fünf aufeinander folgenden Schritten. Die Abkürzung steht für diese 5 Schritte: Analyse, Design, Entwicklung (Development), Implementation und Evaluation. ADDIE funktioniert gut in Teams aus Menschen, die nur begrenzt Zeit haben, denn in diesem Modell sind nicht alle Teammitglieder die ganze Zeit gefragt, sondern nur in bestimmten Phasen.
  • SAM steht für „Successive Approximation Model“, also Modell der allmählichen Annäherung. Dieses iterative Konzept arbeitet mit kurzen Zyklen, die sich immer wiederholen, bis das Projekt abgeschlossen ist. Dieses Modell bietet sich an, wenn Sie ein kleines Team haben, das bereit ist, den Kurs immer wieder zu testen und zu verfeinern. Der Vorteil dieses Modells ist, dass Probleme früher entdeckt und deshalb meist mit geringerem Aufwand behoben werden können.

Wie so oft gibt es hier kein richtiges oder falsches Modell. Welches besser passt, hängt schlicht von Ihrem Projekt und Ihren Gegebenheiten ab.

3. Lernziele ermitteln

Der nächste Schritt besteht darin, sich Gedanken über den Zweck des Kurses zu machen. Welche Ziele sollen erreicht werden? Was sollen die Teilnehmer nach Absolvierung des Kurses wissen oder können?

Beim Erstellen eines E-Learning-Kurses besteht immer die Gefahr, dass man zu viel reinpacken will, besonders wenn es ein Thema ist, das einem am Herzen liegt. Um den Kurs nicht zu überfrachten, fragen Sie sich bei der Stoffsammlung also immer: Was müssen die Kursteilnehmer unbedingt wissen und was sind eher Zusatzinformationen? Auch hierzu haben wir einen Artikel auf unserem Blog: So trennen Sie zentrale Inhalte von Nebensächlichem im E-Learning.

4. Vorlagen verwenden

Jetzt sind Sie wirklich bereit zum Loslegen. Aber bevor Sie sich daran machen, die erste Folie zu gestalten, halten Sie kurz inne und sparen Sie sich eine Menge Zeit – und zwar mit Vorlagen. Viele Autorentools haben Vorlagen für einzelne Folien oder sogar für ganze Kurse, die Sie einfach mit Ihren Inhalten füllen können. Vielleicht müssen Sie noch kurz die Farben an die Branding-Vorgaben anpassen, aber das war’s dann auch schon.

Wenn Sie ein Articulate-360-Abo haben, finden Sie in der Content Library 360 jede Menge Kursvorlagen. Aber auch hier auf unserem Blog finden Sie viele Vorlagen, und zwar unter Downloads.

5. Hilfe einholen

Wenn Sie Ihren ersten E-Learning-Kurs erstellen, werden im Laufe des Projekts bestimmt Fragen auftauchen. Aber auch hier sind Sie nicht allein. In unserer internationalen E-Learning-Community E-Learning Heroes gibt es Foren, in denen sich über 1 Million E-Learning-Profis aus aller Welt austauschen. Wenn Sie dort Ihre Fragen stellen, bekommen Sie bestimmt schnell Antwort. Über die Suchfunktion finden Sie vielleicht sogar schon Diskussionen oder Antworten zu genau Ihrer Frage.

Fazit

Wenn man vor seinem ersten E-Learning-Projekt steht, kann man sich leicht überfordert fühlen, aber hoffentlich haben wir Ihnen mit diesem Artikel genug Selbstvertrauen und Tipps an die Hand gegeben, um Ihr Projekt zum Erfolg zu führen.

Wenn Sie sich Zeit nehmen, sich mit dem E-Learning-Autorentool vertraut zu machen, einen Projektplan entwerfen, die Lernziele definieren, das große Angebot an Kursvorlagen nutzen und zur Not in Fachforen um Rat fragen, werden auch Sie als Neuling es schaffen, einen effektiven E-Learning-Kurs zu erstellen.

Als weitere Vorbereitung auf Ihren ersten Kurs können wir auch die folgenden Artikel empfehlen:

 

Wenn Sie diesen Beitrag hilfreich fanden, abonnieren Sie doch unseren wöchentlichen Blognewsletter.